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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da
Autoren: EMILIE ROSE
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eine besondere Überraschung zu bereiten, ein Willkommensgeschenk gewissermaßen. Das Essen war ja warm gestellt, sie hatten also genug Zeit. Lächelnd stellte Nadia das Glas ab, streifte sich die Pumps von den Füßen und schlich aus der Küche.
    Auf dem Flur zog sie sich das T-Shirt aus. Dabei streifte sie versehentlich einen Stapel Post, der auf dem Sideboard lag. Der Packen geriet ins Rutschen, Nadia wollte die Briefe auffangen, aber es war zu spät. Die Post fiel herunter und war über den ganzen Boden verteilt.
    Schnell bückte sie sich, um die Unordnung zu beseitigen. Da fiel ihr Blick auf die Adresse eines Umschlags, und sie hielt inne: Andvari Inc . Der Brief war adressiert an D. Stone, Andvari Inc. Lucas Daniel Stone. Mit zitternden Händen sammelte Nadia die anderen Umschläge auf, bis sie alle beisammenhatte. Immer wieder tauchte diese Adresse auf. Fassungslos ging Nadia die Post durch. Die Mehrzahl der Briefe war an „D. Stone, Andvari Inc.“ gerichtet.
    Daran hatte sie nicht gedacht. Als sie online nach Einträgen über ihn gesucht hatte, war sie nicht auf die Idee gekommen, „Daniel Stone“ einzugeben. Wie selbstverständlich hatte sie lediglich „Lucas Stone“ getippt. Blankes Entsetzen packte sie. Lucas hatte davon gesprochen, dass ihm „ein paar Firmen“ gehörten. Nach dieser Post zu urteilen, war Andvari eine davon und nicht die unwichtigste. Und hatte Rand ihr nicht erzählt, dass die Gesellschaft, die die KCL-Anleihen aufgekauft hatte, eine Tochtergesellschaft von Andvari war?
    Wie zur Bestätigung fand sie als Nächstes eine andere Adresse. Dort stand es, schwarz auf weiß: Teckitron. Noch einmal blätterte sie durch die Umschläge und fand schließlich in einer Anschrift auf seinen Namen auch noch, was in der Sammlung fehlte: Mardi Gras Cruising .
    Nadia wurde schwarz vor Augen. Ihre Knie begannen zu zittern. Alle ärgsten Feinde der Kincaid Cruise Lines waren vereinigt in einer Hand, in der von Lucas Daniel Stone. Es war exakt so, wie Rand gesagt hatte. Lucas hatte sie einmal betrogen – er würde sie wieder betrügen. Und: Die geschäftlichen Probleme von KCL, das alles gehörte in der Tat zu einem Rachefeldzug.
    Niemand anderes als Lucas Stone war es also gewesen. Er hatte ihr endlose Arbeitstage und schlaflose Nächte bereitet, in denen sie versucht hatte, Zulieferer für KCL bei der Stange zu halten oder neue zu finden.
    Aber warum? Nadia konnte es nicht begreifen. Lucas hatte zwei Millionen Dollar von ihrem Vater bekommen. Er hatte es zwar verstanden, mehr daraus zu machen. Aber immerhin war es nicht zuletzt dieses Startkapital gewesen, das ihm inzwischen ein äußerst angenehmes Leben ermöglichte. Und selbst wenn er vorher geglaubt hatte, betrogen worden zu sein … Natürlich hatte er nach der Intervention von Everett Kincaid geglaubt, dass sie ihn verraten hatte. Aber warum setzte er sein Vernichtungswerk jetzt noch fort? Lucas wusste inzwischen, was geschehen war und welche Rolle Everett Kincaid dabei gespielt hatte.
    Aber Everett Kincaid war tot. Hatte Lucas sich vorgenommen, auch sie zu Grunde zu richten? Hasste er sie so sehr?

10. KAPITEL
    Lucas stand unter der Dusche und hörte die Badezimmertür aufgehen, dann flog die Milchglastür der Duschkabine auf.
    Draußen stand Nadia. Nur mit einem engen kurzen Rock und einem pfirsichroten BH bekleidet, sah sie hinreißend aus. Strahlend lächelnd streckte Lucas die Arme aus und fragte: „Willst du nicht hereinkommen?“
    Aber Nadias Augen funkelten wild, ihre Lippen waren schmal und bebten vor Zorn. „Du Mistkerl!“, rief sie wutentbrannt, und im nächsten Augenblick flog Lucas etwas um die Ohren.
    Er brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, wie ihm geschah. Es waren Briefe, die auf ihn herabregneten. Mit einem Handgriff drehte er schnell das Wasser ab. Ein Umschlag kam hinterhergeflattert. Darauf stand: Mr. L. D. Stone, Mardi Gras Cruising.
    Lucas fluchte. Warum hatte er den Stapel Post nicht weggeräumt, den seine Sekretärin ihm hingelegt hatte? Aber er hatte Nadia nicht so früh erwartet. Ella musste sie hereingelassen haben. „Nadia …“
    „Lass mich mit deinem Nadia in Frieden, du verlogener Mistkerl.“
    „Ich kann es dir erklären …“
    „Was willst du mir erklären? Dass du dabei bist, mein Leben zu zerstören und meine Familie zu ruinieren? Dass du die Anleihen aufgekauft hast, um unser Unternehmen zu vernichten? Rand hat schon ganz recht: Hier geht es nicht ums Geld, sondern um Rache.“
    War Rand
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