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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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worauf Kelly und Peter in ein lang anhaltendes Gelächter ausbrachen. Justus und Bob sahen sich verständnislos an und der Erste Detektiv tippte sich vielsagend an die Stirn, als die beiden nicht aufhörten zu lachen.
    Â»Also gut, die ganze Story von vorn«, japste Peter schließlich und wollte schon losplatzen. Aber Kelly protestierte und Justus, der auf den Zweiten Detektiv immer noch ein wenig böse war, sorgte dafür, dass sie alles berichten durfte: von der Begegnung mit Onkel Titus im Wald bis zu der halsbrecherischen Verfolgungsjagd in den Bergen.
    Â»Da haben wir es aber mit Leuten zu tun, die ganz schön rangehen.« Justus zupfte an seiner Lippe und schilderte die Begegnungen, die er und Bob mit dem unsympathischen Reporter Don Jordan und dem sonderbaren Mädchen Olivia gehabt hatten. »Und gerade, bevor ihr hier hereingeschneit seid«, schloss er seinen Bericht, »haben wir von Cotta erfahren, dass Don Jordan heute einen Unfall hatte. Und es gibt eine Zeugin, die an Absicht glaubt.«
    Peter pfiff leise durch die Zähne. »Scheint, als hätten wir da in ein Wespennest gestochen. Erst sah die Geschichte mit Onkel Titus’ Spiegeln so harmlos aus und jetzt auf einmal ist der Teufel los.« Er setzte sich auf und wies mit dem Daumen auf Kelly, die der Erzählung des Ersten Detektivs gespannt gelauscht hatte. »Neuerdings hat sie eine Standardfrage.«
    Kelly nickte und im Chor sagten sie und Peter: »Und was machen die großen Detektive jetzt?« Alle vier lachten los.
    Justus wurde als Erster wieder ernst. Er streckte Peter seine Hand hin. »Also gut, ich verzeihe dir. Weil du uns heute beinahe für immer verlassen hättest, will ich so tun, als hätte es deinen Verrat an unserem Hauptquartier nie gegeben.«
    Peter verschlug es die Sprache. Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Im nächsten Moment musste er an den Boxer in Santorias Trainingszentrum denken. Und für einen kurzen Augenblick durchfuhr ihn der Wunsch, Justus eine rechte Gerade ans Kinn zu schicken, die ihn vorerst ins Reich der Träume entsenden würde.
    Ehe er sich entscheiden konnte, wurde Bob aktiv. Er griff einen herumliegenden Taschenbuch-Krimi – es handelte sich um den jüngsten Roman von Justus’ neuem Lieblingsautor Dan Spencer – und knallte ihn dem Superhirn von hinten auf den Schädel. »Du bist fürchterlich!«, brüllte er.
    Justus bewies, dass er ebenso hart im Nehmen wie scharf im Denken sein konnte. Er drehte sich herum und sah Bob streng an. »Keine Gewalt bitte«, sagte er, hob aber vorsichtshalber die Fäuste. Sekundenlang standen sie einander gegenüber. Justus blickte in Bobs Augen, die vor Zorn funkelten. Er fühlte sich plötzlich unbehaglich, denn genau so hatte er zwei Tage zuvor Peter im Streit gegenübergestanden. Machte er schon wieder den gleichen Fehler? Er fuhr sich über die Stirn, als könnte er diese Frage wegwischen. Aber die dachte gar nicht daran zu verschwinden, sondern setzte sich in seinem Kopf fest. Justus vermied es, Bob anzusehen, schüttelte sich plötzlich wie ein nasser Hund und setzte sich neben Peter auf die Liege.
    Â»Du glaubst gar nicht«, sagte der Zweite Detektiv und rückte etwas von ihm weg, »wie ätzend du manchmal sein kannst.«
    Jetzt erst spürte Justus etwas von der Wucht, mit der der Taschenkrimi auf seinem Kopf gelandet war. Er blickte hilfesuchend zu Kelly. Aber sie stand nur stumm und mit verschränkten Armen da. Sie kann doch gar nicht wissen, worum es geht, dachte er trotzig.
    Kelly schien seine Gedanken erraten zu haben. »Falls du es vergessen hast, ich war bei eurem Streit dabei. Ich finde, er hat recht, und du bist im Unrecht. Unter Freunden muss man über alles reden können.«
    Â»Dein Freund bin ich die längste Zeit gewesen, wenn wir nicht innerhalb der nächsten drei Tage ein vernünftiges Gespräch über dein diktatorisches Verhalten führen«, verkündete Peter und stand auf. Die Luft kam ihm mit einem Mal schneidend dick vor. Er stieg über den Eimer mit dem Regenwasser hinweg und riss ein Fenster auf.
    Justus fühlte, wie er rot wurde. In seinem Schädel dröhnte die unbequeme Frage immer lauter.
    Das Schrillen des Telefons zerriss die angespannte Stille im Campingwagen. Justus streckte schon die Hand aus, um wie gewohnt den Hörer abzunehmen, und hielt inne. »Geht ihr dran«, sagte er
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