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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Josefine Kraus
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wutverzerrter Miene an. „Überhaupt nichts werden wir vergessen. Ich bringe dich jetzt zu deinen Brüdern.“
    Damit nahm er sie am Arm und Ayla wehrte sich nicht, um nicht noch einmal eine solche Szene wie zuvor zu provozieren.
    Warum brachte er sie zu ihren Brüdern? Was sollte das Ganze?
    Sie betraten das Hauptgebäude und gingen ein paar Treppen hinauf. Durch die Fenster sah man in der Ferne ein Gewitter aufziehen und die grellen Blitze waren schon bis hierhin zu erkennen, während der Donner noch ein undeutliches Grollen war.
    Als sie den vierten Stock erreichten, öffnete Samyr eine Türe zu seiner linken und schubste Ayla unwirsch hinein.
    Stolpernd betrat sie den Raum und sah mit Schrecken in die Gesichter ihrer Brüder. Kylan, Mylan und Tyran standen alle mit verschränkten Armen da und starrten sie wütend oder enttäuscht an.
    „Danke, dass du sie hergebracht hast, Samyr“, knurrte Tyran. Ayla verstand nicht, was los war. Samyr stellte sich leise in die Ecke und betrachtete das Schauspiel.
    „Gestern“, fuhr Tyran an Ayla gewandt fort, „als du nicht mit Samyr zusammen auf die Jagd gehen wolltest, ist er dir heimlich nachgeschlichen. Sag mir bitte, dass das, was Samyr gesehen hat, nur die Einbildung eines liebeskranken Vampirs war, Ayla! Es kann sich doch nur um einen Irrtum handeln, dass du mit einem Vulparivampir verkehrst?“
    Oh nein!
    Ayla spürte eine Eiseskälte ihren Rücken hinablaufen. Was sollte sie jetzt tun? Was würden ihre Brüder mit ihr machen, wenn sie die Wahrheit sagte?
    Das Gewitter hatte sich inzwischen genähert und das Donnergrollen wurde lauter. Doch es war nichts gegen das Donnerwetter, das Ayla wohl gleich erwarten würde. Sie schluckte. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als ihre Brüder über die ganze Sache aufzuklären.
    „Nein“, sagte sie mit leicht zitternder Stimme, „es handelt sich nicht um einen Irrtum. Was Samyr gesehen hat, ist wahr.“
    Samyr in seiner Ecke schnaubte verächtlich.
    „Vor wenigen Wochen habe ich Eliya kennengelernt. Mylan weiß darüber Bescheid. Damals, als ich während der Jagd über die Grenze gelangt bin, habe ich ihn das erste Mal getroffen. Er war es auch, den ihr die ganze Zeit an der Grenze verfolgt habt. Eliya wollte mich wiedersehen und ich ihn ebenso. Das haben wir dann auch und …“ Ayla verschlug es beinahe die Sprache, aber sie musste es zu Ende bringen.
    „ … und wir haben uns ineinander verliebt.“
    Ayla wusste nicht, wen sie als Erstes ansehen sollte. Tyrans Kopf war so rot, dass es aussah, als würde er jeden Moment zerplatzen und Mylan sah aus, als ob er am liebsten sterben würde. Kylan war der Einzige, in dessen Blick sie neben Wut auch ein wenig Mitleid zu finden schien.
    Da keiner ihrer Brüder etwas sagte, fügte Ayla hinzu: „Ich weiß, er ist ein Vulpari, aber er ist anders. Er würde mir nie etwas tun, ganz im Gegenteil.“
    Da stieß Tyran einen ohrenbetäubenden Schrei aus, der mit jedem Donnergrollen mithalten konnte.
    „Was faselst du das bloß, Ayla? Bist du denn nicht mehr bei Sinnen? Dieser Vulpari benutzt dich doch sicher nur für seine Zwecke. Was auch immer er vorhat, am Ende wird er dich töten. Hast du das noch immer nicht verstanden?“
    „Nein!“, rief Ayla aus. „Eliya benutzt mich nicht. Und er hätte schon so viele Gelegenheiten gehabt, mich zu töten. Er möchte mit mir zusammen sein.“
    Mylan räusperte sich und sprach: „Ich muss mich bei euch entschuldigen. Ich dachte, es sei besser, wenn ihr nichts von dieser Begegnung erfahren würdet, damit ihr euch nicht unnötig aufregt, aber da lag ich falsch. Ich hätte euch davon berichten sollen und wir hätten gemeinsam beraten müssen, wie wir sie vor diesem Fiesling beschützen können.“
    Tyran sah ihn wütend an. „Ja das hättest du sehr wohl sollen! Aber es ist jetzt zu spät, um nach Schuldigen zu suchen. Wir alle wissen, was jetzt zu tun ist.“
    Sie nickten sich zu, auch Kylan, der bisher noch kein Wort gesagt hatte. Aylas Herz fing wie wild an zu schlagen. Was würde jetzt passieren?
    „Wir verbieten dir, diesen Eliya jemals wiederzusehen. Von jetzt an verlässt du mit keinem Schritt mehr die Burg, auch nicht in Begleitung. Den Tag über wirst du in der Bibliothek bei Mylan sein und abends werden wir abw echslungsweise vor deiner Türe Wache halten, um sicherzugehen, dass du dich nicht davonschleichst.“
    Aylas Körper versteinerte sich zum zweiten Mal an diesem Tag, dieses Mal fühlte es sich jedoch an, als würde
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