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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft
Autoren: Rosemary Laurey
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entleert. Hatte er etwa zu viel weggenommen? Egal! Hauptsache, sein Überleben und der Erfolg seiner Pläne waren gesichert. Er ließ Elizabeth vom Tisch herunter auf den Boden gleiten und widmete sich dann Heather. An ihr wollte er eigentlich gar nicht saugen, aber zum Teufel noch mal! Vor ihm lag ein langer Flug zurück nach Oregon, und ihr Hals war griffbereit. Er trank gierig und schnell, versiegelte die Wunde und tauchte in ihr Bewusstsein, um ihre Erinnerungen auszulöschen. »Heather, du wirst dich an nichts erinnern. An absolut gar nichts. Verstanden?« Wie Elizabeth setzte er auch sie seinem Zwang aus, und auch ihr Bewusstsein kollabierte unter der Gewalt seines überlegenen Willens. Heather zeigte den gleichen glasig-abwesenden Blick. Er legte sie auf den Boden und stand auf. Er hatte zwei schwachen weiblichen Wesen seinen Willen aufgezwängt, und das daraus resultierende Überlegenheitsgefühl und der Machtrausch bescherten ihm eine knüppelharte Erektion. Beim Hinausgehen ließ er die Tür offen, um den Eindruck eines Raubüberfalls vorzutäuschen. Er fuhr in Heathers Auto weg – die von Heather auf dem Boden zurückgelassenen Schlüssel hatte er zuvor noch eingesteckt – und ließ es mit dem Zündschlüssel im Schloss an der nächsten Ecke stehen. Mit ein bisschen Glück würde es ein straffällig gewordener Teenager finden und jede Menge belastender Fingerabdrücke zurücklassen.
    Die kurze Strecke zu seinem Mietwagen, der nur ein paar Häuserblocks entfernt stand, legte er joggend zurück, um dann mit dem zufriedenen Gefühl, einen guten Job gemacht zu haben, zum Flughafen zurückzufahren.
    Durch die Kälte kam Elizabeth wieder zu sich. Ihr Kopf tat weh, und sie wusste nicht mehr, wie sie hieß, was geschehen war, noch, wo sie sich gerade befand. Sie kroch hinüber zu der anderen am Boden liegenden und vor sich hin murmelnden Frau.
    Diese setzte sich auf und starrte Elizabeth an. »Wer bist du?«
    »Ich weiß es nicht. Weißt du es?«
    Sie schüttelte vorsichtig den Kopf, als würde jede Bewegung wehtun. »Ich dachte, du würdest es wissen.« Sie sah sich um. »Wo sind wir?«
    Heather dachte nach, was aber nur dumpfe Schmerzen in ihrem Schädel auslöste. Der Ort kam ihr bekannt vor … es war nur … Durch den schmerzenden Nebel ihres fragmentierten Bewusstseins hindurch bekam sie ein Fitzelchen Erinnerung zu fassen. »Es ist ein Haus. Jemand lebt hier.«
    Elizabeth sah sich um. »Wer?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    »Was ist, wenn sie zurückkommen?«
    Sie sahen einander an, in ihren Blicken lag das blanke Entsetzen.
    »Wir müssen weg!«, sagte Elizabeth und zog sich hoch. »Wenn sie zurückkommen, tun sie es vielleicht wieder.«
    »Was tun sie wieder?«
    »Ich weiß es nicht, aber es war doch schrecklich, oder nicht?«
    Heather nickte. Beiden saß der Schrecken noch im Nacken, und sie konnten sich nicht erinnern. »Wir müssen fort von hier!«
    Sie fassten sich an der Hand und rannten, die offene Tür im Blick, nach draußen. In der leeren Garage sahen sie sich abermals erschrocken an. »Wohin?«, fragte Elizabeth.
    Heather machte keinen Versuch zu antworten. Sie zog Elizabeth an der Hand und rannte los.
    Sie entflohen dem Pesthauch des Schreckens, der das Haus umgab. An Straßen und Läden vorbei, die Heather einst gekannt hatte, rannten sie weiter; sie folgten dunklen Gassen, umgingen Höfe, übersprangen Mauern. So legten sie Meile um Meile zurück, wurden müde und zunehmend langsamer, machten aber niemals Halt. Das Bedürfnis, dem Schrecken zu entkommen, der hinter ihnen lag, trieb sie an. Stunden später brachen sie in irgendeiner Ecke eines Parks zusammen. Sie hatten keine Ahnung, wo sich dieser Park befand oder warum sie dort waren, aber das Gefühl der Bedrohung war weg, und eng aneinandergeschmiegt schliefen sie ein.
    Es vergingen Stunden, Tage, sie wussten nicht, wie viel Zeit es war. Einmal kam ein Stadtstreicher auf sie zu, wich aber schnell zurück, als sie ihn anknurrten. Sonst begegneten sie keiner Menschenseele. Bis …
    Ein Mann mittleren Alters, der durch den Park spazierte, blieb kurz stehen und flanierte dann ein paar Mal an ihnen vorbei. Die stille Autorität, die er ausstrahlte, faszinierte sie. Er blickte sich um und wandte sich dann den beiden zu. »Wo ist euer Gebieter?«, fragte er. »Dies ist mein Territorium. Sagt ihm das.« Sie starrten ihn verständnislos an. »Wer ist euer Gebieter?«, wiederholte er.
    »Wissen wir nicht«, sagte Heather.
    »Wer sind wir
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