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Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)
Autoren: Boris Pfeiffer
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ihren Freunden.
    „Das klingt ja echt wie ein Tiefflieger“, meinte Addi.
    „Was ist das?“ Ağan zeigte auf eine Querstraße, aus der das Dröhnen zu kommen schien.
    „Das sagt Emma immer“, antwortete Addi, „wenn ihr ein Auto zu laut ist.“
    Jenny schloss zu den beiden auf. „Ja“, erklärte sie. „Das kommt aus dem Krieg, als die Flugzeuge Jagd auf Menschen in den Straßen gemacht haben. Meine Oma sagt das auch.“
    Ağan schüttelte sich. „Ich finde, es hört sich mehr an wie ein ziemlich gemeiner und kranker Dschinn. Wie ein Schläger-Dschinn mit Luftverstopfung und Keuchhusten!“
    Addi fasste sich an den Kopf. „Mann, Ağan! Du bist echt ein Dschinner-Spinner! Das ist ein Auto, das hört man doch wohl!“
    Das Brummen wurde jetzt lauter. Es hallte von den Hauswänden wider und wanderte dazwischen hin und her, wie ein nasser Lappen, der immer wieder erst gegen die eine und dann gegen die andere Wand geklatscht wurde. Jenny, Addi und Ağan rannten so schnell, wie es ihre Beine hergaben. Ihre Schritte trommelten über den Bürgersteig.
    Dann bog das Geräusch plötzlich ab, ohne dass die Unsichtbar-Affen etwas gesehen hatten.
    „Wo ist es hin?“ Jenny war stehen geblieben.
    „Rechts, da vorne irgendwo!“, sagte Addi. Sein Pony hing ihm wild in die Stirn und er blies ihn mit vorgeschobener Unterlippe weg.
    Ağan setzte sich bereits wieder in Bewegung. Als die Unsichtbar-Affen die nächste Kreuzung erreichten, lag eine schmale Straße vor ihnen, an der sich rechts und links keine Industrieflächen mehr befanden. Zwischen alten Wohnhäusern standen einige Bäume, die lange dunkle Schatten warfen.
    „Komisch“, meinte Jenny. „Ich war mir sicher, dass das Brummen zuletzt von hier gekommen ist. Aber hier sieht es ja total friedlich aus.“
    „Stimmt beides!“ Ağan machte ein paar Schritte vorwärts. „Und jetzt ist es auch still. Das heißt ja wohl, der Wagen muss hier irgendwo stehen!“
    Langsam gingen Jenny, Addi und Ağan die Reihe der geparkten Autos entlang. „Wenn er hier ist, dann muss der Motor noch warm sein“, sagte Addi und senkte dabei unwillkürlich die Stimme. „Lasst uns tasten!“
    „Das müssen wir nicht!“ Jenny schüttelte den Kopf. „Alle Autos, die hier stehen, sehen völlig normal aus! Da sind keine gelben Kisten dabei, wie man sie sonst nur in einem Comic findet.“
    „Du hast recht. Aber guckt mal da!“ Addi zeigte auf eine Garageneinfahrt, die etwas versteckt neben einem verwilderten Vorgarten lag. „Seht mal, da geht es runter!“
    Die Unsichtbar-Affen schlichen sich an den Rand des Vorgartens, der von einem verrosteten Eisenzaun umgeben war, und hockten sich hinter die Zaunecke. Daneben führte eine steile Garageneinfahrt zu einem großen grauen Metalltor, in dem hohe Glasscheiben saßen. Die Torflügel standen einen Spalt offen.
    „Seht mal, hinter den Scheiben ist dünnes Drahtgitter angebracht. Das ist, damit das Glas nicht so leicht zerbricht“, erklärte Addi. „Hat mir mein Vater mal gesagt.“
    „Na toll!“, brummte Jenny. „Und was ist jetzt da drin, in der Garage?“
    „Autos natürlich!“ Ağan wagte sich hinter der Zaunecke vor und lief lautlos die Einfahrt hinunter.
    „Was siehst du?“ Jenny kam ebenfalls weiter vor.
    „Nichts!“, antwortete Ağan. „Los, rein da!“
    Die Unsichtbar-Affen duckten sich und liefen zwischen den Torflügeln hindurch in die Garage. Im Inneren roch es nach Öl, Benzin und kaltem Stein. Außerdem hörten sie Wasser plätschern.
    Addi sauste zur nächsten Ecke. Aufgeregt winkte er Jenny und Ağan zu sich. „Da ist eine kleine Autowaschanlage. Und da wäscht einer einen Wagen mit einem Schlauch!“
    Im selben Moment wurde das Wassergeräusch lauter. Jenny und Ağan lugten auch um die Ecke. Vor ihnen stand ein junger Mann in einem blauen, ölverschmierten Overall und spritzte einen eingeseiften Wagen ab.
    „Herbert, mach die Karre noch fertig, dann schließ das Tor ab!“, ertönte eine Stimme aus der Tiefe der Garage. Addi, Jenny und Ağan zogen die Köpfe ein. Aber niemand kam.
    Der junge Mann, der den Schlauch hielt, hob den Kopf und stellte das Wasser ab. „Hast du was gesagt, Chefchen?“
    Addi presste sich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszukichern.
    Wütend starrte Jenny ihn an.
    „Ja, Herbert! Sag mal, hast du was an den Ohren?“, erklang die erste Stimme aus der Garage wieder. „Ich habe gesagt, du sollst hinnemachen! Dann machst du da vorne finito und das Tor zu. Und hilfst mir hier
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