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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft
Autoren: Rosemary Laurey
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überhaupt?«, fragte Elizabeth.
    Als der Mann sie ansah, sehnten sie sich nach der Sicherheit, die von seiner Gegenwart ausging. »Wartet hier auf mich. Ich komme wieder.«
    Sie warteten, konnten aber nicht einschätzen, wie lange. Als er zurückkam, bot er ihnen seine Hand an. Elizabeth starrte ins Leere, aber Heather erinnerte sich, was diese Geste bedeutete, und streckte auch ihre Hand aus. Elizabeth tat es ihr nach. »Ich bin Mr Roman«, sagte er. Sie spürten, dass er anders war als die Sterblichen um sie herum, und die Sicherheit, die er ihnen anbot, hatte nichts mit dem Schrecken zu tun, den sie mit diesen in Verbindung brachten.
    »Nennt mich einfach Vlad. Ich habe ein Taxi bestellt. Ihr seid jetzt in Sicherheit. Darauf gebe ich mein Wort.«

3
    Havering, Yorkshire. Im folgenden Februar
    »Bist du dir sicher?« Stella Corvus, geborene Schwartz, sah auf; sie war gerade dabei, Plätzchenteig in teelöffelgroßen Portionen auf ein Backblech zu tupfen.
    Angela lächelte. Stella war garantiert die einzige Vampirin im ganzen Land, wenn nicht auf der ganzen Welt, die regelmäßig Plätzchen buk. Gut möglich übrigens, dass sie auch die einzige war, die ein Kind hatte. »Nein, sicher bin ich mir nicht, aber ich muss etwas unternehmen. Tom verliert kein Wort darüber, was er herausgefunden hat – wenn es denn etwas gibt, das er mir sagen könnte. Ich habe das Gefühl, ich bin kein Stückchen weiter als damals, als Vlad uns im Park gefunden hat.«
    »Du bist um einiges weiter.«
    »Ich weiß. Ich werde dir und dem Rest der Kolonie ewig dankbar sein. Ihr habt mir ein Zuhause gegeben, Kleidung, einen Job, und auch meinen Verstand habe ich dank euch zurückgewonnen. Aber ich ertrage diese Anonymität nicht länger. Ich will mehr sein als ein zufällig aus dem Telefonbuch gepickter Name. Ich sehe in den Spiegel und weiß nicht, wer mir daraus entgegenblickt.«
    »Wenigstens kannst du in den Spiegel schauen! Das habt ihr Ghule uns Vampiren voraus. Ich dagegen lebe in der ständigen Furcht, ich könnte mit wirrem Haar und verschmiertem Lippenstift durch die Gegend rennen.«
    Angela gluckste. Stella trug selten Lippenstift, und ihre neue Kurzhaarfrisur sah immer gepflegt aus. »Versteh doch bitte, Stella. Ich muss wissen, wer ich bin. Ich habe mich in Tom verliebt. Was ist, wenn ich verheiratet bin oder sonst einen geliebten Mann habe, der mich überall sucht?« Sie seufzte. »Außerdem habe ich mir Sorgen darüber gemacht, ob ich nicht ein Kind oder vielleicht sogar mehrere alleine zurückgelassen habe, aber in der Hinsicht hat Justin mich ja beruhigt.«
    »Ja, es ist praktisch, einen Arzt im Haus zu haben.«
    »Du hast es gut getroffen mit deinem Mann, oder vielmehr deinem Vampir. Ich werde den Gedanken nicht los, ob nicht Tom und ich …« Sie seufzte.
    »Hast du ihn deshalb verlassen?«
    »Ich habe ihn verlassen, weil ich Tom Kyd nicht mehr hören konnte, dieses ständige Gerede, er würde sich um alles kümmern. Er ist den Hinweisen nachgegangen. Er entschied, ob es sich um falsche Spuren handelte. Er studierte die altüberlieferten Texte in der Bibliothek. Er erklärte, was daran Fakt war und was Fantasie. Er hat mich in den Wahnsinn getrieben.«
    »Ich kann das gut nachvollziehen.« Stella rückte einen Hocker an Angelas Seite. »Sie übernehmen gern das Kommando. Ich weiß nicht, ob es am Testosteron liegt oder an diesem ›Ich bin schließlich Vampir‹-Theater oder an beidem.«
    »Letzteres kannst du wenigstens mit gleicher Münze zurückzahlen.«
    »Du könntest die ›Ich bin schließlich Ghul‹-Tour versuchen.«
    »Von der Wirkung her ist das nicht vergleichbar. Noch nicht.«
    Stella zog die Augenbrauen hoch. »Noch nicht?«
    »Sollte ich Tom je auf gleicher Augenhöhe begegnen und ihm sagen können, wer ich bin, muss er zuerst diese ›Armer kleiner Ghul‹-Attitüde ablegen.«
    »Hast du eine Idee?«
    »Ich seh mich in der Welt um. Tom setzt seine ganze Hoffnung auf irgendwelche alten Wälzer. Ich will versuchen, im Hier und Jetzt fündig zu werden.«
    »Er hat aber auch, wie Kit, den Computer benutzt.« – »Ja, und jeder sogenannte Hinweis entpuppt sich am Ende als Sackgasse. Wenn du mich fragst, dann gibt es nur einen sicheren Anhaltspunkt: meine Lederjacke. Ich werde mich auf den Weg nach Totnes machen und den Laden suchen – Mariposa, laut Etikett. Vielleicht führen sie ja dort ein Kundenverzeichnis.« Sie seufzte. »Ganz so einfach ist es wahrscheinlich nicht, aber man sollte zumindest nichts
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