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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall
Autoren: Gmeiner-Verlag
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reagiert, wäre es vielleicht zu dem zweiten Mord gar nicht gekommen.«
    Â»Ach sag bloß!«
    Â»Ja. Die eine erzählte mir so nebenbei etwas von verschnarchten Polizisten in der Schwartauer Dienststelle, die nichts unternehmen wollten, als die Frauen dort mysteriöse Vorfälle anzeigten und sich bedroht fühlten. Ich war so mit mir und Astrid und alldem beschäftigt, dass ich nur gedacht habe, na ja, die Kollegen werden schon wissen, was sie tun, und mich gar nicht als Kriminaler zu erkennen gegeben habe.«
    Â»Und was hatten die Frauen mit dem unglücklichen Chinesen zu tun?«
    Â»Die Jüngere hatte beobachtet, wie zwei der Täter das Opfer brutal zusammengeschlagen und in ein Auto geladen haben. Der eine Mann hatte sie aber oben im Haus gegenüber am Fenster stehen sehen. Der kam dann angelaufen. Die Zeugin wollte sichergehen, dass die Haustür abgeschlossen ist, und ist dabei die Treppe runtergestürzt. Als ihre Partnerin nach Hause kam, war sie nicht in der Lage zu erklären, was passiert war, weil sie durch die Kopfverletzungen nach ihrem Fahrradunfall einen Sprachverlust erlitten hatte. Und so nahm alles seinen Lauf.«
    Â»Manchmal gibt es wirklich seltsame Geschichten.«
    Â»Als wir ihr am Donnerstag dann schließlich das Foto des Toten vom Bahndamm vorgelegt haben, hat sie ihn sofort erkannt. Und sie war richtig erlöst, endlich rauslassen zu können, was ihr tagelang auf der Seele gebrannt hatte. Seit dem Vorfall am ›Bambushaus‹ und dem Treppensturz hat sie übrigens Riesenfortschritte beim Sprechen gemacht, sagt ihre Freundin.«
    Georg betrachtete nachdenklich seinen leeren Teller.
    Â»Ja, wenn ich aufmerksamer gewesen wäre und genauer nachgefragt hätte … Es gibt wirklich tragische Verquickungen in dem Fall.«
    Â»Welches Motiv hatten denn die Täter? Und wie viele sind es überhaupt?«
    Â»Tja, wer den Chinesen auf dem Gewissen hat, ist noch nicht klar. Die Kriminaltechnik hat anhand von DNA Spuren festgestellt, dass sich der Mann im Wagen des einen Beteiligten und auch im Keller der Zahnarztpraxis des anderen aufgehalten hat. Auch der Draht, mit dem er getötet wurde, stammt von dort. Wer von den drei Verdächtigen aber die Tat ausgeführt und das Opfer anschließend auf die Schienen bei Reinfeld verbracht hat, ist noch im Dunkeln. Die schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Eindeutig erwiesen ist bisher nur, dass Jiang Jintao, der sich Tao nennt, der Gastwirtssohn aus dem ›Bambushaus‹, das Auto des Walter Bosse angezündet und die Fahrertür blockiert hat, sodass der Insasse keine Chance hatte. Und was das Motiv der Männer betrifft …«
    Georg erzählte seinem Freund die Geschichte der drei Jungs, die reich werden wollten und dafür bereit waren zu lügen und zu betrügen und anfangs mit kriminellen Immobiliengeschäften eine Menge Geld verdienten.
    Â»Der Motor war scheinbar dieser Zahnarzt, Alexander Kleinhausen. Mirko Möller, der Dritte im Bunde, bekam Skrupel und ist nach ein paar Jahren wieder ausgestiegen. Aber Kleinhausen und Sven Westhoff, ein Banker, wollten endlich ans ganz große Geld. Und das ist das Verrückte: Denen ging es ja schon richtig gut, die sind vermögend, aber die wollten einfach immer mehr. Es war die pure Geldgier.«
    Georg konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er den Versuch der beiden schilderte, richtig dick ins Rauschgiftgeschäft einzusteigen. Wie Tao den Kontakt zur Mafia herstellen sollte, Tao, selbst ein eher kleines Licht in der Hamburger Unterwelt. Der nichts als ein etwas beschränkter Zuhälter war, der nebenbei ein bisschen mit Rauschgift handelte und sich vor allem dadurch auszeichnete, ausgesprochen brutal und skrupellos zu sein.
    Â»Tao kannten sie noch aus ihrer Schulzeit, der hat Kleinhausen auch schon die ganzen Jahre über immer mal wieder mit Stoff und Frauen versorgt und war schon früher sein Mann fürs Grobe gewesen. Und dieser Tao hat ihnen also den Kontakt zu Wu verschafft – ausgerechnet! Der kannte angeblich den großen Boss einer der gefürchteten chinesischen Triaden in Deutschland, die das Rauschgiftgeschäft kontrollieren soll.«
    Als Steffen hörte, dass sich die Männer von Wu, dem ehemaligen Hilfskoch, mehrere Hunderttausend Euro in bar hatten abschwatzen lassen, als Anzahlung für den zu erwartenden Deal, konnte er nur den Kopf schütteln.
    Â»Das ist
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