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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren
Autoren: Mary Janice Davidson
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Mutter … «
    »Ja? Deine Mutter?« Ich versuchte, es nicht zu auffordernd klingen zu lassen, denn Laura redete nie über ihre Mutter. Ich hatte sogar Angst, mich zu bewegen, ausgestreckt, wie ich dalag auf dem Love Seat, ein Schuh auf dem Boden, der andere noch an meinem großen Zeh hängend … ich wollte den Bann nicht brechen. »Deine Mutter, Satan … «
    Laura schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr Gesicht hinter den blonden Locken verschwamm.
    »Jetzt hab dich nicht so … ! Laura, du bist der Antichrist, und ich bin die Königin der Vampire. Du bist noch Jungfrau und ich hab meine Unschuld nach dem Abschlussball an einen Kerl namens Buck verloren. Buck! Du hast einen Serienmörder zu Tode geprügelt und ich hab mal imitierte Louboutins für echte ausgegeben. Ich bin also genauso krank und böse wie du. Also werde ich dich ganz bestimmt nicht verurteilen.«
    »Oh«, machte sie. Dann: »Buck?«
    »Ja, Herrgott, mich brauchst du auch nicht zu verurteilen.«
    »Das würde ich nie tun. Echt, deine Unschuld? Na ja, also … ich habe sie gesehen.«
    »Deine leibliche Mutter?«
    Laura feixte. »Ich weiß nicht einmal, ob man das so sagen kann. Schließlich wurde ich nicht aus ihrem Leib geboren, sondern aus dem deiner Stiefmutter. Der Teufel fuhr wieder in die Hölle zurück, nachdem ich geboren war.«
    Ich nickte. »Ja, das Leben mit einem Neugeborenen muss so unglaublich anstrengend sein, dass einem die Hölle dagegen wie ein Sanatorium vorkommt.« Memo an mich: Sei dankbar, dass du Baby Jon hast, und beschwer dich nicht ständig, dass du niemals schwanger werden und ein anderes Wesen aus deiner Gebärmutter in die Welt zwängen kannst.
    »Ich bin gar nicht ihr leibliches Kind.«
    »Sehe ich etwa wie eine Genetikexpertin aus? Oder wie eine Theologin? So ist das eben mit diesem übernatürlichen Scheiß. Wer weiß schon, wie das funktioniert? Ich ganz bestimmt nicht. Ich bin immer noch dabei, das Handbuch für die Vampirkönigin durchzuarbeiten. Du wirst dich noch selbst verrückt machen, wenn du mit Gewalt versuchst, aus diesem ganzen Mist – Antichristen, Vampiren, Werwölfen, Geistern und Halbbrüdern, die zugleich Pflegesöhne sind, und Hochzeiten, Beerdigungen, Selbstmorden und Königen und Königinnen und Umsturzversuchen – wenn du versuchst, aus all dem einen Sinn herauszufiltern. Also: Deine Mom ist in letzter Zeit unerwartet aufgetaucht?«
    »Sie taucht immer unerwartet auf.«
    »Wem sagst du das … « Ab und zu besuchte der Teufel auch mich unerwartet. Und schlimmer noch: Das diabolische Miststück führte mich mit Schuhen in Versuchung! Mit wunderbaren, wunderschönen, sündhaft teuren und seltenen Schuhkreationen. Oh, sie war wirklich ein Teufel! Außerdem ähnelte sie auf seltsame Weise Lena Olin, und auch sie war nicht mehr so jung, aber dennoch sexy. Zobelbraunes Haar, hie und da von Silbersträhnen durchzogen. Wahnsinnsbeine. Tolles Kostüm. Und die Schuhe erst … wenn ich anfange, von diesen Schuhen zu reden, höre ich bestimmt so schnell nicht wieder auf …
    »Sie hat mir so Sachen erzählt.«
    »Was?« Oh. Genau. Laura stand kurz davor, mir etwas über ihre Mutter anzuvertrauen. Ich sollte lieber zuhören. »Okay.« Ich war ziemlich sicher, dass diese Geschichte böse enden würde, B-Ö-S-E in Großbuchstaben.
    »Und ich … ich möchte vieles über sie wissen.« Nun flüsterte sie fast. Als ob es ungehörig sei. Als ob sie sich deswegen schämen müsste. Was sie aber tat.
    Ich lachte. »Ach, Süße, ist es das, was dich so quält? Welches adoptierte Kind macht sich keine Gedanken über seine leiblichen Eltern? Glaubst du etwa, das machte dich zu einer schlechten Tochter? Als ob du keinen Respekt vor den Menschen hättest, die dich aufgezogen haben?« Wieder lachte ich. Aus lauter Erleichterung. »Mach dich nicht dauernd selber fertig, bloß weil du normal bist, okay?«
    Meine Schwester wurde zusehends lockerer. Sie ließ ihre angespannten Schultern fallen und verlor das Aussehen eines Menschen, der total gestresst ist. Sie beugte sich vor und strich sich das Haar aus den Augen. »Okay. Also: Baal möchte … «
    »Holla, holla. Hier muss ich im Namen der Zuschauer um eine Wiederholung bitten. Baal?«
    »Ein antiker Name meiner Mutter.«
    »Dann muss er wohl richtig antik sein, denn ich habe ihn noch nie gehört. Ich nehme an, er ist ein bisschen weniger kränkend als Crack-Nutte.«
    »Ein kleines bisschen weniger.«
    »Mir persönlich gefällt ja Beelzebub besser.«
    »Nenn sie den
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