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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
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Marlowes Bett. Im Haus hatten wir zuvor einen Brandsatz mit Zeitschaltuhr deponiert, der alles Übrige erledigte.«
    Einfach für wen? Ihr schauderte bei der Vorstellung, wie Vernon stundenlang in Christophers Haus gelegen hatte und dann in den Flammen umgekommen war.
    »Sentimentale Anwandlungen?« Er grinste einseitig. »Marlowe war zu dem Zeitpunkt schon tot. Er ist auch verbrannt, weißt du?«
    »Natürlich ist Christopher tot.« Sie starrten einander schweigend an. »Christopher ist tot«, wiederholte sie, wobei sie sich ihr hämisches Grinsen gleich wieder verzieh, »so wie ich.«
    Er würgte, als hätte er eine Kröte im Ganzen verschluckt, und seine Augen traten hervor wie bei einem Pekinesenhündchen. Der Schweiß rann ihm von der Stirn über das ganze Gesicht, und er atmete so heftig, dass er zu platzen drohte. Dixie lächelte ihn freundlich an und durchquerte den Raum, um das breite Schiebefenster hochzufahren. »Kommt rein«, sagte sie und trat zur Seite, als drei wutentbrannte Vampire auf dem Aubusson-Teppich landeten.
    Sebastian sah mittlerweile aus, als hätte er einen Alligator im Leib stecken. Justin und Tom blieben in Fensternähe außerhalb von Sebastians Gesichtskreis. Christopher dagegen schnappte sich einen von Sebastians edlen Sheraton-Stühlen, platzierte ihn nur wenige Zentimeter von Sebastians Knien entfernt und nahm dann, die Unterarme auf die gebogene Lehne aus Satinholz gestützt, rittlings darauf Platz. Mit seinen verschränkten Fingern hätte er Sebastians Gesicht jederzeit berühren können, doch Dixie spürte, dass er sich das bewusst versagte.
    »Guten Abend, Caughleigh. Oder sollte ich vielleicht guten Morgen sagen?« Über Christophers Lippen huschte der Anflug eines ironischen Lächelns. »Sieht nicht besonders gut aus für dich, oder? Zahltag.«
    »Bestie! Ungeheuer!« Die Wörter verpufften wie Blindgänger.
    Und hatten denselben Effekt. »Zu spät, Caughleigh. Jetzt bin ich am Drücker.« Unter Christophers ätzendem Blick wand sich Sebastian wie eine Qualle in der Sonne. »Beeilen wir uns. Es gibt Arbeit für dich. Du wirst unseren gemeinsamen Freund, Inspektor Jones, anrufen und ihm die Wahrheit sagen.«
    Ein höhnisches Lachen wand sich aus Sebastians Kehle. Er schüttelte den Kopf, wich Christophers unerbittlichem Blick aus und sabbelte unverständliche Dinge zwischen zitternden Lippen hervor.
    Sebastian zuckte wie unter neuen Stromstößen, und der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht, als sich Dixie instinktiv einschaltete, und sie in einem Doppelbombardement gegen Sebastians Willen anrannten.
    »Du wirst mit der Wahrheit herausrücken«, sagte Christopher. Kein Befehl, auch keine Frage, sondern nur eine nüchterne Feststellung.
    Sebastian sackte zusammen, sein schlaffes Gesicht ein Pendant zu den hängenden Schultern. »Ich rücke mit der Wahrheit heraus.«
    »Los, ans Telefon, Dixie. Der Inspektor verzichtet sicher gerne auf ein paar Minuten Schlaf, um zu hören, was Caughleigh ihm zu sagen hat.«
    Sie nahm den Hörer und wählte 9-9-9. »Dies ist kein Notfall«, sagte sie, »aber ich muss sofort Inspektor Jones sprechen. Es geht um die Brandstiftung und den Mord in Bringham.« Sie sollte dranbleiben und hörte schon bald das eindringliche Brrr Brrr am anderen Ende der Leitung. Sofort ging sie zu Sebastian und hielt ihm den Hörer freundlicherweise ans Ohr.
    »Ja bitte?«
    Sebastian blieb, unter dem sicheren Zugriff vampirischer Mächte, eisern standhaft. »Inspektor, hier ist Sebastian Caughleigh. Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber es gibt Neuigkeiten hinsichtlich der jüngsten Vorfälle hier in Bringham. Ich bin in gewisser Weise involviert.«
    Jones’ brennende Neugier vibrierte förmlich im Raum. »Ich komme sofort mit einem Streifenwagen und einem Sergeant vorbei.«
    »Nein, ich würde Sie lieber auf der Wache sprechen.«
    »Ich bin in zwanzig Minuten dort.« Er hatte aufgelegt, und Sebastian starrte wie benommen auf den Hörer.
    Christopher löste die Fesseln an Sebastians Füßen und Händen. »Mach, dass du weiterkommst, Caughleigh. Wir wollen unseren Inspektor doch nicht warten lassen. Nimm schon deine Schlüssel und hau ab.« Er zerrte Sebastian auf die Beine und schubste ihn in Richtung Tür.
    Sebastian nahm nur noch schnell die Schlüssel aus der Schreibtischschublade und ging dann schnurstracks durch den Raum und weiter durch die Diele hinaus zu seinem Auto. Als er wegfuhr, bemerkte Dixie ein dunkles Etwas auf der Kühlerhaube und ihr fiel auf, dass
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