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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren
Autoren: Mary Janice Davidson
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Payless?«
    »Payless?«, kreischte ich fast und stoppte so abrupt, dass sie um ein Haar eine Säule gerammt hätte. »Welches schändliche Mundwerk spricht solchen Unflat?«
    »Meines«, erwiderte das Kind des Teufels, richtete sich wieder auf und vergewisserte sich, dass sie bei dem Beinahezusammenstoß nicht ihre Handtasche fallen gelassen hatte. Laura verstand sich großartig auf den Kampf gegen die Untoten (Waffen des Höllenfeuers, Tochter Satans usw.), aber Shopping war nicht ihre Stärke. »Du weißt doch, dass ich sparen muss, Betsy. Nicht jede von uns ist mit einem Millionär verheiratet.«
    »Mit einem untoten Millionär«, betonte ich, nur um Laura zusammenzucken zu sehen – und sie tat es brav, wie ich es erwartet hatte. Was übrigens viele Leute taten, wenn mein Mann Sinclair, der König der Vampire, erwähnt wurde. Teufel auch, selbst ich zuckte bei der Erwähnung seines Namens gelegentlich zusammen, doch eher vor Wut als aus Angst. »Und sei fair – du weißt verdammt gut, dass ich mir früher von einem Sekretärinnengehalt Designerschuhe gekauft habe.« Wie zum Beispiel meine kostbaren, sehr kostbaren Burberry-Gummistiefel für zweihundert Dollar. Fast neun Wochen hatte ich dafür sparen müssen.
    »Na ja, schon … « Sie druckste ein wenig herum, dann entdeckte sie einen Plan der Mall. »Ähm … Payless Shoes … Klar, man könnte mehr bezahlen, aber warum?«
    Nun war ich diejenige, die zusammenzuckte, als ich Payless’ gefürchteten Slogan vernahm. Man könnte mehr bezahlen, aber warum? Warum ? Weil Qualität vielleicht ihren Preis hat, ihr Idioten!
    »Ach, da ist es! North Garden einhundertfünfzig.«
    »Mord-Garten.« Das war kindisch, ist mir klar. Verklagen Sie mich, wenn Sie wollen.
    Können Tote überhaupt verklagt werden? So, wie es in den letzten drei Jahren gelaufen war, würde ich es wohl spätestens zu Thanksgiving herausfinden.
    Oh nein, ich sollte lieber nicht an Thanksgiving denken …
    »Ach, nun komm schon.« Wieder nahm sie meinen Arm und zerrte mich in Richtung Fahrstuhl. »Vielleicht findest du auch welche, die dir gefallen.«
    »Das ist ungefähr so wahrscheinlich, als wenn du dir Gedanken über ein Muttertagsgeschenk machen würdest.«
    Laura schnappte hörbar nach Luft und sackte auf den Boden des Fahrstuhls. Ich beugte mich über sie und ergriff ihre Hand. »Das war echt gemein!«, warf sie mir vor, während die anderen, die ebenfalls einstiegen, mit der milden Neugier der Leute aus dem Mittelwesten auf uns herunterstarrten.
    »Also bitte. Seit wann tun wir denn so, als wäre sie nicht deine Mom? Schämst du dich für sie? Ich gebe wenigstens zu, dass deine andere Mom meine Stiefmutter ist.«
    »Deine tote Stiefmutter.«
    »Tja, das Blöde ist nur, dass ich sie noch genauso oft wie früher sehe.« Nachteil Nummer 235, wenn man die Königin der Vampire ist: Ich sehe tote Leute, die mich echt nerven.
    »Mir zu unterstellen, ich hätte ihr auch nur jemals eine Muttertagskarte geschickt!«
    »Genau deshalb war’s ja auch ein Scherz. Denn ich würde ganz bestimmt keine Karte … was ist los?«
    Laura war unvermittelt aufgestanden. Sie musste etwas entdeckt haben, denn sie zerrte mich aus dem Fahrstuhl zu einem ungefähr drei Jahre alten Kleinkind, das die alterstypischen Latz-Jeans und ein MoA -T-Shirt trug.
    Ach, zur – nicht schon wieder! Laura spürte ständig verloren gegangene Kinder auf und tröstete sie. Das gehörte ebenso zu ihren Superkräften wie die Eigenschaft, niemals einen Pickel oder schlechten Atem oder Sand in den Augen zu haben.
    Ich habe nichts gegen Kinder. Ich habe sogar sozusagen ein eigenes. Es ist mein Halbbruder, gleichzeitig aber auch mein Pflegekind, und ich bin seine Schwester/Mutter. Der Junge sorgt dafür, dass Sinclair und ich mehr Steuern absetzen können. Also mag ich Kinder, klar? Ich besitze aber nicht die Fähigkeit, sie wie eine Popelsuch-Maschine aufzuspüren. Laura hingegen schon. Deshalb werde ich auch niemals mehr mit ihr in den Zoo gehen.
    Jetzt kniete sie vor dem dunkelhaarigen Racker und schwatzte in – äh – einer weiteren unbekannten Sprache auf ihn ein. Jesus. Vermutlich hätte ich die Uni damals nicht einfach so abbrechen sollen, denn offensichtlich gab es enorm viele Fremdsprachenkurse für Studenten im zweiten Jahr.
    Ah! Wie zu erwarten war, hatte der verloren gegangene Racker Nr. 32 seine Tränen bereits vergessen und knabberte nun meiner Schwester ein Ohr ab. Sie lauschte geduldig und nickte nach jedem
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