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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut
Autoren: Mary Janice Davidson
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einer Mall, in der Mall.
    Und deswegen habe ich ziemlich wenig Zeit. Außerdem muss ich morgen arbeiten. Bei Macy’s. In der Mall. Also, können wir dieses Gespräch später fortsetzen?«
    Sie trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte und starrte mich an. »Ich denke, ich kann alle verfügbaren Informationen zusammenstellen und Euch später vorbeibrin-gen.«
    »Nur eine Kurzfassung, bitte. Schreib mir ein Memo.«
    »Ein Memo.«
    »Genau.« Ich schaute auf mein Handgelenk. Schon wieder hatte ich meine Armbanduhr vergessen. »Himmel, wie die Zeit vergeht! Es war schön mit dir, aber jetzt muss ich mich sputen.«
    »Ein Wink mit dem Zaunpfahl, ich verstehe schon. Ich komme wieder.«
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    »Na toll, ein untoter Terminator, das ist es, was in meinem Leben noch gefehlt hat. Gib Sinclair einen schönen Tritt in die Eier von mir.«
    Sie schniefte. »Kein Grund, unhöflich zu sein.«
    Natürlich hatte sie unrecht. Wenn es um Sinclair ging, gab es tausend Gründe.
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    5
    Vier Tage später
    »Ähm, Mr. Mason, haben Sie eine Minute Zeit für mich?«
    Wir befanden uns in den Räumen für die Angestellten, und ich stand vor seinem Schreibtisch. Die Trennwände waren geschmackvoll in Mausgrau verkleidet, und nirgend-wo hing ein Foto, eine Kinderzeichnung, eine Einladung zu einer Party oder die Aufstellung eines Softballteams. Außer einem Computer stand nichts auf seinem Schreibtisch. Der ganze Arbeitsplatz war so spartanisch wie die Zelle eines Mönchs, beeindruckend und unheimlich zugleich. »Wenn Sie gerade beschäftigt sind, könnte ich . . . «
    »Das bin ich, Betsy, aber ich bin froh, dass Sie da sind.
    Ich muss mit Ihnen reden.« Er setzte seine Brille ab – gab es eine Vorschrift, dass Vorgesetzte Brillen zu tragen hatten? –, forderte mich auf, mich zu setzen, und polierte dann die Gläser mit seinem Pullover, den er merkwürdigerweise in seine Hose gesteckt hatte. »Aber zuerst, was kann ich für Sie tun?«
    »Äh, nun ja . . . die Summe auf meinem Gehaltsscheck schien mir ein bisschen wenig zu sein. Nicht dass es nicht toll war, einen Scheck von Macy’s zu bekommen . . . aber trotzdem. Ich hatte mit ein bisschen mehr gerechnet. Und 41

    da dachte ich, dass Sie vielleicht nicht alle meine Stunden gezählt haben oder so.«
    Er hielt mir seine Hand entgegen, und ich überreichte ihm meine Abrechnung. Er überflog das Blatt und gab es mir dann zurück. »Nun ja, sie dürfen die Sozialabgaben und die Einkommensteuer nicht vergessen.«
    »Richtig.«
    »Und Ihren Angestelltenrabatt.«
    »Richtig! . . . Was?« Verdammt! Um meinen neuen Job zu feiern, hatte ich ein paar Sachen gekauft, aber jetzt war ich doch überrascht, dass ich vier Fünftel meines Gehalts aus-gegeben haben sollte, bevor ich es überhaupt ausgezahlt bekommen hatte. Die verdammten indigoblauen High Heels von Liz Clairbone!
    »Oh«, sagte ich und klang sicher nicht sehr intelligent.
    »Das habe ich ganz vergessen. Es tut mir leid, Sie damit behelligt zu haben.«
    »Einen Moment bitte, Betsy. Wie gefällt es Ihnen im Macy’s-Team?«
    »Machen Sie Witze? Es ist toll! Wie ein Traum, der wahr wird.«
    »Das freut mich. Und abgesehen von ein oder zwei kleinen Punkten sind wir ebenfalls sehr zufrieden.«
    »Oh«, sagte ich traurig.
    Er lächelte. »Zuerst aber möchte ich vorausschicken, dass Sie sich mit Luxusschuhen so gut auskennen wie niemand sonst, mich eingeschlossen.«
    Bescheiden strich ich mir den Pony aus der Stirn. Mich eingeschlossen. Wer’s glaubte . . . Trotzdem wollte ich freundlich bleiben. »Danke.«
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    »Dennoch . . . «
    »Jetzt kommt’s . . . «
    »Mir ist aufgefallen, dass Sie einigen Kunden ihre Einkäufe ausreden wollen.«
    Ich antwortete nicht und versuchte, mich auf meinem Stuhl nicht zu winden. Die Sache war die: Wenn jemand sehr ausgelatschte Schuhe trug, brachte ich es kaum über mich, ihm meine hübschen Babys zu verkaufen. Was konnte nicht alles passieren! Wenn die Schuhe einmal den Laden verlassen hatten, konnte ich sie nicht mehr beschützen. Und ich musste sie doch beschützen, meine kleinen Mündel aus Leder!
    »Nun«, sagte ich schließlich, »ich möchte nicht gern eine von diesen aufdringlichen Verkäuferinnen sein.«
    »Das ist löblich, aber sie sollten auch nicht eine von den Verkäuferinnen sein, die keine Schuhe verkaufen. Denken Sie bitte daran.«
    »Okay«, sagte ich folgsam. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, ihn zu hypnotisieren, um Schuhe an wen ich wollte verkaufen zu können, verwarf ihn
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