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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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noch ein Mal sehen, bevor ich abkratze. Das habe ich dem alten Gauner jedoch nicht abgenommen. Die Vorstellung, dass Gregor nochmals alle Register zieht und mich als Mörder überführt, um Richter zu schützen, war grossartig. Dass ihr aber mit Gregor im gleichen Boot sitzt … soweit habe ich nicht gedacht.»
    «Du … du hast eine Show abgezogen?»
    Meister klopfte sich auf die Schenkel.
    «So ist es. Und Gregor beziehungsweise Gregor und ihr seid darauf reingefallen.»
    Ferrari nickte und fixierte Meister.
    «Eine gute Show, Bernie. Aber wir fallen nicht darauf rein!»
    «Wie … wie meinst du das?»
    «Norbert hat dich über Selms und Stählis Ermordung informiert. Ist das richtig?»
    «Ja.»
    «Und wie war es bei Gissler?»
    «Das erfuhr ich von Elisabeth Fahrner. Und ihr habt es mir bestätigt.»
    «Von Frau Fahrner? Unsinn! Woher wusste sie es?»
    «Von Markus Schneider.»
    «Hör mit dem Versteckspiel auf, Bernie. Du wusstest sehr genau, wie der Mord bei Gissler abgelaufen ist.»
    «Nur, dass er erstochen wurde. Mehr nicht.»
    «Du wusstest, dass zwei Stiche tödlich waren.»
    «Das … he, nun mach mal halblang, Francesco. Ich glaube, dass hast du mir sogar erzählt.»
    «Das Wohnzimmer!», murmelte Nadine.
    «Was ist mit dem Wohnzimmer?», antwortete Francesco genervt.
    «Hartmann fragte Bernie, ob er ihn problemlos ins Wohnzimmer gelassen habe.»
    «Und?»
    «Woher weiss Hartmann, dass Gissler im Wohnzimmer umgebracht worden ist?»
    Ferrari fiel es wie Schuppen von den Augen. Gregor Hartmann und Alice Schneeberger! Mein Gott, wieso sind wir nicht schon früher darauf gekommen? Die Lösung war so nah, zum Greifen nah.
    «Und wir haben ihm gesagt, wo sich Richter versteckt, Francesco!», flüsterte Nadine schockiert. Sie zückte ihr Handy und tippte Stephans Nummer ein.
    «Stephan, nimm einige Leute und fahr sofort zu Hartmann. Verhafte ihn wegen dreifachen Mordes. Informier aber vorher noch die Kollegen in Lampenberg, dass sie besonders gut auf Andreas Richter aufpassen sollen. Hartmann ist unser Mann.»
    «Hartmann?! Mach keinen Scheiss. Die Baselbieter Polizei hat heute die Bewachung reduziert. Es ist nur noch ein Mann vor Ort.»
    «Verflucht noch mal! Weshalb wissen wir nichts davon?»
    «Die Information kam vor zwei Stunden rein. Ich hätte es euch nachher gesagt.»
    Nadine raste wie vom Teufel gejagt über die Autobahn Richtung Lampenberg.
    «Jetzt ist mir auch klar, weshalb Hartmann so erschöpft gewesen ist bei unserem zweiten Besuch. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten, weil er kurz zuvor im Kantonsspital Philippe Stähli ermordet hat.»
    «Wir haben uns zu sehr auf Meister eingeschossen. Verdammte Scheisse, was soll das?», rief Nadine und hupte wie verrückt. Zwei Lastwagen lieferten sich ein Elefantenrennen.
    «Wir müssen die nächste Ausfahrt raus.»
    «Kein Problem. Entspann dich, Francesco», antwortete Nadine, zog das Steuer leicht nach rechts und raste auf dem Pannenstreifen an den Lastwagen vorbei. Ferrari verkroch sich tief im Sitz.
    «Puh! Das war knapp.»
    «Blödsinn! Da wäre ich mit einem Bus vorbeigekommen.»
    In Lampenberg erwartete sie ein Grossaufgebot der Baselbieter Polizei, die das Haus und die Umgebung bereits gesichert hatten. Von Hartmann und seiner Krankenschwester fehlte jede Spur. Zur grossen Erleichterung von Nadine und Ferrari ging es Andreas Richter den Umständen entsprechend gut. Angst und Sorge um seine Familie bedrückten ihn sichtlich. Das änderte sich auch nicht, als er von der wahren Identität des Mörders erfuhr. Ganz im Gegenteil.
    Nachdem sich der Kommissär versichert hatte, dass Richter von mehreren Kollegen bewacht wurde, fuhren Nadine und er nach Reinach, wo sie Stephan Moser erwartete.
    «Der Vogel ist ausgeflogen. Die Garage steht leer», bestätigte Stephan Ferraris Vermutungen.
    «Das habe ich befürchtet. Das Spiel ist noch nicht zu Ende, nur dieses Mal gewinnen wir. Leite eine Grossfahndung ein.»

26. Kapitel
    Kurz vor neunzehn Uhr wurde Kommissär Ferrari ein Anruf durchgestellt. Er nickte zwei-, dreimal und legte Sekunden später auf.
    «Alice Schneeberger hat angerufen. Komm Nadine, wir fahren ins Bruderholzspital.»
    Im Spital wurden sie von der aufgewühlten Krankenschwester erwartet.
    «Gregor hat nach Ihnen verlangt. Er will Sie unbedingt sehen, Sie beide.»
    «Seit wann sind Sie hier?»
    «Ich habe ihn heute Nachmittag eingeliefert. Er wollte einen Freund in Lampenberg besuchen. Doch er hat unterwegs einen Herzinfarkt
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