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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da
Autoren: EMILIE ROSE
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Spendensammeln. Hoffentlich zerreißen sie mich nicht.
LDStone: Du wirst sie von den Sitzen reißen. Ich warte auf dich. Und dann …!!!
    Nadia hörte ein Räuspern hinter sich. Mary Branch hatte das Büro betreten, in dem Nadia sich einen provisorischen Arbeitsplatz eingerichtet hatte. So schnell sie konnte, tippte sie:
    NEKincaid: Muss Schluss machen. Jemand ist gekommen.
Bis heute Nacht!
    Mary stand schon hinter ihr, als Nadia schnell das Fenster schloss. „War das zufällig Mr. Stone?“, erkundigte Mary sich neugierig. „Ja“, antwortete Nadia und hoffte, dass ihre Wangen nicht so rot waren, wie es sich anfühlte. „Ich kann es gar nicht erwarten, ihn kennenzulernen. Dass er Sie uns empfohlen hat, ist für uns ein solch ein Segen.“
    Nadia horchte auf. Lucas hatte sie empfohlen? Und sie wusste nichts davon? Hatte er nicht ganz überrascht getan, als sie ihm von ihrem neuen „Job“ erzählt hatte?
    Mary schien Nadias Verwirrung nicht aufzufallen, sie plauderte munter weiter: „Und wie sich das alles gefügt hat. Die Vorsitzende des Spendenkomitees, die das Amt vor Ihnen hatte, hatte gerade ihren Rücktritt erklärt, und nur zwei Stunden später rief Mr. Stone an.“
    Nadias Unbehagen wuchs. Ihr war, als hätte jemand eine eisige Hand an ihren Nacken gelegt. Und Rands Worte klangen in ihr nach. Der Kerl hat dich einmal betrogen, und er wird es wieder tun.
    Nadia versuchte sich zu fassen. „Kann ich meinen Bericht vielleicht heute Abend vor dem Dinner vorstellen statt danach?“, fragte sie. Sie musste unbedingt so früh wie möglich mit Lucas reden, um diese quälenden Zweifel wieder loszuwerden und sich zu beruhigen. Je eher sie nach Hause kam, desto besser.
    Nadias Bericht vor dem Komitee war ein Selbstgänger. Nach so kurzer Zeit so viel Erfolg zu haben sprach für sich, und die Mitglieder waren ohne Ausnahme von ihr und ihrer Arbeit begeistert. Auch wenn Nadia es sich nicht so recht eingestehen wollte, war sie auf das Erreichte stolz. Es war ein gutes Gefühl. Sie begann, sich in Dallas zu behaupten.
    Ungeduldig wartete sie darauf, dass der Fahrstuhl im fünfzigsten Stockwerk hielt. Denn sie brannte förmlich darauf, mit Lucas zu sprechen. Irgendwie hatte er daran gedreht, dass sie den Job in der Bücherei bekommen hatte. Aber wie er das fertiggebracht hatte, war Nadia ein Rätsel. Aus Mary war an diesem Abend nichts mehr herauszubekommen gewesen. Sie hatte vermutlich doch gemerkt, dass sie schon zu viel ausgeplaudert hatte.
    Endlich war der Lift da. Die Türen öffneten sich, und Nadia stürmte hinaus. Dabei hätte sie fast Lucas’ Haushälterin Ella umgerannt, die sich gerade auf den Heimweg machte.
    „Hi, Ella. Ist er schon da?“, fragte Nadia.
    Ella nickte. „Er erwartet sie schon. Soll ich ihm Bescheid sagen?“
    „Nein, nicht nötig. Aber könnten Sie mich in die Wohnung lassen? Ich möchte ihn überraschen.“
    Ella lächelte und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Na klar. Das Essen ist auch schon da. Der Catering-Service war da, und der Tisch ist gedeckt.“ Sie schloss die Tür auf. „Brauchen Sie mich noch?“
    „Nein, danke, Ella. Gehen Sie ruhig nach Hause.“
    Ella öffnete Nadia die Tür. „Wenn Sie es sich doch anders überlegen sollten und ich in Zukunft auch bei Ihnen sauber machen soll, sagen Sie es einfach mir oder Mr. Stone.“
    „Danke, aber das wird nicht nötig sein. Inzwischen komme ich schon gut allein zurecht. Einen schönen Abend noch, Ella.“
    „Den wünsche ich Ihnen auch.“
    Während Ella die zwei Schritte zum Fahrstuhl ging, zog Nadia die Tür hinter sich zu.
    Neben der Garderobe entdeckte sie Lucas’ Koffer. Nadia stellte ihre Tasche daneben und rief halblaut in die Wohnung: „Lucas?“
    Niemand antwortete. Sie schaute in die Küche und ins Wohnzimmer – auch hier keine Spur von ihm. Nadia kehrte zurück und wollte gerade im Schlafzimmer nachsehen. Auf dem Weg hörte sie im Bad das Wasser rauschen. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie ihm unter der Dusche Gesellschaft leisten sollte, entschied sich dann aber dafür, sich erst ein wenig zu entspannen. Nach einem Tag wie diesem konnte sie ein Glas Wein gebrauchen.
    In der Küche fand sie nach kurzem Suchen einen Korkenzieher, öffnete eine Flasche Zinfandel und schenkte sich ein Glas ein. Genüsslich schloss Nadia die Augen, als der Rotwein ihr die Kehle hinabrann. Lucas verstand wirklich etwas von Weinen.
    Nach zwei weiteren Schlucken beschloss sie, Lucas in seinem Schlafzimmer zu empfangen und ihm
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