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Ungeheuer an Bord

Ungeheuer an Bord

Titel: Ungeheuer an Bord
Autoren: A. E. van Vogt
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haben, ist uns nicht heilig. Und was von Grossen und die drei anderen betrifft – nun, ich zog es vor, nichts über die Theorie zu sagen, die Smith skizzierte. Ich schwieg dazu, weil er eine Parallele mit einer bestimmten Schlupfwespenart zu Hause auf der Erde zu sehen glaubt. Die Vorstellung ist so schrecklich, daß ich glaube, ein schneller Tod wird für diese Männer eine Erlösung sein.«
    Keiner sagte etwas. Als Morton seinen Leuten Anweisung geben wollte, sich im Maschinenraum zu versammeln, kam ihm eine aufgeregte Stimme zuvor, die aus der Kommunikationsanlage lärmte. Es dauerte lange Sekunden, bis Morton sie verstehen konnte und erkannte, daß sie Zeller gehörte.
    »... nicht hören, Morton? He, Morton – schnell! In den Schiffsraum! Ich habe sie gefunden – im Rohr der Klimaanlage! Das Teufelsding ist auch hier, und ich habe fliehen müssen. Es versucht sich durch die Wände an mich heranzumachen, und meine Strahlpistole kann es nicht mehr lange abhalten. Schnell!«
    Morton brüllte hastige Befehle, während die Männer schon zu den Aufzügen schwärmten. »Smith, Sie nehmen zehn Männer und bringen Kent von der Krankenstation in den Maschinenraum. Ich hatte ihn und sein gebrochenes Bein beinahe vergessen. Pennons, Sie gehen mit hundert Männern in den Maschinenraum und bereiten die Ausführung von Koritas Plan vor. Alle übrigen folgen mir. Wir nehmen die schweren Waffen mit und benützen die Frachtaufzüge!«
    Mit erhobener Stimme endete er: »Natürlich werden wir den Teufel nicht dort unten im Schiffsraum töten können, es sei denn, er ist verrückt geworden. Aber die Krise ist gekommen. Das Blatt wendet sich. Und wir haben ihn!«
     
    Xtl zog sich widerwillig zurück, als die Männer im Schutz ihrer Waffen das Rohr aufschweißten und seine Guuls herausholten. Das erste Vorgefühl einer Niederlage begann sich in ihm auszubreiten. Sein Impuls war, in ihre Mitte zu stürzen, ein Wirbelwind von wütender Gewalt, und sie zu zerschmettern. Aber diese dicken, häßlichen Energiewaffen zügelten seinen wilden Zorn.
    Es war ihm bewußt, daß er die Initiative verloren hatte. Zwar hatten die Männer bei ihren nervösen Versuchen, ihn zurückzutreiben, einen guten Teil ihrer eigenen Vorräte vernichtet; aber sie würden jetzt seine Eier entdecken und mit ihnen seine Hoffnung zerstören, von anderen Xtls verstärkt zu werden. Und nun waren sie in den Maschinenraum zurückgekehrt, wo sie vor seinen Angriffen sicher waren.
    Er begriff, daß er falsch gehandelt hatte. Von diesem Moment an mußte er töten – nur töten. Es schien ihm plötzlich unglaublich, daß er zuerst an Reproduktion gedacht und alles andere als sekundär abgetan hatte. Das war ein grober Fehler gewesen – und um so verhängnisvoller, als er von Anfang an die richtige Handlungsweise hätte wissen müssen: diese gefährlichen Feinde töten, das Schiff übernehmen und den nächsten bewohnten Planeten ansteuern, wo es eine einfache Sache sein würde, andere, einfältigere Guuls zu finden.
    Um zu töten, brauchte er eine unwiderstehliche Waffe, eine, die jede Abschirmung durchdringen konnte. Und wertvolle Zeit war bereits vergeudet. Nach kurzer Überlegung drang er ins nächste Laboratorium ein, erfüllt von einer brennenden Unruhe, wie er sie noch nie gekannt hatte.
    Während er schnell und geschickt arbeitete, aufmerksam über das seltsam geformte Werkstück aus schimmerndem Metall gebeugt, das unter seinen vier Händen Gestalt annahm, fühlten seine Füße eine Veränderung in der Symphonie, die gleichmäßig durch das Schiff pulsierten.
    Er hielt inne, richtete sich auf, wachsam und gespannt. Und er erkannte, was es war. Die Antriebsmaschinen standen still. Das riesige Raumschiff flog mit kaum verminderter Geschwindigkeit durch den Raum, aber es beschleunigte nicht mehr. Einem Beobachter, der sich mit ihm bewegte, mußte es als stillstehend erscheinen, ruhig schwebend in den schwarzen Tiefen.
    Ein undefinierbares Gefühl von Dringlichkeit überkam Xtl, eine eisige Alarmstimmung. Seine drahtartigen schwarzen Finger arbeiteten mit unglaublicher Schnelligkeit und Sicherheit, löteten feinste Anschlüsse, bedienten die Feindrehbank, bohrten und schraubten, füllten Chemikalien ab und montierten Mechanismen.
    Plötzlich hielt er wieder inne. Seine feinfühligen Füße registrierten eine neue Veränderung, signalisierten seinem Gehirn, daß etwas nicht stimmte. Er trat zurück und legte zwei seiner Hände an die Wand.
    Er konnte die
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