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Und Finsternis wird kommen

Und Finsternis wird kommen

Titel: Und Finsternis wird kommen
Autoren: Isaac Asimov
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des einen dicht vor dem des anderen.
    »Sie verbrennen etwas, Mister«, sagte Sheerin. »Haben Sie schon einmal einen Waldbrand gesehen? Haben Sie schon einmal gezeltet und Fleisch über einem Campfeuer gekocht? Brennendes Holz spendet nicht nur Wärme, müssen Sie wissen. Es spendet auch Licht, und die Menschen wissen das. Und wenn es dunkel ist, wollen sie Licht haben. Und das werden sie auch bekommen.«
    »Sie werden also Holz anzünden?«
    »Sie werden alles anzünden, was sie nur finden. Sie wollen Licht haben. Sie müssen irgend etwas verbrennen. Holz werden sie nicht gleich zur Hand haben, also werden sie sich auf das Nächstliegende stürzen. Sie werden ihr Licht haben, und die Städte werden in Flammen aufgehen.«
    Wütend starrten sie sich in die Augen, als ob es sich um eine persönliche Meinungsverschiedenheit handelte, als ob es darum ginge, wer den stärkeren Willen hat. Schließlich wandte Theremon sich wortlos ab. Sein Atem ging rasch und heftig, und er bemerkte den plötzlichen Lärm kaum, der durch die geschlossene Tür aus dem Nebenraum drang.
    Sheerin begann zu sprechen, und es kostete ihn einige Anstrengung, seine Stimme nüchtern klingen zu lassen.
    »Ich glaube, ich habe Yimots Stimme gehört. Wahrscheinlich sind er und Faro zurückgekehrt. Gehen wir und fragen wir sie, was sie aufgehalten hat.«
    »In Ordnung«, flüsterte Theremon. Er machte einen tiefen Atemzug, und sein Körper schüttelte sich. Die Spannung war gebrochen.
     
    Im Nebenzimmer tobte tumultartiger Lärm. Die Mitglieder des Stabes drängten sich um die beiden Männer, die gerade aus ihren Mänteln schlüpften und versuchten, das Fragengewirr abzuwehren, das über sie hereinbrach.
    Aton bahnte sich einen Weg durch die Menge und blickte die beiden Neuankömmlinge verärgert an.
    »Habt ihr bemerkt, daß wir nur mehr eine halbe Stunde Zeit haben? Wo seid ihr gewesen?«
    Faro 24 setzte sich und rieb sich die Hände. Seine Wangen waren gerötet von der Kälte, die draußen herrschte.
    »Yimot und ich haben soeben ein kleines verrücktes Experiment beendet, das wir uns selbst ausgedacht haben. Wir haben versucht, ob wir ein Arrangement konstruieren können, mit dessen Hilfe wir das Auftreten der Dunkelheit und der Sterne simulieren. Es wäre ein Vorteil, wenn man schon vorher feststellen kann, wie das aussieht.«
    Verwirrtes Gemurmel erhob sich unter den Zuhörern, und plötzlich trat ein interessierter Ausdruck in Atons Augen.
    »Davon war noch nie die Rede. Wie seid ihr denn darauf gekommen?«
    »Nun«, sagte Faro, »Yimot und ich sind schon vor einiger Zeit auf die Idee gekommen, und wir haben in unserer Freizeit daran gearbeitet. Yimot kannte ein Haus mit einem kuppelförmigen Dach unten in der Stadt. Ich glaube, es wurde früher als Museum benutzt. Jedenfalls, wir kauften es, und …«
    »Woher habt ihr das Geld dazu genommen?« unterbrach ihn Aton mit gebieterischer Stimme.
    »Von unseren Bankkonten«, entgegnete Yimot yo. »Es kostete zweitausend Kreditpapiere.« Verteidigend setzte er hinzu: »Was soll das? Morgen sind zweitausend Kreditpapiere nichts weiter als zweitausend Blatt Papier. Das ist alles.«
    »Sicher«, stimmte Faro zu. »Wir kauften also das Haus und kleideten es von oben bis unten mit schwarzem Samt aus, um eine möglichst vollkommene Dunkelheit zu erzielen. Dann bohrten wir kleine Löcher in die Decke und durch das Dach und verschlossen sie mit kleinen Metalldeckeln, die durch einen Schalter alle gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden können. Das haben wir natürlich nicht alles allein gemacht. Wir zogen einen Zimmermann, einen Elektriker und ein paar andere Handwerker zu Rate. Geld spielte ja keine Rolle mehr. Das Wichtigste war, daß das Licht durch diese Löcher im Dach schien und wir auf diese Weise einen sternenähnlichen Effekt erreichten.«
    Eine atemlose Pause folgte. Dann sagte Aton steif: »Ihr hattet kein Recht, das privat zu machen …«
    Faro sah verlegen aus.
    »Sicher, Sir, ich weiß. Aber um es frei herauszusagen, Yimot und ich dachten, daß das Experiment einigermaßen gefährlich sei. Wenn der angestrebte Effekt wirklich eintraf, mußten wir ja befürchten, wahnsinnig zu werden. Nach Sheerins Aussage stand das immerhin im Bereich der Möglichkeit, und dieses Risiko wollten wir allein tragen. Wenn wir unseren klaren Kopf behalten sollten, hätten wir natürlich eine Methode zu entwickeln versucht, wie man eine Immunität den wirklichen Gegebenheiten gegenüber erzielen könnte. Dann
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