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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
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Tür herein.
    „Lasst ihr uns einen Moment allein?“, wandte er sich an Mylan und Tyran, die immer noch bei ihr im Zimmer waren.
    Sie verließen das Zimmer und Kylan drückte Ayla an sich. Auch er sah aus, als hätte er seit Wochen nicht mehr richtig geschlafen und seine Augen waren verdächtig gerötet.
    „Meine süße kleine Ayla …“, seufzte er traurig. „Was machst du nur für Sachen. Ich mache mir wirklich ernsthaft Sorgen um dich. Weißt du eigentlich, wie ernst deine Lage ist? Bitte versprich mir, dass du keine Dummheit machst. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustieße. Wenn unsere …“
    Er brach ab und begann dann noch einmal von Neuem. „Wenn unsere Mutter noch leben würde, wüsste sie jetzt, was sie in dieser Situation zu dir sagen müsste. Wenn das Herz einer Frau sich erst einmal an einen Mann geheftet hat, gibt es nicht viel, was sie noch umstimmen kann, so viel weiß ich. Aber sie hätte von uns allen wohl noch die beste Chance gehabt, dich vor einem großen Fehler zu bewahren. Darum bitte ich dich: Wenn du es schon nicht für uns tust, dann tu es bitte wenigstens als Andenken an unsere verstorbene Mutter.“
    Kylan hatte seit dem Tod ihrer Eltern fast nie über sie gesprochen und dementsprechend tief trafen Ayla seine Worte. Dennoch hatte sie ihren Entschluss längst gefasst. Sie wollte an ihrer Liebe und Überzeugung festhalten.
     
     
     

     
    A ls die Dämmerung vorüber war und die Nacht einsetzte, kam Tyran zurück. „Wir müssen gehen, Ayla“, murmelte er und wies zur Türe. Ayla schluckte ihre Furcht herunter und erhob sich vom Bett. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie nervös sie inzwischen geworden war. Sie hatte zittrige Knie und es war ihr flau im Magen. Was würde sie jetzt erwarten?
    Schweigend ging sie neben Tyran die Treppenstufen hinab, Kylan ebenfalls stumm hinter sich. Es war verdächtig still in der Burg und das Einzige, was etwas Leben vermittelte, waren die Kerzenflammen, welche unruhig flackerten.
    Als Tyran die Türe zum königlichen Saal öffnete, wurde Ayla klar, warum man in der Burg keinen Ton gehört hatte. So wie es schien, hatte sich der gesamte Satariclan hier versammelt. Sogar Kinder waren anwesend und starrten Ayla jetzt unverhohlen aus ängstlichen Augen an. Was hatten ihre Eltern ihnen wohl erzählt? Tyran schien recht zu behalten: Hier wurde ein Exempel statuiert …
    Ayla löste sich aus ihrer starren Haltung und schritt mutig zwischen den Versammelten hindurch. Hunderte Augenpaare waren auf sie gerichtet und es fühlte sich an, als ob alles in Zeitlupe abliefe.
    In der Masse erkannte Ayla Kyras trauriges Gesicht. Sie schien den Tränen nahe, versuchte Ayla aber zuzulächeln, um ihr zu zeigen, dass sie zu ihr stand. Er herrschte gespenstische Stille in dem riesigen Saal. Alle schienen den Atem anzuhalten und darauf zu warten, was als Nächstes passieren würde. Ayla löste ihren Blick von Kyra und sah nach vorne zum Thron.
    Da saß er, König Achytos II., seine wunderschöne Gattin Ylina neben sich. Unter ihren hellblonden langen Haaren starrte sie Ayla leer und völlig geistesabwesend an. Sie sah ihr direkt ins Gesicht und doch durch sie hindurch, als wäre Aylas Gestalt ein Fenster in eine andere Welt.
    Der Vampirkönig hingegen nahm Ayla ganz genau in Augenschein u nd musterte sie kalt. Sie hatte ihn noch nie zuvor so aus der Nähe gesehen. Er hatte schwarzes leicht gewelltes Haar und trug einen kurzen Bart, hinter dem sein Mund beinahe verschwand.
    Das Markanteste an seiner Erscheinung waren jedoch seine Augen. Sie hatten keine definierbare Farbe, aber sie schienen beinahe zu glühen. Dementsprechend fühlte man sich Achytos’ Blick vollkommen ausgeliefert. Noch nie hatte Ayla sich so klein und unbeschützt gefühlt, wie in diesem Moment.
    Sie schritt tapfer an den stummen Gesichtern vorbei, und als sie nur noch wenige Meter vom Königspaar entfernt war, hielt Ayla inne und versuchte, Achytos Blick standzuhalten.
    Doch als dieser sich elegant erhob, schreckte sie dennoch leicht zusammen. Er war von wuchtiger Gestalt und hatte eine schrecklich einschüchternde Ausstrahlung.
    „Du weißt, warum du hier bist, Ayla?“, fragte er in die Stille des Saales hinein und ließ sie dabei keinen Augenblick aus den Augen. Seine Worte echoten von den Wänden zurück und bohrten sich in Aylas Kopf.
    „Ich …“, stotterte Ayla, „ich denke schon.“
    Achytos, der vor seinem Thron langsam auf und ab gegangen war, blieb abrupt stehen.
    „Nun
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