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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen
Autoren: Patterson James
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Endergebnis bildlich beschrieb. Costa wusste, dass dieser Gänseblümchenvernichter ursprünglich dazu entworfen worden war, um Wälder und Dschungel für militärische Landezonen zu roden. Dann war ein echt abartiger Typ auf die Idee gekommen, dass die Daisy Cutter auch
Menschen so leicht wie Bäume und Felsbrocken vernichten konnte.
    Und jetzt saß er hier in einem alten klapprigen Lastenflieger und flog über die Tuscarora-Berge dahin mit dem Ziel Sunrise Valley, Nevada. Sie waren dem Z, für Ziel, schon sehr nahe.
    Er baute die Bombe mit seinen neuen Busenfreunden hier im Flieger zusammen. Sie hatten sogar ein Diagramm als Bauanweisung, als seien sie Idioten. Bauanleitung für Fuel-Bomben für Blöde.
    Die eigentliche BLU-96 war eine streng kontrollierte militärische Waffe, die man sich nur schwer beschaffen konnte, wie Costa wusste. Dass man die Daisy Cutter zu Hause aus leicht zu beschaffenden Zutaten bauen konnte, war ein Unglück für alle, die im Sunrise Valley lebten, liebten, aßen, schliefen und schissen. Costa hatte eine Treibstoffblase für viertausend Liter gekauft, diese mit Hochoktangas gefüllt, dann ein Verteilgerät und Dynamitstäbe als Zünder eingebaut. Danach fügte er noch eine Bremsvorrichtung hinzu und einen Auslöser, wie Fallschirmspringer ihn in der Höhe benutzten. Einfache Sachen.
    Dann erklärte er den anderen an Bord des Lastenfliegers: »Ihr fliegt über das Ziel, schiebt die Bombe aus der Ladeluke. Dann zischt ihr ab, als würden eure Hosen brennen und vor euch ein Ozean liegen. Glaubt mir, die Daisy Cutter wird unten nur verbrannte Erde hinterlassen. Sunrise Valley wird ein Brandmal in der Wüste sein. Eine Gedenkstätte. Das werdet ihr schon sehen.«

5
    Â»Ganz ruhig, Gentlemen. Keiner wird verletzt werden. Nicht diesmal.«
    Nahezu achthundert Meilen entfernt beobachtete der Wolf live, was sich in der Wüste abspielte. Was für eine Show! Vier Kameras waren auf dem Boden in Sunrise Valley stationiert, welche vier Monitore im Haus in Bel Air in Los Angeles speisten, wo der Wolf wohnte. Jedenfalls zur Zeit.
    Gespannt schaute er zu, wie die Bewohner der Wohnwagensiedlung von den Soldaten in die wartenden Trucks geführt wurden. Die Aufnahmen waren hervorragend scharf. Er konnte die Abzeichen auf den Ärmeln der Soldaten lesen: NEVADA ARMY GUARD UNIT 72ND.
    Plötzlich rief er laut: »Scheiße! Mach das nicht!« Er drückte den schwarzen Gummiball in der rechten Faust, eine Angewohnheit, wenn er wütend oder aufgeregt – oder beides – war.
    Ein Mann, ein Zivilist, hatte eine Waffe gezogen und auf einen Soldaten gezielt. Was für ein unglaublich blöder Fehler.
    Â»Du dämlicher Hund !«, brüllte der Wolf.
    In der nächsten Sekunde war der Mann tot und lag mit dem Gesicht nach unten im Wüstenstaub. Damit machte er es eigentlich leichter, die anderen Idioten aus dem Sunrise Valley in die Trucks zu schaffen. Das hätte von Anfang an im Plan enthalten gewesen sein müssen , dachte der Wolf. War es aber nicht. Deshalb jetzt dieses kleine Problem.
    Eine der Handkameras richtete sich auf ein kleines Lastflugzeug, das sich der Siedlung näherte und über ihr kreiste. Ein großartiger Anblick. Offenbar war die Kamera an Bord
eines der Armeetrucks, die – wie er hoffte – schon bald außer Sicht sein würden.
    Diese Aufnahmen waren atemberaubend. Schwarzweiß. Das machte den Film irgendwie noch eindringlicher. Schwarzweiß war realistischer, nicht wahr? Ja – absolut.
    Die Handkamera war ständig auf das Flugzeug gerichtet, als es über die Stadt glitt.
    Â»Todesengel«, flüsterte er. »Ein wunderschönes Bild. Ich bin wirklich ein großer Künstler.«
    Zwei Männer waren nötig, um die Gasblase aus der Ladeluke zu schieben. Dann flog der Pilot eine scharfe Linkskurve, brachte die Motoren auf Höchstgeschwindigkeit und kletterte so schnell er konnte hinaus. Das war sein Job, sein Teil des Puzzles. Und er hatte den Job sehr gut gemacht. »Du darfst leben bleiben«, sagte der Wolf zum Video.
    Jetzt benutzte die Kamera ein Weitwinkelobjektiv und fing die Bombe ein, die langsam auf die Wohnwagen herabfiel. Wahnsinnsaufnahmen! Sogar er bekam beim Zuschauen Angst. Ungefähr dreißig Meter über dem Boden explodierte die Bombe. »Bumm! Scheiße!«, sagte der Wolf. Das war ihm unwillkürlich über die Lippen
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