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Unsterbliche Lust

Unsterbliche Lust

Titel: Unsterbliche Lust
Autoren: Laura Thornton
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miteinander zu tun haben, telefonisch und auch mit E-Mails . Paul versprach, alle Termine abzusagen, wenn Sasha die nächste Dienstreise nach England antrat, um ungestört das amouröse Abenteuer fortsetzen zu können.
    Sasha sah ihm nach, wie er über den Korridor huschte. Sie war gespannt, ob er den Aufzug nahm, und wenn, ob auch Paul diese eigenartige Wirkung der Kabine spüren würde – aber er lief die Treppe hinunter. Sasha nahm sich vor, den Aufzug an diesem Tag genauer zu inspizieren.
    Nachdem Paul gegangen war, schlüpfte Sasha zurück ins Bett und frönte schamlos dem schönsten Luxus eines guten Hotels – dem Zimmerservice. Sie bestellte ein englisches Frühstück und labte sich zehn Minuten später an zwei Spiegeleiern mit Speck und Würstchen, am knusprigen Weizentoast, den sie mit Marmelade bestrich, und wandte sich schließlich der üppigen Schale mit Obst zu. Sie streckte sich im Bett aus, trank den frischgepressten Orangensaft und nippte zwischendurch am Kaffee, während sie überlegte, wie sie die Stunden nutzen konnte, ehe sie mit den Kollegen zum Flughafen fahren musste.
    Wie aufs Stichwort klingelte das Telefon. Sasha griffmit einer Hand nach dem Hörer, während sie mit der anderen die letzte Erdbeere aus der Schale nahm. «Hallo   …», sagte sie schläfrig.
    «Sasha?» Es war Valerie. «Die Jungs und ich wollen ins Zentrum fahren. Wir haben hoffentlich genug Zeit, uns die Ausstellung in der Tate Gallery anzusehen. Hast du Lust, mit uns zu kommen?»
    Sie überlegte sich krampfhaft eine Ausrede, dabei fiel ihr Blick auf ihre Handtasche. Rasch antwortete sie: «Das ist furchtbar lieb von dir, Val, aber ich muss vor dem Abflug noch einige Einkäufe erledigen. Ich habe meiner Nichte versprochen, ein paar Spielsachen mitzubringen.»
    Valerie konnte eigentlich nicht wissen, dass sie gar keine Nichte hatte, und Sasha atmete erleichtert auf, als Valerie nicht im Geringsten enttäuscht antwortete: «Oh, wie schade. Nun gut, wir treffen uns dann hier um eins, okay?»
    Sie jubiliert, dachte Sasha, als sie den Hörer aufgelegt hatte. Diese Frau liebt nichts so sehr, wie im Mittelpunkt mehrerer Männer zu stehen. In den neun Monaten, die Sasha im New Yorker Büro arbeitete, waren ihr einige Dinge klar geworden, die Valerie betrafen – ganz oben stand Valeries lüsternes Interesse an Männern. Sasha glaubte, dass dies auch das Motiv für Valerie gewesen war, sich auf das Marketing einer Herren-Kosmetik-Serie zu spezialisieren.
    Das Gebiet der Marktuntersuchung war immer noch eine Männerdomäne, sodass sich zahlreiche Begegnungen mit attraktiven Verabredungen ergaben – und mit unverschämt gutaussehenden und gutgebauten männlichen Models. Valerie bestand nämlich darauf, bei derAuswahl der Models dabei zu sein, die für die Produktpalette eingesetzt wurden.
    Nun, Sasha hatte andere Dinge, um die sie sich an diesem Morgen kümmern musste. Nach der Dusche zog sie sich rasch ein paar legere Sachen an, schwarze Leggings und ein übergroßes Sweatshirt. Auf einem Transatlantikflug mochte sie nicht in enge Kleidung eingepresst sein, und sie verzichtete auf Haargel und Make-up. Sie fasste die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und betrachtete sich im Spiegel.
    Sie trat näher an den Spiegel heran und sah das sanfte Glühen ihrer Wangen und das Funkeln ihrer Augen; beides war bestimmt auf den großartigen Sex zurückzuführen, den sie mit Paul erlebt hatte. Oder glühte sie wegen des gespenstischen Lachens, das sie gestern Abend gehört hatte?
    Sie war sicher, dass diese Laute in Verbindung standen mit dem unheimlichen Gefühl, das sie im Aufzug überfallen hatte, als ihr plötzlich bewusst geworden war, dass jemand mit ihr in der Kabine war. Und anschließend ebenso unsichtbar ihr Zimmer betreten hatte. Sie wollte diesem Geheimnis auf die Spur kommen. Sie band die Schnürsenkel der Laufschuhe und kam sich wie eine Amateurdetektivin vor. Mit ihren Erkundungen wollte sie bei dem gutaussehenden Barkeeper beginnen, den sie gestern Abend gesehen hatte. Wenn sie Glück hatte, war er auch jetzt wieder im Dienst.
    Sie hatte Glück. Er stand hinter der Eichenbar und polierte Gläser. In der Halle saßen nur wenige Gäste. Sasha trat an die Bar, und der junge Mann dahinter sah neugierig auf. «Kann ich einen Kaffee haben, bitte?» Während er den dampfenden Kaffee in eine Tasse laufenließ, überlegte Sasha, wie sie am geschicktesten beginnen könnte.
    «Dies ist ein sehr schönes Hotel, Simon», sagte sie – den
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