Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter
Autoren: Tucker Max
Vom Netzwerk:
da.«
El Bing: »Was? Deine Mutter ist nicht hier, Blödel. Du bist gefordert, und zwar gegen den da.« Er zeigt auf Hate.
    Das Landei latscht wortlos davon. Zuerst sitzen ein paar Mädchen auf dem Bullen, dann ist Landei an der Reihe. Nach ungefähr vier Sekunden fällt er runter. Tolle Leistung! Wir kriegen uns nicht wie der ein. Er zeigt uns den Stinkefinger, und wir lachen uns schlapp.
    Hate bleibt volle acht Sekunden oben. Acht anstrengende Sekunden. Die ersten vier geht es ihm noch gut. Der Bulle bewegt sich schnell vorwärts und rückwärts. Wäre Hate so drauf wie das Landei, wäre er spätestens jetzt auf die Matten geknallt. Aber in der Hinsicht ist Hate ein Pitbull: Wenn er mal zugebissen hat, kann ihn nur der Tod dazu bringen, wieder loszulassen. Sein gesamtes Körpergewicht prallt immer wieder auf seine Eier und auf seine Hand, mit der er sich krampfhaft am Sattelgriff festhält. Man sieht ihn förmlich grün anlaufen, wenn seine Testikel mit Karacho auf der verkrampften Hand landen. Die acht Sekunden sind eine echte Leistung.
    Danach beginnt Hate gemeinsam mit El Bingeroso und Thomas, die sich mittlerweile in die Norden-versus-Süden-Diskussion eingemischt haben, das fette Landei zu verhöhnen.
    Hate: »Hey, du Spaßvogel! Ich kapier nicht, wieso ich länger oben bleiben konnte als du?! Allein dein fetter Arsch hätte dir für mehr als vier Sekunden Halt geben müssen.«
Thomas: »Was ein echter Südstaatler ist, der kann eben alles verbocken.«
El Bing: »Wenn du etwas weniger auf deiner Cousine rumgerutscht wärst, hättest du dich da oben sicher besser festhalten können.«
Hate: »Ich dachte, du scheißt auf den ganzen Norden? Meine Wenigkeit hat noch nie im Leben einen mechanischen Bullen gesehen und dich erbärmliches Arschloch trotzdem auf der Stelle mattgesetzt.«
    Das Landei zeigt uns wieder den Stinkefinger, sondert einen Schwall undefinierbarer Worte in unsere Richtung ab, mit denen er uns vermutlich beleidigen möchte, und macht sich mit seinen Kumpels aus dem Staub. Das ist zu viel für Hate.
    Hate: »DER SCHULDET DIR ZEHN DOLLAR!«
    Mühsam überzeugen El Bingeroso und ich Hate, dass wir in diesem Fall ruhig mal ein Auge zudrücken sollten, den moralischen Sieg haben wir ja in der Tasche.
    Nachdem das Intermezzo mit dem mechanischen Bullen fürs Erste gelaufen ist, fangen die Ringkämpfer wieder an. Also haben wir für einen Moment Ruhe. Die zwei Ringer sind unglaublich fett, aber sie benutzen Requisiten (künstliches Blut und so), was der Sache einen gewissen Unterhaltungswert gibt.
    Ich muss zur Toilette, und als ich zurückkomme, ist Hate schon wieder verschwunden. Natürlich ist er bei den Ringkämpfern und versucht, einen der beiden am Knöchel festzuhalten. Ich spurte zu ihm rüber, aber die Sicherheitstypen haben ihn bereits aus dem Verkehr gezogen und reden beruhigend auf ihn ein. Seine Antworten sind nicht wirklich freundlich.
    Hate ist an einem Punkt angelangt, an dem das Ausgehen mit ihm ungefähr so viel Sinn macht wie der Auftritt mit einem angeleinten Pitbull bei einem Pudel-Schönheitswettbewerb. Ich helfe den Sicherheitstypen, Hate irgendwie vom Ring wegzuzerren, und dabei landen wir beide in der Ecke, in der das fette Landei und seine Entourage rumlungern. Mittlerweile ist Motorbike-Mike zu ihnen gestoßen und hängt mit seinen unzähligen Cousins und seiner Freundin herum. Als Hate das fette Landei erblickt, fordert er sofort El Bingerosos zehn Dollar. Motorbike-Mike und ich versuchen, ihn zu beruhigen, aber als Hate Mike erkennt, brüllt er sofort los.
    »DU FICKST DEINE COUSINE, DU INZESTUÖSER OBERAFFENARSCH. ICH WILL MEINE ZEHN DOLLAR. ICH REISS EUCH BEIDEN DEN DRECKIGEN SÜDSTAATENARSCH AUF!«
    Plötzlich ist die Hölle los.
    Die Sicherheitsleute haben Hates Eskapaden satt. Drei von ihnen schnappen ihn und werfen ihn – mit Motorbike-Mike als Verstärkung – auf die Straße. Genau so, wie man sich das bei einer Kneipenkeilerei vorstellt. Ich gehe an die Bar zu den anderen und berichte ihnen, dass sie Hate rausgeworfen haben. El Bingeroso und Thomas kleben besoffen aneinander und erzählen sich gegenseitig Anekdoten aus dem College. Brownhole quatscht auf die einzige weibliche Bedienung ein, die noch alle Zähne im Mund hat, und GoldenBoy jubelt den Ringern zu und animiert sie dazu, noch mehr künstliches Blut zu verspritzen.
    Wenn El Bingeroso einen sitzen hat, wird er meistens schnell aggressiv. Durch Hates Rauswurf provoziert, fängt er an, Aschenbecher vom
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher