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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch!
Autoren: LYNNE GRAHAM
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auf einem Hausboot zu leben. Floras vorsichtige Warnungen hatte sie ignoriert, und schon wenige Wochen später kam erst die Nachricht von der Schwangerschaft und dann die Ankündigung der überstürzten Heirat.
    Angelo van Zaal hatte für die standesamtliche Trauung und den kleinen Empfang in London bezahlt. An jenem Tag traf Flora ihn zum ersten Mal, war aber bereits von ihrer Schwester vorgewarnt gewesen.
    „Ich bin ihm zu gewöhnlich, nicht gut genug ausgebildet und vor allem zu frech“, hatte Julie aufsässig gesagt. „Willem sagt natürlich zu allem immer nur Ja und Amen, aber von mir kann Angelo das nicht erwarten. Willem hat Angst vor ihm, weil er nie Angelos hohe Erwartungen erfüllen kann.“
    Angelo van Zaal hatte auch keinen Hehl aus seiner Einstellung zu der Heirat gemacht. „Die beiden sind viel zu jung, um Eltern zu sein. Das wird ein Desaster“, hatte er gesagt und Flora mit eisblauen Augen düster angesehen.
    Flora, von Natur aus optimistisch, hatte erwidert: „Jetzt ist es wohl ein bisschen zu spät. Die beiden lieben sich, und zum Glück haben sie ja Willems Trust Fund, der ihnen über die Runden helfen wird.“
    Angelo hatte sie mit einem vernichtenden Blick bedacht. „Wie kommen Sie darauf? Willem erhält den Fund erst in drei Jahren.“
    Flora wünschte, sie hätte den Mund gehalten. Aber war es denn so verkehrt, anzunehmen, dass das kleine Vermögen des Bräutigams dem jungen Paar ein erstes eigenes Heim ermöglichen würde? „Wie ich verstanden habe, verlassen die beiden sich darauf. Schließlich ist Julie schwanger …“
    „Das wäre verrückt. Meine Zustimmung bekommen sie nicht.“ Sein unmissverständlicher Ton ließ keinen Zweifel offen. „Willem und seine Frau werden ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. Zudem muss Willem erst einmal seine Universitätsausbildung abschließen. Aber offensichtlich hatte Ihre Schwester sich das anders vorgestellt.“
    Letztendlich war genau das eingetreten, was Flora befürchtet hatte: Willem brach sein Studium ab, als Julie aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht mehr arbeiten konnte, und suchte sich einen Job. Flora gab Angelo van Zaal die alleinige Schuld für den Ablauf der Geschehnisse. Wahrscheinlich klopfte der eiskalte Milliardär sich noch heute auf die Schulter, weil er den kostbaren Trust Fund bewahrt hatte!
    Das Taxi wartete auf sie, solange sie in ihrem Hotel eincheckte, und fuhr sie danach zum Beerdigungsinstitut. Eine große Trauergemeinde hatte sich bereits hier versammelt, die meisten der Trauergäste waren junge Leute. Doch der Einzige, dessen Anwesenheit Flora bewusst wahrnahm, war Angelo van Zaal.
    Er hielt die Trauerrede mit dem nötigen Respekt, kam dann zu Flora und eskortierte sie durch den Saal, um sie Willems Verwandten vorzustellen. So nah an seiner Seite konnte Flora kaum atmen, und sie hasste ihn für die Wirkung, die er auf sie hatte. Hasste ihn für sein sündhaft gutes Aussehen, das sie schon beim ersten Treffen überrumpelt hatte. Sie musste gegen das Verlangen ankämpfen, sich näher an ihn zu lehnen. Kein Mann, nicht einmal der Mann, den sie einst hatte heiraten wollen, hatte je solchen Eindruck auf sie gemacht.
    Sex war nie eine treibende Kraft für sie gewesen, sie war noch immer Jungfrau. Wenn es um Männer ging, hatte sie immer einen kühlen Kopf bewahrt. Als Kind und als Teenager hatte sie zu viel Unglück gesehen, um sich impulsiv auf Beziehungen einlassen. Und später am Arbeitsplatz war sie von ihrem Chef sexuell belästigt worden. Die Erkenntnis, dass Angelo, ein Mann, den sie nicht mochte, eine so starke körperliche Faszination auf sie ausübte, hatte sie noch vorsichtiger und zurückhaltender werden lassen.
    „Wie geht es Mariska?“, fragte sie Angelo van Zaal, sobald sie keine Zuhörer mehr hatten.
    „Kinder halten eine Menge aus. Heute Morgen beim Frühstück hat sie schon wieder gelacht.“
    „Sie waren heute Morgen so früh schon im Krankenhaus?“ Das überraschte Flora. Sie hätte erwartet, dass er auf dem Weg zur Beerdigung nach dem Mädchen sehen würde.
    Angelo musterte sie mit einem intensiven Blick, und es war, als würde reine Energie über ihre Haut streichen. Sie merkte, wie ihre Brustspitzen sich unter der Bluse aufrichteten, und prompt zog ein Hauch Rot auf ihre Wangen. Sie hielt den Blick konzentriert auf den Knoten seiner Krawatte gerichtet.
    „Mariska ist nicht mehr im Krankenhaus“, teilte er ihr mit. „Sie ist schon gestern in meine Obhut übergeben worden.“
    Das war ihr
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