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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren
Autoren: Mary Janice Davidson
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unverständlichen Wort, und im nächsten Augenblick … aha!
    Ein Ruf voller Sorge und Glück von der Mutter des verloren gegangenen Rackers. Entweder hatte sie Laura die Hinreißende entdeckt und war von ihrer Schönheit dermaßen überwältigt, dass sie das Kind vergaß … oder sie hatte das Brabbeln ihres Augensterns vernommen und war nun wie eine … Popelsuch-Maschine herbeigestürzt.
    Jetzt bildeten der verloren gegangene Racker Nr. 32 und seine Mom die wiedervereinte Familie Nr. 6 und plauderten fröhlich mit Laura. Es folgte ein dankbarer Händedruck, die klebrige, aber aus tiefstem Herzen kommende Umarmung des Kleinen, dann die tief empfundene und tränenselige Dankbarkeit der Mutter und schließlich … entfernten sie sich!
    »Was ist nur mit dir los?«, fragte ich den Antichristen, als sie auf mich zuhüpfte.
    »Nur du schaffst es, dass es wie ein Charakterfehler klingt, verirrten Kindern zu helfen.« Während sie das sagte, lächelte sie jedoch entwaffnend, deshalb war ich nicht gekränkt. Wenn Laura nicht die Absicht hegte, einen Vampir zu töten, gab sie sich alle Mühe, ihn nicht zu kränken.
    »Nein, aber … und was war das überhaupt?«
    »Was war was?«
    »Wie du mit ihm geredet hast. Was war das?«
    »Tagalog.« Wieder eine ziemlich knappe Erklärung, und schon schleppte sie mich weiter auf den verhassten Payless-Laden zu.
    Ich würde alles aufbieten, nur um nicht diesen Höllenschlund von Payless ShoeSource betreten zu müssen, deshalb fragte ich: »Tagalong? Was soll das sein?«
    »Es heißt Tagalog. Das ist eine Sprache.«
    »Ich habe auch nicht angenommen, dass ihr drei Improvisationstheater aufgeführt habt. Was ist das für eine besondere Sprache?« Nicht nur, dass ich Tagalog nicht kannte, ich hatte noch nicht einmal davon gehört.
    »Sie wird auf den Ppphiiiliinnn gesprochen.«
    Jetzt zog sie nicht mehr, sie zerrte geradezu. Und das bei einem Mädchen, das nicht einmal dann zerren würde, wenn ein Müllwagen mich zu überrollen drohte, weil sie fand, man dürfe niemanden erschrecken. Das wurde ja immer seltsamer!
    Ich stemmte meine Füße in den Boden und hoffte nur, dass ich, die furchtlose Vampirkönigin, nicht ausgerechnet vor Payless ein Tauziehen mit dem Antichristen veranstalten musste. Mein Ruf! Ganz zu schweigen von meiner geistigen Gesundheit. »Ich hab das nicht verstanden. Würdest du bitte aufhören zu nuscheln? Und zu zerren?«
    »Sie wird auf den Philippinen gesprochen.« Laura schrie es fast. »Von ungefähr zweiundzwanzig Millionen Menschen.«
    »Von zweiundzwanzig Millionen und einem«, scherzte ich. »Und ich meine es ernst: Wenn du weiter so zerrst, schneidest du mir am Handgelenk die Blutzufuhr ab. Falls ich dann überhaupt noch ein Handgelenk habe.« In diesem Augenblick traf mich wie ein Blitz die Erkenntnis, warum ihr diese Unterhaltung so unangenehm war … da es sonst doch nur eine Sache gab, die ihr unangenehm war. »Warte mal. Du hast Tagalong gar nicht gelernt, stimmt’s?«
    »Tagalog.«
    »Oder die Gebärdensprache? Oh Gott. Du hast sie gar nicht gelernt … du konntest sie bereits. Ganz einfach so. Du kannst sie alle. Alle Sprachen … du beherrschst alle Sprachen der Welt, nicht wahr?«

3
    Laura zuckte verdrießlich mit den Achseln und zerrte meinen untoten Kadaver weiter in Richtung Höllenschuhe. Das konnte ich jedoch nicht dulden – und nicht nur aus dem vorhin erwähnten Grund.
    »Mach schon den Mund auf, Laura! Kannst es ja auch in Gegenwart von fremden Kindern. Warum verschließt du dich jetzt wie eine Auster? Es ist ein Teil von dir, nicht wahr? Du magst nicht über deine Mom reden, du magst es nicht, wenn andere Leute über deine Mom reden … und vor allem magst du nicht über das reden, was du von deiner Mom geerbt hast. Es ist einfach unglaublich! Du kennst alle Sprachen. Die Sprachen der ganzen Welt.«
    Oho, wie würde sie in Paris damit auftrumpfen können! Die Vorstellung machte mich geradezu benommen. Laura beherrschte sämtliche gesprochenen Sprachen der Welt … dann musste sie ja auch Latein und andere tote Sprachen beherrschen. Wow! Und nie hatte sie ein Wort darüber verloren. In keiner Sprache.
    »Genau wie in dem Film!«
    »In welchem Film?«
    » Im Auftrag des Teufels . In dem Al Pacino den Teufel spielt.« Den mit Abstand geilsten Teufel aller Zeiten.
    Laura senkte den Blick. Wenn es möglich war, dass ein so schönes, nettes, kluges und gelegentlich verrücktes Mädel beschämt aussehen konnte, dann brachte sie eine verteufelt
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