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und der Geisterzug

und der Geisterzug

Titel: und der Geisterzug
Autoren: Astrid Vollenbruch
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und ließ sich den Fahrtwind um die Schnauze wehen.
    »Ob Reno sich wohl versehentlich selbst in die Luft gesprengt hat?«, unterbrach Bob plötzlich Freds Redeschwall.
    »Hoffentlich!«, sagte Fred rachsüchtig. »Dann wäre Carl ihn los, wie er es gesagt hat! So ein mieser Erpresser! Und er wollte Jasper erschießen!«
    Peter schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass Carl es wirklich so ernst gemeint hat. Er sah ja zu Tode erschrocken aus.«
    »Immerhin hat er ihm noch selbst den Sprengstoff geliefert«, wandte Bob ein.
    »Ein einziges Päckchen.«
    »Ich hatte eher den Eindruck, dass Carl schon eine ganze Menge von dem Zeug aus Owens Peak mitgebracht hatte. Bestimmt genug für diese Explosion. Was meinst du, Justus? Nimm doch mal die Nase aus dem alten Lappen da!«
    »Hm?« Justus blickte auf. »Was habt ihr gesagt?«
    »Wir fragen uns, ob Reno sich wohl selbst in die Luft gesprengt hat. Guck dir nur diese Wolke an!«
    Justus guckte sich die Wolke an. »Komisch«, murmelte er.
    »Was ist komisch?«
    »Die Wolke.«
    »Wieso?«
    Justus antwortete nicht. Aber plötzlich fuhr er wie von der Tarantel gestochen hoch und schrie: »Anhalten!«
    Fred machte vor Schreck einen Satz und riss an der Bremse. Die Draisine kam abrupt zum Stehen, und alle fielen durcheinander. Jasper bellte laut.
    »Wieso anhalten?«, schrie Fred. »Wir wollen doch zum Berg!«
    »Nein, wollen wir nicht! Wir müssen sofort zurück zum Museum! Wie dreht man das Ding um?«
    »Justus!«, rief Peter. »Was ist denn los?«
    »Die Wolke stammt nicht von einer Sprengung im Tunnel! Bei Sprengungen sind die Wolken eher weiß oder gelb von dem ganzen Staub, der in die Luft geblasen wird. Aber die hier ist schwarz – wie von brennenden Autoreifen. Ich gehe jede Wette ein, dass Reno überhaupt nicht mehr da oben ist!«
    »Was? Wo soll er denn sonst sein?«
    »Er ist im Museum! Wisst ihr nicht mehr, was er zu Carl gesagt hat? ›Sie wollen doch nicht, dass Kingsley plötzlich nichts mehr hat, was er am Dienstag verkaufen kann!‹ Die Explosion da oben am Berg ist nur ein Ablenkungsmanöver für das, was er wirklich will – das Museum zerstören, um Carl zur Aufgabe zu zwingen! Fred, dreh sofort um!«
    »Nicht nötig«, sagte Fred. Er war blass geworden. »Die Draisine fährt in beide Richtungen. Haltet euch fest!«
    Er schob den Hebel nach links, und die Draisine setzte sich ruckartig in Bewegung. Peter hielt Jasper fest, damit er nicht herunterfiel. In halsbrecherischem Tempo raste die Draisine zu den Häusern der Stadt zurück, die staubig und ausgebleicht wie Knochen unter der gleißenden Sonne lagen.
    »Geht das nicht schneller?«, schrie Justus.
    »Dann fliegen wir aus der Kurve!«, schrie Fred zurück, schob aber den Hebel bis zum Anschlag nach links. Jetzt schnurrte die Draisine nicht mehr – sie krachte und ratterte über die Schienen, dass den drei ??? jeder Knochen im Leib durchgeschüttelt wurde. Krampfhaft hielten sie sich an dem Metallgestell fest.
    Plötzlich schrie Fred auf. »Die Weiche!«
    Es krachte wieder, die Draisine machte einen Ruck nach links, bei dem Peter und Jasper beinahe über Bord gingen, und dann raste sie schnurstracks auf den Bahnhof zu – und auf die Waggons des Museumszuges, die auf dem Schienenstrang standen. Fred riss den Hebel nach rechts. Unter den Rädern der Draisine flogen Funken, die Bremsen kreischten. Das Fahrzeug wurde langsamer, doch noch immer kam der letzte Waggon viel zu schnell näher. Die drei ??? und Fred klammerten sich aneinander und erwarteten den Aufprall. Mit einem leisen Tock berührte die Draisine die Waggonpuffer und stand.
    »Kommt!«, schrie Justus. Sie sprangen ab und rannten an den Schienen entlang auf das Museum zu, von wo ihnen ein durchdringender Benzingestank entgegenwehte. Jasper lief ihnen laut bellend voraus.
    Und dann sahen sie ihn – einen schwarz gekleideten Mann, der vor den Toren des Lokschuppens eine Flüssigkeit aus einem Kanister auf den Boden kippte. Er hörte Jasper bellen und fuhr herum, dann schleuderte er den Kanister zur Seite und hatte plötzlich eine Pistole in der Hand.
    »Jasper!«, schrie Fred, machte einen Satz nach vorne und bekam den Hund gerade noch am Halsband zu fassen. Schlitternd kamen die drei ??? zum Stehen, und Peter half Fred, Jasper zu bändigen, der sich fast erwürgte, um an Reno heranzukommen.
    »Schade«, sagte Reno mit seiner bösen, öligen Stimme. »Ich hatte gehofft, ich hätte das Vieh schon letzte Nacht erwischt.«
    Jetzt, da sie ihn zum
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