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Unsterbliche Lust

Unsterbliche Lust

Titel: Unsterbliche Lust
Autoren: Laura Thornton
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Chefin laut. Ihr waren wahrscheinlich das gerötete Gesicht und die lüstern glitzernden Augen aufgefallen. «Du siehst so fiebrig aus.»
    «Ja, ich glaube, ich brauche etwas Wasser, um mich abzukühlen», sagte Sasha, dankbar für den Vorwand, sich von Pauls süßer Quälerei zu lösen. Auf der Toilette konnte sie das vollenden, was Paul begonnen hatte.
    Paul zog die nassen Finger unauffällig aus Sashas Vulva, legte die Hände wie im Gebet gegeneinander und stieß die Fingerspitzen gegen die Nase. Sasha sah, dass er ihren Duft tief einatmete und sie dabei anlächelte. Sierannte fast vom Tisch weg und hoffte, dass niemand ihr nachschaute, aber sie glaubte, Valeries bohrende Blicke im Rücken spüren zu können.
    Als sie sich in der luxuriösen, wohlduftenden Kabine eingeschlossen hatte, zog sie hastig den marineblauen Rock hoch, schob den feuchten blauen Seidenslip hinunter und verschaffte sich rasch einen befriedigenden Höhepunkt. Ein, zwei, drei zügige Stöße hinein, während der Daumen gegen den Kitzler presste – und schon war die Erleichterung da. Es war ein schwacher Behelf, aber für den Augenblick genügte er, schließlich wusste sie, dass dies nur der Appetitmacher war. Das Hauptgericht gab es später im Bett mit Paul.
    Aber in dieses Bett zu gelangen erwies sich als Problem, erkannte Sasha im Laufe des Abends. In den vergangenen beiden Nächten hatten sie es relativ leicht geschafft – beim allgemeinen Aufbruch hatte sich Paul auf die Toilette verdrückt, und als alle auf den Zimmern waren, hatte er sich zu Sasha geschlichen. Heute würde es schwieriger werden, denn nach dem Essen planten die Leute von Rollit, die amerikanischen Gäste noch in die Bar einzuladen.
    Offenbar hatte Paul eine Strategie ausgearbeitet; als er sich vom Tisch erhob, ließ er einen zerknüllten Zettel in ihren Schoß fallen.
    Sasha blieb sitzen und sah zu, wie die anderen zur Bar zogen. Sie kicherte, als sie Pauls Zettel unter dem Tisch aufdröselte. Diese kindische Heimlichkeit! Sie musste sich ein Lachen verbeißen.
    Auf dem Zettel stand nur:
Dein Zimmer. Mitternacht.
Wie romantisch, dachte Sasha verträumt. Dann stand sie auf und schob ihren Stuhl zurück. Ein heimliches Rendezvousum Mitternacht – eine Explosion der Leidenschaft, ehe sie morgen zurück nach Hause flog.
    Sie leerte hastig den obligatorischen Drink an der Bar, bevor sie sich entschuldigend verabschiedete; Kofferpacken war ihre Ausrede. Niemand schien daran zu zweifeln, und so ging sie zum Aufzug, der sie rasch nach oben bringen sollte, damit sie mit ihren Liebesvorbereitungen beginnen konnte.
    Nun ja, rasch brachte der Aufzug sie nicht nach oben, dachte Sasha amüsiert, als sie sich gegen eine Wand der Kabine lehnte. Es ruckte, knirschte und knarrte. Der Aufzug schien so alt wie das Hotel zu sein.
    In der Halle des Asher Hotels gab es eine Bronzeplakette, auf der die Erbauung im späten siebzehnten Jahrhundert stolz verkündet wurde. Damals war das Haus Familiensitz der Ashers gewesen, eine Familie des niederen Adels, die über einen beeindruckenden Stammbaum verfügte. Grafen und Barone starrten einen von fast allen Wänden des Hotels an. Sasha war schon missmutig aufgefallen, dass nur wenige Frauen porträtiert worden waren.
    Die drei Wände der Aufzugkabine waren mit Regalen ausgestattet, in denen dichtgedrängt alte ledergebundene Bücher standen. Auf dem schaukelnden Weg in die dritte Etage schaute Sasha auf die Rücken der Titel. Wahrscheinlich sollten die Bücher zur Unterhaltung der wagemutigen Hotelgäste dienen, falls der Aufzug einmal stecken blieb, und bei den ächzenden Geräuschen musste man damit immer rechnen.
    Sasha fuhr mit dem Finger über die Buchrücken. Einige Lederbindungen waren aufgeplatzt. Viele der Titel schienen Erstausgaben zu sein, einige wenige bekannteund zahlreiche in Vergessenheit geratene Schriftsteller des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts. Sasha hatte englische Literatur studiert und ihre Diplomarbeit über die radikalen Schriftsteller der neunziger Jahre des siebzehnten Jahrhunderts geschrieben, deshalb interessierte sie sich besonders für ein Exemplar des Titels von Mary Wollstonecraft,
Ein Plädoyer für die Rechte der Frauen.
    Aber als sie das Buch aus dem Regal ziehen wollte, ließ es sich nicht bewegen, und Sasha erkannte, dass die Bücher irgendwie fest verankert waren, wahrscheinlich wegen der Diebstahlgefahr. Enttäuscht lehnte sie sich wieder gegen die Wand. Wie konnte man solche Bücher erfolgreich
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