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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da
Autoren: EMILIE ROSE
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damit du dich mir auf fünfhundert Meter nicht nähern darfst. Und anschließend gehe ich zu einem Journalisten und erzähle, was für ein charakterloses, mieses Stück du in Wirklichkeit bist.“
    Sie ging in die Wohnung und knallte die Tür zu.
    Lucas stand wie versteinert da, unfähig, sich zu rühren. Sie hat sich umbringen wollen, ging es ihm immer wieder durch den Kopf. Und es wäre seine Schuld gewesen.
    Nadia ging auf die Dachterrasse, um so weit entfernt von Lucas zu sein wie möglich. Dort setzte sie sich auf einen Liegestuhl. Schwer und warm lag die Nachtluft über der Stadt. Es war fast zum Ersticken schwül.
    Dass sie in Dallas bleiben würde, stand für Nadia fest. Sie konnte es Rand und Mitch nicht antun, jetzt aufzugeben. Und ihr Vater hatte recht. Sie durfte nicht länger vor ihren Problemen davonlaufen und sich darauf verlassen, dass jemand ihr aus der Klemme half. Es war höchste Zeit, auf eigenen Füßen zu stehen.
    Unschlüssig hielt sie ihr Handy in der Hand. Der Anruf, der ihr jetzt bevorstand, gehörte zu den unangenehmsten ihres Lebens. Nadia musste Rand berichten, dass ihn sein Instinkt nicht getäuscht und Lucas sie wieder betrogen hatte. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, ließ sie alle Gespräche Revue passieren, die sie mit Lucas geführt hatte. Jeden Satz versuchte sie, sich in Erinnerung zu rufen, um sich zu vergewissern, dass sie keine Informationen preisgegeben hatte, die nicht nach außen dringen durften. Wenn sie ihm bloß nichts von dem Testament erzählt hätte!
    Schweren Herzens drückte Nadia Rands Kurzwahl.
    Als er sich meldete, klang es, als hätte sie ihn aus dem Bett geholt. Wie spät war es jetzt in Miami? Egal. Jetzt hatte sie ihn sowieso schon geweckt. Nadia legte den Kopf zurück und starrte in den dunklen Nachthimmel. „Ich bin’s“, sagte sie. „Es tut mir leid, dass ich dich so spät noch störe.“
    „Was ist los?“ Rand klang, als wäre er mit einem Schlag hellwach geworden.
    „Du hast recht gehabt mit deiner Theorie von dem Rachefeldzug. Lucas Stone steht hinter Andvari, Teckitron und … auch hinter Mardi Gras.“
    Rand fluchte laut. Im Hintergrund hörte Nadia, dass Tara etwas sagte. Rand antwortete ihr. Nadia konnte seine Worte jedoch nicht verstehen. „Erzähl mal der Reihe nach. Was genau hast du erfahren?“, fragte er seine Schwester und hörte sich schon etwas ruhiger an.
    Sie gab ihre letzten Treffen mit Lucas in der Kurzfassung wieder. Es fiel Nadia unglaublich schwer. Und als sie damit fertig war, fühlte sie sich hundeelend und traurig.
    „Was ist mit dir?“, fragte Rand besorgt. „Ich kann dir einen Jet chartern, und du kommst sofort hierher zurück.“
    „Nein, Rand, tu das nicht. Wir werden nicht kampflos das Feld räumen. Ich stehe das schon durch. Ich muss eben ein bisschen die Zähne zusammenbeißen.“
    „Kann ich irgendetwas für dich tun?“
    „Nein. Bleib du schön, wo du bist, und halte mit Mitch die Stellung. Ich schaffe das.“ Nadia konnte sich nicht zurückhalten und platzte schließlich doch mit der Frage heraus, die sie beschäftigte, seit sie wutentbrannt aus Lucas’ Apartment gestürmt war. „Warum hat Dad das getan, Rand? Warum liefert er uns, seine eigenen Kinder, ausgerechnet Lucas Stone aus? Dad muss gewusst haben, dass Lucas dahintersteckt.“
    „Schwer zu sagen. Selbst von Dad habe ich so etwas noch nicht erlebt. Ich bin mir nur sicher, dass Stone für ihn ein rotes Tuch war. Teils weil er ihn für einen Mitgiftjäger hielt, aber auch, weil es ihm überhaupt schwerfiel, dich jemandem anzuvertrauen.“
    Nadia begriff nicht gleich, was ihr Bruder meinte. „Mich anzuvertrauen?“
    „Im Grunde hing Dad ungeheuer an dir, Nadia. Du hast ihn so sehr an Mom erinnert. Ihr wart euch auch sehr ähnlich, im Aussehen, eure Stimmen, eure musische Begabung.“
    Rand konnte es besser beurteilen als sie. Er war vierzehn gewesen, als ihre Mutter gestorben war. Die wenigen Erinnerungen, die Nadia an sie hatte, waren sehr widersprüchlich. Ihre Mom konnte sehr lieb und verständnisvoll sein. An anderen Tagen wieder hatte sie kalt und verschlossen gewirkt, als ob sie gar nicht richtig da gewesen war und sich für nichts und niemanden interessiert hatte.
    „Wenn Dad überhaupt imstande war, jemanden zu lieben, dann euch beide, Mom und dich“, fügte Rand hinzu.
    Trotz allem, was er ihr zugemutet hatte, dachte Nadia mit einem Mal mit zärtlichen Gefühlen an ihren Vater, und die Trauer um ihn hüllte sie ein. „Glaubst
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