Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
Vom Netzwerk:
erzählt. Als sie erfahren haben, dass ich mich in einen Vulpari verliebt habe, sind sie ausgerastet. Ich dachte, Tyran bringt mich um, so wütend war er. Sie haben mir verboten, dich jemals wiederzusehen und um sicherzugehen, dass ich mich auch an ihr Verbot halte, werde ich seither Tag und Nacht von ihnen überwacht. Auch jetzt musste ich mich heimlich davonschleichen, um dich sehen zu können. Das ist der Grund, warum ich seit dem letzten Mal nicht mehr hierher kommen konnte.“
    Noch einmal schien es, als bräuchte Eliya einen Moment, um ihre Worte zu verarbeiten. Dann sah es so aus, als ob in seinen Augen endlich wieder etwas Leben erwachte.
    „Weil du dich in einen Vulpari verliebt hast?“, flüsterte er. Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Ayla.
    „Ja, weil ich mich in einen Vulpari verliebt habe. Weil ich mich in dich verliebt habe, Eliya. Das war es auch, was mich beinahe hat verzweifeln lassen. Als du mir das letzte Mal gesagt hast, dass du mich liebst, konnte ich es fast nicht glauben. Und dann noch die Eröffnung, dass du der Sohn und Erbe des Anführers der Vulpari bist. Das war ganz schön viel aufs Mal. Aber das Schlimmste war, dass ich dir nicht mehr hatte antworten können. Bevor ich überhaupt Zeit hatte, zu realisieren, was du mir gerade gesagt hattest, warst du schon wieder weg, so wie du das immer machst. Einmal kurz umgedreht und schon bist du verschwunden.“
    Ayla zog einen Schmollmund. „Ich mag nicht, wenn du das tust.“
    Da trat endlich auch auf Eliyas Gesicht ein kleines Schmunzeln.
    „Ach ja?“, fragte er, „das gefällt dir also nicht? Warum denn?“
    Erleichtert stellte Ayla fest, dass er wieder ganz der Alte zu sein schien und sie mit seinem spitzbübischen Lächeln ansah.
    „Weil ich dann immer das Gefühl habe, dass du mir entwischst. In der einen Sekunde bist du mir ganz nah und in der nächsten schon wieder verschwunden. Ich möchte dich aber immer bei mir haben, die ganze Zeit.“
    Nachdem Ayla es ausgesprochen hatte, biss sie sich auf die Lippen. Warum tat sie das? Warum sprach sie in Eliyas Gegenwart immer alles aus, was ihr durch den Kopf ging und sie dann in Verlegenheit brachte?
    Aber Eliya sah nicht aus, als halte er ihre Worte für lächerlich. Er nahm ihre beiden Hände in die seinen, sah ihr in die Augen und sagte mit entwaffnender Ehrlichkeit: „Ich werde von jetzt an jede Sekunde bei dir sein, Ayla. Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen. Die letzten beiden Tage ohne dich waren die Hölle. Ich habe wirklich geglaubt, dich nie mehr wiederzusehen. Das war das schlimmste Gefühl, das ich je in meinem Leben erfahren musste und ich möchte es nie mehr wieder müssen. Dich hier und jetzt bei mir zu haben, ist alles, was ich wollte und ich werde dich nicht noch einmal gehen lassen.“
    Erneut traten Ayla Tränen in die Augen und sie vergaß alles um sich herum. Samyrs Verrat, die Enttäuschung und Wut auf den Gesichtern ihrer Brüder, ihre heimliche Flucht aus der Burg und das schlechte Gewissen Kylan gegenüber, alles wirkte klein und unwichtig gegenüber der Tatsache, dass sie wieder bei Eliya war.
    Sie blickte in sein wunderschönes, mondbeschienenes Gesicht. Wie konnte ein Vampir so stark und anmutig und zugleich so verletzlich wirken? Sie fuhr mit ihrer Hand an der Seite seines Kopfes über die rabenschwarzen Haare und ließ sie dann weiterwandern zu seinen zarten Lippen. Sie strich mit einem Finger sachte darüber und dann näherte sie sich ihnen mit ihren eigenen Lippen. Ganz vorsichtig setzte sie einen scheuen Kuss auf seinen Mund, sodass Eliya gar keine Zeit blieb, ihn zu erwidern. Langsam streckte er seinen Arm nach ihr aus und ließ seine Hand in ihren Nacken gleiten. Dann zog er sie zärtlich zu sich heran und küsste sie ebenfalls, aber mit viel weniger Scheu. Ayla erwiderte seinen Kuss sofort und leidenschaftlich. Als sich die beiden kurze Zeit später schwer atmend wieder voneinander lösten, sagte Eliya im Flüsterton: „Was hast du bloß mit mir gemacht, Ayla? Ich bin völlig verzaubert von dir.“
    Ayla schloss für einen Moment lächelnd die Augen und genoss den wohligen Schauer, der ihr bei diesen Worten über den Rücken lief. Dann öffnete sie ihre Augen wieder, wandte ihren Kopf zu seinem Ohr und flüsterte leise hinein, was sie schon seit ihrer letzten Begegnung zu ihm hatte sagen wollen: „Ich liebe dich auch, Eliya.“
     
     
     

     
    A yla und Eliya saßen an den Grabstein gelehnt auf dem kühlen Waldboden und sahen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher