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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch!
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Dann setzte sie sich im Schneidersitz auf das Bett, schlug das Buch, das sie mitgebracht hatte, vor sich auf und aß das Sandwich.
    Angelo wäre wahrscheinlich wenig begeistert, aber sie war stolz auf sich, dass sie seine Einladung ausgeschlagen hatte. Obwohl … eher hatten wohl Überraschung und Panik die abschlägige Antwort ausgelöst. Außerdem hatte sie nichts anderes zum Anziehen dabei als das dunkle Kostüm für die Trauerfeier und lässige Jeans und Pullover für den kurzen Aufenthalt. Kaum der passende Aufzug, um mit Angelo van Zaal in einem noblen Restaurant zu dinieren, vor allem nicht, nachdem Julie ihr immer wieder die Fotos von Angelo und seinen Begleiterinnen in den Zeitschriften gezeigt hatte.
    Trotzdem fragte Flora sich, wie es wohl gewesen wäre, für ein paar Stunden Angelo van Zaals ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. Ein dumpfer Puls setzte sich in ihrem Unterleib in Gang, und hastig verdrängte Flora jeden weiteren Gedanken in diese Richtung.
    Dennoch dauerte es lange, bis sie wieder eingeschlafen war …

2. KAPITEL
    Am nächsten Tag saß Angelo in einer Konferenz in Rotterdam und fragte sich immer wieder, wozu er eigentlich hergekommen war. Zwar gab er sich den Anschein, den Berichten und Argumenten genauestens zu folgen, doch in Wahrheit hätte er genauso gut zu Hause bleiben können.
    Er war immer so stolz auf seinen nüchternen Sachverstand und seine Intelligenz gewesen, doch beides hatte augenscheinlich nicht ausgereicht, um Flora Bennetts Schritte vorauszusehen. Ein gemeinsames Dinner hätte die perfekte Gelegenheit geboten, sie über den Verlauf der Dinge aufzuklären, bevor sie es heute von den zuständigen Behörden erfahren würde. Sie während der Beerdigung ins Bild zu setzen wäre geschmacklos gewesen. Doch völlig unerwartet hatte sie die Einladung ausgeschlagen.
    Er musste zugeben, dass er an ein Nein vom weiblichen Geschlecht nicht gewöhnt war. Um genau zu sein, die Damen überschlugen sich meist, um Ja zu sagen. Ja zu jedweder Einladung, Ja zum Sex … Verdammt, Ja zu praktisch allem, was er wollte! Die Frauen in seiner Welt waren allesamt durchweg berechenbar, und er verspürte nicht die geringste Lust, sich auf Glatteis zu begeben. Jahrelang hatte er das Elend miterleben müssen, weil sein verstorbener Vater genau das getan hatte – mit Willems Mutter, einer schönen, aber höchst exzentrischen Witwe.
    Ob Flora letzte Nacht mit ihm geschlafen hätte? Die Frage sprang ihn aus dem Nichts an, bevor er überhaupt Gelegenheit hatte, seine Gedanken zur Ordnung zu rufen. Er wollte sie. Da war etwas an Flora Bennett, das ihn faszinierte, jedes Mal, wenn er ihr begegnete. Obwohl … gestern Abend hatte er wirklich keine Hintergedanken gehabt.
    Natürlich war es durchaus möglich, dass Flora Bennett mehr über Willems und Julies Leben wusste, als ihm bewusst war. Seine Miene verdüsterte sich bei der Vorstellung. Seit der Hochzeit hatte Flora nur wenig von ihrer Schwester gesehen, aber vielleicht hatte sie auch absichtlich einen großen Bogen um Julie und deren Probleme gemacht. Angelo war diese Wahl nicht geblieben.
    Viel zu oft war er zum Eingreifen gezwungen, um Mariska vor der Unvernunft ihrer Eltern zu beschützen. Leider würde er – um Mariskas willen – auch Kontakt zur mütterlichen Seite der Familie wahren müssen. Er traute Mariskas Tante vielleicht nicht, aber sie war die einzige Blutsverwandte des Mädchens. Das konnte er nicht einfach ignorieren, ebenso wenig wie die Tatsache, dass Flora sich zwei Stunden lang mit ihrer Nichte beschäftigt und die Nanny zu der Bemerkung angeregt hatte, wie wunderbar Mariskas englische Tante doch mit Kindern umgehen könne.
    Wie viel Gewicht würden die offiziellen Stellen auf ein natürliches Band und eine solch beeindruckende Demonstration mütterlicher Instinkte legen? War er wirklich zu einer Heirat bereit, nur um seinen Anspruch auf das Mädchen zu untermauern?
    Unruhig setzte Angelo sich auf seinem Stuhl um. Die Aussicht, für den Rest seines Lebens nur noch mit einer Frau zu schlafen, reizte ihn ganz und gar nicht. Natürlich ließ sich eine Ehe auch wie eine geschäftliche Vereinbarung arrangieren. Viele Frauen würden sich auf eine solche Abmachung einlassen, schon allein, um den Namen van Zaal zu tragen und Zugang zu all den Privilegien zu haben, die damit zusammenhingen.
    Angelo hatte bisher die Erfahrung gemacht, dass praktisch alles im Leben käuflich war. Seine Ehefrau müsste natürlich blond sein, bestens
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