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Unheilige Gedanken auf dem Heiligen Weg, mein Jakobsweg quer durch Spanien

Unheilige Gedanken auf dem Heiligen Weg, mein Jakobsweg quer durch Spanien

Titel: Unheilige Gedanken auf dem Heiligen Weg, mein Jakobsweg quer durch Spanien
Autoren: Laura Milde
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Ich bin in bester Stimmung und singe vor mich hin. Ich fahre gern und gut Auto und wir erreichen allesamt wohlbehalten Venedig. Wir fahren zum Campingplatz „Camping Fusina“, der mit dem Vaporetto, nur 20 Minuten vom Zentrum Venedigs entfernt liegt. Dort gibt es nicht nur ein Ristorante sondern auch einen Supermercato, in dem wir noch für die Reise einkaufen. Alles ist bestens organisiert und ich bin in Hochstimmung und sammle all die neuen Eindrücke. Wir übernachten in sogenannten Mobilehomes und ich finde alles spannend und aufregend.
    Am nächsten Morgen sind wir alle ausgeruht und gut drauf und fahren die acht Kilometer mit unseren Autos zur Fähre Espresso Egitto. Um die Formalitäten brauche ich mich Gott sei Dank nicht zu kümmern, das erledigt alles souverän Ayoub und einer seiner Kollegen. Als die Autos im Bauch der riesigen Fähre geparkt sind, erkunde ich das Deck und staune über die Höhe des Schiffes. Jeder von uns bekommt seine Kabine zugewiesen, Ayoub und ich eine Doppelkabine. Ich bin total begeistert! Die Kabine ist ausgestattet wie ein richtiges Hotelzimmer. Ich verstaue unsere Sachen und freue mich auf das Ablegen der Fähre. Noch ahne ich nicht, dass ich mich zurücksehnen würde nach dem sicheren Hafen in Venedig.
    Wir legen ab und ich kann es irgendwie noch gar nicht fassen: meine erste Reise mit dem Schiff nach Ägypten. Ich kann mich nicht satt sehen an der Hafenkulisse, als Ayoub mich bittet, in die Kabine zu gehen und den Fotoapparat zu holen. Ich sage, dass ich das gleich machen würde, wenn wir abgelegt hätten, weil ich das grad so schön fände, dem Trubel und den winkenden Menschen zuzusehen. Da trifft mich seine Hand hart im Gesicht. Was war das? Ich kann es nicht denken! Ayoub sagt ungerührt: „Jetzt!“ und weiter: „ Ich meine immer „jetzt“, wenn ich „jetzt“ sage!“ Ich schaue ihn entgeistert an. „Kannst du mir erklären, was das soll, Ayoub?“ frage ich ihn. Er sagt: „Da gibt es nichts zu erklären. Du tust einfach das, was ich dich bitte zu tun und zwar sofort!“ Ich gehe völlig verdattert Richtung Kabine. Mein Gehirn arbeitet fieberhaft. Ich versuche das eben Geschehene zu erfassen, zu verarbeiten. Ich kann es einfach nicht einordnen. Hatte mich Ayoub wirklich geschlagen? Der feine, charmante, rücksichtsvolle Ayoub?
    Ich bringe ihm die Kamera, gehe zurück zur Kabine und lege mich aufs Bett. Ich bin so fassungslos. Und langsam beschleicht mich eine Angst und eine Gewissheit: ich war ihm ausgeliefert. Er hatte all mein Geld und meine Papiere an sich genommen. Jetzt, da das Schiff abgelegt hatte, konnte ich nicht zurück. Ich musste mit ihm diese Reise durchziehen.
     
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