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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle
Autoren: Marco Sonnleitner
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aber perfekt Englisch!« Peter lächelte sie charmant an.
    »Aber nicht doch, ich kann es kaum.« Das Mädchen schüttelte verlegen den Kopf.
    »Zweiter, wir müssen dann auch noch in diesen Computerladen«, mischte sich Justus jetzt in das Gespräch ein und nickte dem Mädchen freundlich zu. »Der macht bald zu, und du weißt, dass ich –«
    »Ja, ich weiß. Da, halt mal!« Peter drückte ihm seinen Stapel Videokassetten in den Arm. »Geh schon mal vor, ich komme gleich nach.«
    »Aber –«
    »Ja, Justus.« Und zu dem Mädchen gewandt: »Ich bin Peter. Und wie heißt du?«
    »Barbara.«
    Justus sagte nichts mehr. Er wusste, dass er Peter jetzt nicht davon abbringen konnte, sich mit Barbara zu unterhalten. Dazu flirtete der Zweite Detektiv zu gerne. Leise grummelnd und bepackt mit zahllosen Videos machte er sich auf den Weg zum Schalter.
    »Also die Briefmarke ist es?«
    »Ja, sie klebt nicht.«
    Peter zwinkerte Barbara schelmisch zu. »Unsere Briefmarken kleben von alleine. Man muss nur«, er nahm ihr das Postwertzeichen aus der Hand und drehte es um, »den Falz hinten abziehen. Damit legt man die selbstklebende Fläche frei, und voilà!« Er zog das weiße Schutzpapier ab und hielt ihr die Briefmarke hin. »Schon hält das Ding, wo immer du es haben willst!«
    Barbara grinste. »Ich bin so dämlich.« Kopfschüttelnd nahm sie die Marke und klebte sie auf ihren Brief.
    »An deinen Freund zu Hause?« Peter zeigte auf den Brief.
    »An meine Mutter.«
    »Ah ja?«
    »Mit meinem Freund bin ich hier.«
    »Ah … so.« Peter räusperte sich. »Na dann …«
    »Und wo ist hier der Briefkasten?«, wollte Barbara noch wissen.
    Peter deutete auf einen großen blauen Metallkasten, der an der Wand stand. »Dort.«
    »Der Mülleimer?«
    Peter schmunzelte. »So sehen die Dinger bei uns aus. Komm mit, ich zeige dir noch, wie man ihn einwirft.« Ein paar Augenblicke wollte der Zweite Detektiv noch mit dem hübschen Mädchen verbringen.
    Zusammen gingen die beiden zu dem Einwurfkasten, und Peter zog die große Klappe auf. Barbara steckte den Brief hinein und ließ ihn fallen.
    »Danke dir vielmals, Peter, du bist sehr liebenswürdig.« Sie hielt ihm die Hand hin und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln.
    »Und du bist ausgesprochen –«
    »Hey!«
    Der laute Schrei ließ Peter herumfahren.
    »Lass los! Hörst du!«
    Mitten in der Schalterhalle rangelten ein junger, blonder Mann und ein Teenager mit einer blauen Irokesenbürste um ein großes Kuvert. Beide zerrten sie wie wild daran.
    »Was soll das?«, rief der Mann. »Gib sofort her!«
    Doch der Jugendliche tat ihm den Gefallen nicht. Dreckig lachend drehte er sich, ohne das Kuvert loszulassen, einmal um den Mann und riss dabei immer wieder heftig an dem Umschlagpapier. Die Leute drum herum sahen erschrocken, aber tatenlos zu.
    »So tut doch was!« Der Mann sah sich Hilfe suchend um. »Das gehört mir! Der Kerl will es mir stehlen!«
    Peter entdeckte Justus. Er hatte sich an den vorderen Schaulustigen vorbeigedrängt und war nur wenige Schritte von den beiden Kontrahenten entfernt. Der Zweite Detektiv gab ihm ein Zeichen, und sie liefen los.
    Doch in diesem Moment zerriss das Kuvert mit einem hässlichen Geräusch. Der Mann und der Jugendliche torkelten nach hinten, ruderten mit den Armen, jeder mit einem Stück des Umschlages in der Hand.
    Aus dem zwei Gegenstände zu Boden fielen. Zwei dicke Bündel Geldnoten!
    Ein Raunen ging durch die Umstehenden. Auch Peter und Justus hielten für einen Moment inne.
    Aber der Teenager fing sich sofort und stürzte auf die beiden Geldbündel zu. Im Laufen schnappte er sie sich, ließ seinen Teil des Umschlages fallen und wirbelte auf der Stelle herum. Dann jagte er Richtung Ausgang.
    »Haltet ihn! Haltet ihn auf!«, schrie der junge Mann.
    Alle Anwesenden sahen verblüfft dem Flüchtenden hinterher. Aber niemand rührte sich von der Stelle. Außer Peter und Justus.
    »Zweiter! Schnapp ihn dir!«, rief Justus und rannte los.
    Doch das hätte er Peter gar nicht sagen müssen. Der Zweite Detektiv sah sich kurz um, wo der Ausgang war, sprang ein paar Schritte zur Seite und blieb dann wie ein Footballspieler mit ausgebreiteten Armen stehen. Der jugendliche Dieb kam direkt auf ihn zu.
    »Dich krieg ich, du Sacknase!«, zischte Peter gefährlich und kniff die Augen zusammen.
    Doch der andere bemerkte ihn frühzeitig. Für einen Moment blitzte so etwas wie Erstaunen in den Augen des Teenagers auf, dann schlug er einen Haken und rannte mitten in ein
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