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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition)
Autoren: GJ Moffat
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über die Absperrung in Sicherheit, während Rebecca selbst mit einem Schlusssprung darüberhechtete und sich dann schwer atmend gegen den Bühnenrand lehnte.
    Sie blickte sich nach Hannah um. Ihre Freundin saß mit ihrem Kopf in den Händen auf dem Boden. Jemand, vermutlich einer der Roadies, sprang neben ihr von der Bühne herunter, drängte sich an ihr vorbei und ging neben dem leblos daliegenden Roddy Hale in die Hocke. Auch die Frau, die Rebecca als Erste von der Bühne hatte springen sehen, war bei ihm und fühlte ihm den Puls. Roddys Haar war vom Blut verklebt, das ihm aus einer Kopfwunde sickerte und sich in einer Lache um ihn herum ausbreitete.
    Rebecca trat näher heran und ging neben dem Roadie, der sich bemühte, Roddy auf den Rücken zu drehen, ebenfalls in die Knie. Sie hielt seinen Arm fest, was ihr einen wütenden Blick eintrug.
    » Lassen Sie ihn so liegen«, sagte sie. » Er könnte ein Halswirbelsäulentrauma erlitten haben. Wenn Sie ihn bewegen, könnte er sterben.«
    » Was?«, fragte der junge Mann verwirrt.
    » Ich bin Polizeibeamtin«, sagte sie, » ich kenne mich mit solchen Dingen aus. Er braucht sofort eine medizinische Erstversorgung. Die Sicherheitsleute sollen einen Notarzt besorgen. Normalerweise steht bei solchen Konzerten doch immer ein Ambulanzwagen herum.«
    Die Deckenbeleuchtung war angegangen. Noch immer bemühten sich die Menschen, durch die wenigen Ausgänge den Saal zu verlassen. Alles war so schnell gegangen, dass den Ordnern keine Zeit geblieben war, zusätzliche Notausgänge zu entriegeln. Alle Besucher drängten sich an den Türen, die sich öffnen ließen, und es bildeten sich Engpässe, die nur noch größere Panik verursachten. Am Boden lagen bereits Verletzte, um die sich außer ihren verzweifelten Angehörigen niemand kümmerte.
    Der Roadie schrie den Sicherheitskräften etwas zu und deutete auf Roddys leblosen Körper. Die Frau, die ihm den Puls gefühlt hatte, richtete sich auf und machte einen Schritt nach hinten, wobei sie sich bemühte, nicht in die Blutlache zu treten. Hilflos sah sie Rebecca an. Sie schien unter Schock zu stehen.
    Rebecca ergriff Roddys Handgelenk und suchte so lange, bis sie seinen schwachen Puls fand, während die Blutlache um seinen Kopf herum immer größer wurde.
    Sie schob ihm das Haar aus dem Gesicht und hielt ihm die Hand unter die Nase, um zu prüfen, ob er noch atmete. Wie auch schon sein Puls war der Luftstrom aus seinen Nasenlöchern schwach, aber immerhin noch vorhanden.
    » Was hat er?«, fragte ein Mann vom Sicherheitspersonal und beugte sich zu Roddy hinunter.
    » Vermutlich eine schwere Kopfverletzung«, sagte Rebecca. » Steht draußen ein Notarztwagen?«
    » Logisch.«
    » Dann holen Sie endlich den Arzt, verdammt noch mal!«, schrie sie ihn an. » Der Mann braucht Hilfe– und zwarsofort!«
    6
    Hudson war nicht glücklich. Der größte der Bengel, mit denen er sich geprügelt hatte, hatte ihm einen Ellbogenhieb gegen die Wange verpasst, und als er danach den Saal verlassen wollte, hatte ihm noch jemand sein Knie in den Oberschenkel gerammt. Am liebsten hätte er sein Messer hervorgeholt und sich damit den Weg freigemetzelt, überließ sich dann aber doch dem Drücken und Schieben der Menge, bis er sich endlich durch einen der Ausgänge quetschen konnte.
    Draußen ging er schnurstracks zu seinem Wagen. Er war wütend auf sich selbst, weil er sich auf eine Prügelei mit den Jugendlichen eingelassen hatte, statt einen kühlen Kopf zu bewahren. Das war amateurhaft gewesen und hätte leicht ins Auge gehen können, aber selbst ein Profikiller hatte nicht die allerbesten Karten, wenn es vier gegen einen hieß. Zum Glück hatten die übrigen beiden Burschen angesichts der Behändigkeit und der Brutalität seiner Reaktion auf den Anrempler kalte Füße bekommen, sodass er sich ziemlich rasch vom Acker hatte machen können.
    Auf dem gesamten Messe- und Ausstellungsareal würde es bald von Notarztwagen und Presseleuten nur so wimmeln. Eine solche Öffentlichkeit konnte er absolut nicht gebrauchen. Die meisten der Besucher, die aus der Konzerthalle geflüchtet waren, hatten sich auf dem Parkplatz versammelt und liefen geschockt ziellos hin und her. Er hatte keine Schwierigkeiten, das Gelände schnellstmöglich zu verlassen und dann in langsamerem Tempo das Apartment im Ostteil der Stadt anzusteuern, das er und seine Männer benutzten.
    Die Wohnung befand sich in einer ziemlich heruntergekommenen Gegend, aber genau aus diesem Grund hatte
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