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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
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sich die Starre nicht mehr auflösen. Mit trockener Kehle wisperte sie: „Das dürft ihr nicht tun. Ich muss Eliya wiedersehen. Ich liebe ihn. Und er liebt mich.“
    Tyran holte mit der Faust aus und schlug sie voller Wucht gegen die Wand neben sich. Ein wenig Stein bröckelte ab und fiel zu Boden.
    „Du liebst ihn?!“, schrie er außer sic h vor Wut. „Du dummes Gör! Du glaubst auch noch, dass er dich liebt? Vulpari kennen keine Liebe!“
    Ayla brach in Tränen aus und ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt.
    „Eliya liebt mich wirklich.“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.
    „Hinfort mit dir!“, schrie Tyran und Ayla zuckte zusammen. Kylan löste sich von seinen Brüdern, nahm Ayla am Arm und führte sie hinaus. „Du machst dir das Leben ganz schön schwer, Schwesterherz.“
    Im Gegensatz zu Tyrans Ausbruch klang das schon beinahe tröstlich. Unter Tränen sah Ayla ihren Bruder an.
    „Ich habe es mir nicht ausgesucht, Kylan. Man kann die Liebe nicht steuern, ansonsten hätte ich es mir nicht ausgesucht, mich in einen Vulpari zu verlieben.“
    „Ach Ayla ...“, seufzte Kylan und zog sie in ihr Zimmer. Als er die Türe geschlossen hatte, setzte er sich neben sie auf ihr Bett.
    „Schau, Ayla, ich finde es nicht richtig, wie unsere Brüder reagieren. Ich kann dich verstehen. Aber du musst selber zugeben, dass diese Bekanntschaft, die du mit diesem Eliya gemacht hast, keine Zukunft hat.“
    „Doch!“, schniefte Ayla, „das hat sie. Und es ist nicht einfach nur eine Bekanntschaft, Kylan. Es ist so viel mehr. Ich möchte die ganze Zeit mit Eliya zusammen sein und jede Minute, die ich nicht bei ihm bin, ist unerträglich.“
    „Das tut mir leid für dich Ayla, denn du wirst jetzt eine sehr lange Zeit ohne ihn auskommen müssen. Auch wenn ich diesen Hausarrest nicht gutheiße, den unsere Brüder dir aufzwingen, so kann ich doch nicht viel dagegen unternehmen und ich muss zugeben, dass mir ebenfalls wohler ist bei dem Gedanken, dass du hier in der Burg und in Sicherheit bist. Schließlich kenne ich diesen Eliya nicht, und wenn er am Ende doch noch schlechte Absichten hat, dann möchte ich es nicht verantworten, wenn dir etwas zustößt.“
    „Eliya würde mir niemals etwas tun, Kylan. Er hat gesagt er liebt mich und er würde mich vor jedem anderen Vulpari beschützen, wenn es denn sein müsste.“
    Ihr Bruder strich ihr sanft über das gelockte Haar und sah sie dabei traurig an. „Versuch jetzt zu schlafen, Schwesterchen.“
    Damit stand er auf und Ayla hörte, wie er sich vor der Türe ihres Zimmers postierte. Vor ihrem Zimmer, das zu ihrem Gefängnis geworden war.
     
     
     

     
    A m nächsten Tag lief alles so ab, wie es ihr angedroht worden war. Als Ayla ihre Türe einen Spalt weit öffnete, stand draußen Tyran, der während der Nacht Kylan abgelöst hatte. Als er sie entdeckte, blickte er mürrisch.
    „Frühstück?“, fragte er ohne eine Spur Freundlichkeit in der Stimme. „Ja“, hauchte Ayla vorsichtig.
    Leise trottete sie ihm auf dem Weg in den Speisesaal hinterher. Sie waren etwas spät dran und es waren glücklicherweise nicht mehr so viele Vampire im Saal. Ayla kaute ohne Appetit an einem Kaninchen herum. Ein paar Tische weiter sah sie Kyra mit Yasmin sitzen. Yasmin würdigte sie keines Blickes, aber Kyra machte ein mitleidiges Gesicht und zuckte hilflos2 mit den Schultern.
    Nach dem Frühstück brachte Tyran sie in die Bibliothek und unterstellte sie damit der Obhut von Mylan. Auch dieser sprach praktisch kein Wort mit ihr. Alles, was er zu ihr sagte, war, dass sie sich mit einem Buch in eine Ecke setzen sollte, in der er sie immer im Auge behalten konnte. Ayla befolgte die Anweisungen ihres Bruders und setzte sich mit Effi Briest in eine Leseecke. In die traurige Geschichte vertieft, konnte sich Ayla endlich ein wenig von ihrem eigenen Leid ablenken. Als dann jedoch Effis Liebhaber von ihrem eifersüchtigen Ehemann getötet wurde, kamen Ayla wieder die Tränen. Würde Eliya dasselbe Schicksal treffen, wenn sie sich wiedersehen würden? Wären ihre Brüder dazu imstande, ihn zu töten, nur um den Ehrenkodex der Satari zu wahren? War die einzige Möglichkeit, Eliya zu schützen, indem sie ihn nie mehr wieder sah? Bei dem Gedanken schnürte sich Aylas Kehle zu. Sie musste Eliya wiedersehen, koste es, was es wolle. Aber wie sollte sie das bloß anstellen?
     
     
    A m Abend nahm Mylan sie mit zum Abendessen und brachte sie dann hoch auf ihr Zimmer.
    „Ab hier
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