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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren
Autoren: Mary Janice Davidson
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missgeburtsmäßig. Nicht so furchtbar monsterartig. »Ich hab dich aber gar nicht vermisst, nicht einmal ein klitzekleines – iiihh !« Kichernd wand ich mich auf unserem Bett, weil der König der Vampire mich mit seinen bösen Krabbelfingern an den Rippen kitzelte.
    »Nach meinem Verständnis gesteht derjenige, der zugibt, kitzlig zu sein, ein, dass er keinerlei Willensstärke besitzt.«
    »Ach, das behauptet ihr nicht kitzligen Kerle immer. Als ob es ein Beweis für Willensstärke oder so wäre, wenn man genetisch gesehen eine Missgeburt ist.«
    »Das ist es ja auch«, sagte Sinclair mit absolut teuflischem Lächeln, und sogleich machten sich seine Finger wieder an meinen Rippen zu schaffen. Ich schlug um mich und trat aus und jaulte. Haben andere Königinnen sich jemals eine solch miese Behandlung gefallen lassen müssen? Victoria? Anne Boleyn? Elizabeth die Zweite? Das kommt mir unwahrscheinlich vor. Nicht, dass ich Anne Boleyn beneidet hätte. Aber ich bin mir ziemlich sicher: Obwohl Henry, der nie zufriedene Tudor, ihre Hinrichtung plante, hat er sie bestimmt nie gekitzelt, bis sie sich fast in die Hosen machte.
    »Nein, hör auf damit, sonst muss ich … hör auf!« Ich bog und wand mich und schaffte es, mich seinem eisenharten Griff zu entwinden.
    Okay. Lüge. Er ließ mich los. Für ein totes Mädchen war ich ganz schön stark, aber so einen wie Eric Sinclair gab es nur einmal unter Millionen. Buchstäblich.
    »Ich habe da dieses riesige Problem.«
    »Ach, tatsächlich?« Nun erhob auch er sich. Entkleidete sich methodisch und hängte jedes Teil einzeln auf. Das konnte ich gut verstehen, seit ich einmal den Auszug seiner American Express-Karte gesehen hatte. Auch ich würde alle meine Kleidungsstücke sorgfältig aufhängen, wenn ich für eine simple Krawatte hundert Scheine bezahlt hätte.
    Wir waren schwerreich – das heißt, er war reich, und Jessica – meine beste Freundin – war es natürlich auch.
    Das höchste Jahresgehalt, das ich je verdient habe, waren vierzigtausend. Das war, als ich Direktionsassistentin mit sieben Jahren Berufserfahrung war, und bevor mich der Pontiac Aztec überfuhr. Aber nun wohnten wir in einer Villa auf der superschicken Summit Avenue in St. Paul. Wo unser Haus in Gesellschaft der anderen schicken Häuser nicht weiter auffiel. Unser Haus konnte mit den anderen durchaus mithalten, ja, sich sogar über sie lustig machen (obwohl es im Vergleich mit ihnen nicht sehr erwachsen war: erst 1860 erbaut, soweit ich wusste.)
    Sehen Sie, unsere Geschichte lief folgendermaßen … wissen Sie was? Ich hab wirklich keine Zeit für diesen ganzen Mist. Also fasse ich zusammen: wachte tot auf, führte mich auf wie ’ne Wilde, wurde Königin der Vampire, hatte Sex mit Eric Sinclair und machte ihn zum König der Vampire (ich werde immer noch wütend, wenn ich daran denke, dass der Sex mit mir für ihn Anfang, Mitte und Ende seiner Krönungszeremonie war … welche kümmerliche Gesellschaftsordnung gründet denn auf so etwas?), zog vor einigen Jahren, als meine alte Wohnung von Termiten wimmelte, in die Vampirzentrale um und habe nun ständig ein halbes Dutzend (ungeladene) Mitbewohner, lebende und tote und die dazwischen.
    Sehen Sie? Wenn ich Ihnen das alles lang und breit erzählt hätte, hätten wir einen ganzen Monat dafür gebraucht. Den furchtbarsten Monat, den es gibt: November.
    (Es war 3 Uhr 18 in der Frühe am 1. November. Nun begann der Höllenmonat. Der furchtbarste Monat: November.)
    »Hat es etwas mit deinem unbegründeten Hass auf Thanksgiving zu tun?«, fragte Sinclair der Gleichgültige, während er behutsam seine Manschettenknöpfe löste (goldene Bohnen von Elsa Peretti, und ja, Sie haben richtig gelesen, der Mann trägt goldene Bohnen am Handgelenk, macht sich aber über mich lustig, weil ich auf Schmuck von Target stehe) und in seine Manschettenknopf-Schublade legte.
    Ja, ja. Und ich war verdammt dazu, mit diesem Mann die nächsten fünftausend Jahre zu verbringen.
    »Unbegründet? Das stimmt schon mal gar nicht, du rücksichtsloser Tölpel. Mein Hass auf Thanksgiving hat einen Grund!«
    »Wie kommt es nur, dass ich dich jetzt … «
    »Eine Ewigkeit.«
    »… nein, so fühlt es sich nur an, Liebes. Ich kenne dich nun seit fast drei Jahren … «
    »Eine absolute, totale Ewigkeit.«
    »… und bin doch immer wieder überrascht über deine absurden Vorurteile, besonders über deine Abneigung gegen einen im Grunde harmlosen Feiertag.«
    »Harmlos? Da spricht aus dir der
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