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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut
Autoren: Mary Janice Davidson
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den Hals, Eric Sinclair!
    »Ganz ehrlich. Ich will ihn nicht. Habe ihn nie gewollt.«
    Okay, die letzte Bemerkung war eine kleine Lüge. Ich hatte ihn schon wirklich gewollt, so wie man ein saftiges Steak will. Aber ich wollte nicht mit ihm verheiratet sein, zumindest nicht ohne vorher gefragt zu werden. Was er nie getan hatte. Nicht einmal. War das etwa zu viel verlangt?
    Ein Heiratsantrag? Ich denke nicht. Nicht dass mich jemand um meine Meinung gefragt hätte. Gott bewahre, niemand hatte mich je um meine Meinung gefragt!
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    ». . . ist Euch ergeben.«
    »Was?«
    »Würdet Ihr mir freundlicherweise Eure Aufmerksamkeit schenken? Falls es Euch nicht aufgefallen sein sollte: Ihr seid eindeutig in der schwächeren Position.«
    »Schon recht, das ist nicht das erste Mal. Hör zu, wir können doch eine Lösung finden. Natürlich bist du eine verrückte Kuh, die sich in diese blöde Idee verrannt hat, mich zu vernichten, oder wie man das nennt. Aber ich bin sicher, wir könnten miteinander auskommen. Ich meine, wenn schon meine Eltern sich nach ihrer Scheidung geeinigt haben, dann kann das jeder. Du kannst Sinclair montags, mittwochs und freitags haben, und ich . . . «
    Mit einem frustrierten Schrei sprang sie vor – ich gebe zu, manchmal habe ich diese Wirkung auf Menschen – und versenkte den Pflock in meiner Brust. Es tat höllisch weh.
    Und dann starb ich. Ein weiteres Mal.
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    Aus den privaten Aufzeichnungen von Vater Markus, Pfarrer der St. Pious Church, 129 East 7 th Street, Minneapolis, Minnesota Wir kamen um Sekunden zu spät! Ich nehme an, aus diesem Grunde reagierten wir alle so langsam. Es schien so unwirklich zu sein, dass wir nicht rechtzeitig zu ihrer Rettung hatten kommen können. Vor allem die Kinder hatten noch keine Niederlage erlebt. Die Kavallerie erscheint immer rechtzeitig, zumindest im Film.
    Jon war Betsy durch die ganze Stadt gefolgt – der dumme Junge, wir hatten ihn alle gewarnt, dass es aussichtslos wäre –, und irgendetwas an dem Club machte ihn misstrauisch. Möglicherweise weil alle wartenden Vampire plötzlich ohne ersichtlichen Grund davonrannten. Sie mussten ge-spürt haben, dass etwas in der Luft lag – oder sie hatten plötzlich andere Verpflichtungen.
    Jedenfalls rief Jon uns sofort an, als er den Club erreichte.
    Schon kurz darauf kamen wir ebenfalls dort an. Und doch waren wir entscheidende Sekunden zu langsam gewesen.
    Als die Frau, die die ganze Zeit über die Fäden im Hinterhalt gezogen hatte, Betsy tötete, war es, als erlösche das Licht im Raum. Genau so. Wir waren so schockiert, dass sich niemand bewegte.
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    Und Betsy war still, so still. Es schien geradezu lächerlich, dass diese grünen Augen nie wieder funkeln sollten, die roten Lippen niemals wieder Idiot oder Schwachkopf oder Arschloch sagen sollten.
    Eric Sinclair ist eine der großartigsten und furchteinflö-
    ßendsten Persönlichkeiten, die ich in meinem langen Leben je kennengelernt habe. Aber jetzt brach er zusammen. Wäre es nicht so furchtbar traurig gewesen, hätte ich es rührend gefunden.
    Er barg sie in den Armen und sank zu Boden. Sein Mantel bauschte sich um sie beide, als sie fielen. Er flüsterte ihren Namen, immer und immer wieder, und liebkoste ihr Gesicht mit zitternden Fingern. Keiner von uns konnte ihn in diesem Moment erreichen. Er schloss uns alle aus.
    Unsere frühere Auftraggeberin, Monique, versuchte sich zu rechtfertigen. Sie roch den Tod, wahrscheinlich ihren eigenen und den der Königin. Alle standen wir noch in stummer Anklage um sie herum, aber sie ahnte, dass das nicht lange anhalten würde. Dass wir bald handeln würden.
    Sie war auf frischer Tat ertappt worden, ihr wahres Wesen war zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt enthüllt worden, und das wusste sie, genauso wie wir.
    Das ewig selbe Motiv: Sie erklärte, dass sie Eric begehrt habe, der nach Vampirgesetz zu Betsy gehörte. Also hatte Monique die Blade Warriors gegründet, um Betsy aus dem Weg zu räumen. Ganz leidenschaftslos fragte ich mich, ob sie verrückt war oder nur besessen. Hatte jahrelanges Blutsaugen ihr Bewusstsein so lange pervertiert, dass sie Kinder anheuerte, um ihre eigene Art zu töten? Ich wusste es nicht. Und in dem Moment war es mir auch egal.
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    Aber sie hätte ebenso gut zu einer Wand sprechen können. Trotz ihrer Bemühung, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wiegte Eric Sinclair Betsy weiter in seinen Armen, ohne aufzusehen oder zu sprechen.
    Tina dagegen hatte solche Hemmungen
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