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Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 5, Spur der Erpresser (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
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nicht, dass es um ihre Kinder geht. Hier ist etwas anderes im Spiel. Ich verstehe nur noch nicht, was. Aber ich glaube, es könnte doch sein, dass Jenny etwas gesehen hat.“
    „Du meinst ...“ Addi sprang vom Fensterbrett. „Du meinst, dass Jenny die Lieblinge dieser Frau gesehen hat?!“
    „Ja“, sagte Ağan. „Irgendwelche seltenen Wesen, die normalerweise nicht im Grunewald sind, aber jetzt schon.“
    „Und was sollen das für Wesen sein?“
    „Das weiß ich nicht“, gab Ağan zu. „Irgendetwas Unheimliches, etwas Ungewöhnliches, zwei Wesen, die zu dieser Frau passen.“
    „Aber was für Wesen sollen denn zu dieser Gräfin passen?“ Addi begann unruhig im Zimmer umherzulaufen. „Ich meine, wenn sie ein Schloss hätte oder so, dann würde ich sagen, klar, die hat da Schlossgeister. Also etwas, was man dafür halten könnte. Mit Leuchtfarbe angestrichene Strauße zum Beispiel. Oder künstliche Geister. Aber, Leute, es gibt keine Erpresser, die Geister entführen. Das gibt es einfach nicht.“
    „Und wenn sie eine Geisterbahn hat?“, warf Jenny ein. „Vielleicht kommt sie von einem Rummelplatz. Und dieser unheimliche Typ hat ihre Gespenster von da entführt?!“
    „Im Moment ist in Berlin kein Rummel, das wüsste ich.“ Addi winkte ab.
    „Oder aus dem Wachsfigurenkabinett?“, schlug Jenny vor. „Das wäre auch möglich.“
    „Nein“, sagte Ağan. „Denkt doch mal nach. Diese Frau war ganz alleine und schrecklich verwirrt. Sie war so einsam, dass sie die ganze Zeit mit sich selbst gesprochen hat. Sie ist in der tiefsten Dunkelheit in den Wald gegangen, um ihre Lieblinge zu retten. Und der Erpresser hat ihr angedroht, ihr nur Haut und Knochen zurückzuschicken. Das geht nur mit echten Lebewesen.“
    „Okay“, stimmte ihm Jenny zu. „Das ist wahr. Sie ist also eine Gräfin. Und Russin ist sie auch, das wissen wir! Haben Russen besondere Lieblinge?“
    Addi zuckte mit den Schultern. „Mein Vater sagt immer, die haben nur Geld im Kopf. Und Wodka und Uhren und schicke Kleidung.“
    „Mein Vater sagt, sie lieben die Literatur“, meinte Ağan.
    „Darum kann es beides nicht gehen“, erklärte Jenny. „Was es ist, weiß nur diese Frau. Und deswegen bleibt uns nichts anderes übrig, als sie zu finden.“
    „Eine russische Gräfin irgendwo in Berlin, die ihre Lieblingevermisst.“ Addi blieb stehen. „Wie soll das gehen? Wir werden sie nie finden!“
    „Doch, das werden wir“, fuhr Ağan auf. „Es ist unsere Pflicht, ihr zu helfen. Sie ist in Not. Und die Antwort finden wir dort, wo die grüne Lampe ist.“
    Addi raufte sich die Haare. „Aber Ağan, wir können nicht jede Lampe in Berlin untersuchen. Und vielleicht ist es ja auch eine Lampe irgendwo in einer Wohnung. Das finden wir niemals heraus.“
    „Ja“, sagte Ağan leise. „Aber eine Möglichkeit gibt es. Denn vielleicht ist es ja eine russische grüne Lampe.“
    „Aha?“ Jenny sah ihn neugierig an.
    „Ja“, wiederholte Ağan. „Und um das rauszukriegen, müssen wir dort fragen, wo viele Russen sind.“
    „Guter Vorschlag“, meinte Jenny. „Aber wo sind die?“
    „Das weiß ich nicht. Vielleicht hat Addi eine Idee. Sein Vater hat doch mit reichen Russen zu tun.“
    „Gute Idee!“, sagte Jenny.
    „Mann“, stöhnte Addi. „Das kann überall sein. Wenn sie sehr reich sind, gehen sie immer zum Champagnertrinken und Austernessen ins KaDeWe. Aber die Gräfin hat ganz offensichtlich keine Reichtümer.“
    „Und wo sind noch viele Russen?“
    Addi kratzte sich am Kopf. „Weiß ich doch nicht. Da, wo die sich treffen eben.“
    „Die Türken treffen sich im Männercafé“, meinte Ağan. „Solche Orte wird es sicher auch für Russen geben.“
    „Bestimmt“, sagte Jenny. „Aber wisst ihr was? Ich bin echt müde. Und das finden wir morgen ganz sicher noch raus. Lasst uns jetzt schlafen gehen. Morgen früh fangen wir mit der Suche an. Einverstanden?“
    „Ja“, antworteten Addi und Ağan gleichzeitig.
    Goffi dagegen gab keinen Laut von sich. Er schlief schon auf seinem Lager in der Ecke des Zimmers.

Emma staunte nicht schlecht, als sie am frühen Sonntagmorgen in die Küche kam und Addi, Jenny und Ağan erblickte.
    „Was macht ihr denn schon hier? Um diese Zeit liegt Addi sonst immer noch in den Federn.“
    „Heute nicht“, brummte Addi, der allerdings tatsächlich ziemlich verschlafen aussah.
    „Wir müssen in die Stadt“, erklärte Jenny.
    „Ich dachte, ihr wolltet Tennis spielen ...“
    Jenny schüttelte den
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