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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle
Autoren: Marco Sonnleitner
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sich. »Jin reagierte allergisch auf das Bergamotte in dem Parfüm. Deshalb brach er gestern an der Dachkante zusammen.«
    »Ja. Gerade noch rechtzeitig.« Peter saß die Panik immer noch in den Knochen. Nur einen Schritt vom Abgrund entfernt hatte er sich aus der Umklammerung des Gangsters lösen können, der dort röchelnd in die Knie gegangen war.
    Bob sah in seine Teetasse. »Und das Zeug ist auch hier drin?«
    Justus nickte. »Im Earl-Grey-Tee, ja. Und eben auch in den allermeisten Parfüms. Es ist das Öl einer bestimmten Zitrusfrucht.«
    »Darauf wäre ich nie gekommen«, sagte Richie und schaufelte sich ein weiteres Stück Kuchen auf den Teller. Im Gegensatz zu den drei ??? schmeckte ihm das angekokelte Backwerk offenbar ausgezeichnet. »Der graue Earl, der Drachen weinen lässt. Meine Güte, Onkel Tony muss den Kerl wirklich gut gekannt haben.«
    »Und wir hätten nie erraten«, erwiderte Justus schmunzelnd, »dass du den legendären Sheriff Wyatt Earp als Kind immer White Earth, also weiße Erde genannt hast, und dein Onkel damit meinte, dass du die Polizei zum Ivory-Building mitnehmen solltest.«
    »Was aber egal war, weil ihr ja ohnehin mit Cotta kamt.« Richie sprühte sich einen großen Berg Sahne auf sein Kuchenstück.
    »Ja, aber nur, weil du diese phantastische Idee mit den Fotos hattest.« Justus sah Richie anerkennend an. »Wie hast du das eigentlich hinbekommen?«
    »Jin wurde von dem Bibliotheksaufseher angesprochen und brauchte einige Sekunden, bis er ihn los wurde. Da konnte ich unbemerkt die Fotos von den beiden Blättern machen, die in dem Hohlraum versteckt waren, und das Handy deponieren. Leider hatte ich keine Zeit mehr, die Eintrittskarte des Theaterstücks zu fotografieren, deshalb habe ich meine Faust unter die Linse gehalten.«
    Der Erste Detektiv nickte nochmals beifällig. »Sehr geistesgegenwärtig. Wirklich. Genial.«
    Richie stieß die Gabel in seinen Kuchen. »Aber noch genialer wart ja wohl ihr, dass ihr meinen Hinweis richtig gedeutet habt.«
    Peter kaute auf seinem letzten Bissen herum. »Genug Honig ums Maul geschmiert. Jetzt sag uns doch bitte endlich«, drängte er mit halb vollem Mund, »was du gestern gemeint hast! Ich habe mir die ganze Nacht den Kopf darüber zerbrochen und kein Auge zugetan.«
    »Als ihr mich trösten wolltet, dass mir Onkel Tony nur 20 Millionen Sandkörner für meine Wünsche zukommen lassen wollte, und ich sagte, dass dem nicht so sei?« Richie grinste.
    »Ja, sicher.«
    »Und als ich meinte, dass ich euch das erst heute sagen würde, wenn ich mir sicher sei?«
    »Ja doch.« Peter nickte ungeduldig
    »Hm, also gut. Was mir Onkel Tony eigentlich geben wollte, waren –«
    »Warte!«, unterbrach ihn da Justus. »Vielleicht kommen wir selbst drauf.«
    »Just!«, beschwerte sich Peter.
    »Ja, Just!«, moserte auch Bob mit gerunzelter Stirn. »Ich will jetzt endlich wissen, warum wir tagelang durch die Gegend geirrt sind und uns mit einem berüchtigten Gangsterboss angelegt haben.«
    »Nur die Ruhe«, beschwichtigte der Erste Detektiv seine Freunde, »ein guter Detektiv sollte immer den Ehrgeiz besitzen, alle Fragen selbst gelöst zu haben.«
    »Ach was!«
    »Menno!« Peter und Bob sahen das im Moment ganz anders.
    »Also.« Der Erste Detektiv ließ sich jedoch nicht von seinem Vorhaben abbringen. »Vor vielen Jahren«, begann er seine Überlegungen, »musste dein Onkel abtauchen, weil er bei Jin hohe Spielschulden hatte. Damals verließ er dich schweren Herzens von heute auf morgen. Doch irgendwie kam er anschließend wieder zu Geld, was er jedoch vor Jin geheim halten konnte. Dieses Geld hob er für dich auf, um es dir eines Tages zu vermachen. Allerdings konnte er es dir nicht einfach schicken, weil er damit rechnen musste, dass Jin dich die ganze Zeit im Auge behielt. Jin wusste, dass sich du und dein Onkel sehr nahestanden. Und mittlerweile wissen wir ja, dass Jin sogar dein Telefon angezapft hatte. Daher der merkwürdige Anruf deines Onkels, der offenbar auch damit rechnete.«
    Richie aß weiter seinen Kuchen und hörte Justus dabei aufmerksam zu.
    »Wärst du jetzt plötzlich zu viel Geld gekommen«, fuhr Justus fort, »hätte Jin das gemerkt, und er hätte es dir sicher abgeknöpft. Sozusagen als Ausgleich für die Schulden, die Defago bei ihm hatte. Und um das zu vermeiden, ersann dein Onkel einen Plan. Dabei war der komplizierteste Teil dieses Planes nicht, wie du an das Geld gelangen würdest, sondern wie er Jin ausschalten könnte. Denn dazu
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