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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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Kommissär fand langsam, aber sicher zu seiner alten Form zurück. Die Bürde wog nicht mehr ganz so schwer.
    «Das hat ja bestens funktioniert», hörte er Nadine mit sarkastischem Unterton sagen. «Ja, da bin ich auch ein wenig stolz drauf.»
    Ferrari bezahlte das Essen, das sein Budget bei Weitem sprengte, und informierte Nadine auf dem Weg ins Kommissariat, was die Gegenüberstellung mit Iris Okaz ergeben hatte.
    «Sie glaubt nicht, dass Bernie unser Mann ist. Der war eher hager. Und das kann man nun von Bernie wirklich nicht behaupten.»
    «Mist! Dann hat Anita einen anderen Komplizen. Bloss wen? Was sagt dir dein Bauchgefühl, Francesco? Darauf ist doch sonst Verlass.»
    «Es sagt mir, dass wir nicht die richtige Spur verfolgen. Das Ganze gefällt mir nicht, Nadine.»
    «Ach was, Meister ist der Mörder. Er kennt alle Details.»
    «Knöpfen wir uns Peters Assistenten vor. Vielleicht sind wir danach schlauer.»
    Nach anfänglichem Zögern gab Norbert Wacker zu, Meister auf dem Laufenden gehalten zu haben.
    «Wie kommst du dazu, Bernie interne Informationen zu liefern, Norbert?», fasste Ferrari nach.
    «Ich habe mir nichts Schlimmes dabei gedacht. Bernie ist ja nicht irgendwer, er gehört schliesslich immer noch dazu. Polizist bleibt Polizist. Reg dich doch nicht so auf, Francesco.»
    «Ich soll mich nicht aufregen?», schrie Ferrari. «Es kann doch wohl nicht wahr sein. Du fütterst Meister mit jeder Kleinigkeit unseres Falls. Brühwarm, versteht sich. Und alles, was dir dazu einfällt, ist, ich soll mich nicht aufregen?!»
    «Schrei Norbert gefälligst nicht so an!», versuchte Peter Strub seinem Assistenten zu helfen.
    «Du hältst dich da schön raus, Peter! Oder es setzt was!»
    «Drehst du jetzt auch noch durch, Nadine?»
    «Was heisst hier durchdrehen? Der Idiot gibt laufend brisante Details raus, ohne zu wissen, was Meister mit den Informationen macht. Und du hast tatsächlich den Magen, dich vor ihn zu stellen. Wo sind wir denn hier eigentlich?»
    Strub trat unwillkürlich einen Schritt zurück. So hatte er Nadine noch nie erlebt.
    «Bitte entschuldige, Francesco. Es war dumm von mir, ich …»
    «Dumm ist nur das Vorwort, Norbert. Durch deine Informationen haben wir eine falsche Spur verfolgt.»
    «Ich verstehe das nicht …»
    «Nur der Täter konnte im Detail wissen, wie die Morde abliefen», übernahm Nadine die Erklärung. «Meister wusste über alle drei Morde bestens Bescheid. Ergo hielten wir ihn für den Mörder.»
    «Moment mal, Nadine. Bei Gissler war Norbert in den Ferien. Da hat mir Marc assistiert. Der kennt Meister bestimmt nicht, dafür ist er viel zu jung. Soll ich ihn holen?»
    Nadine sah Francesco irritiert an.
    «Er hat uns reingelegt!»
    «Bernie wusste, dass Gissler mit vier Stichen umgebracht wurde. Und das wiederum wissen nur …»
    «… der Mörder und wir», ergänzte Nadine.
    Sie liessen einen verduzten Gerichtsmediziner samt Assistenten zurück und rasten mit Nadines Porsche nach Füllinsdorf. Für einmal konnte es dem Kommissär nicht schnell genug gehen. Bernhard Meister lag im Liegestuhl und las ein Buch, neben sich ein Glas Wein.
    «Ich hätte nicht gedacht, euch so bald wieder zu sehen. Habt ihr noch eine Frage?»
    «Das Spiel ist aus, Bernie. Du hast dich verraten.»
    Schmunzelnd erhob er sich.
    «Ihr seid cleverer, als ich dachte. Gut, ich gebe es zu.»
    «Bernhard Meister, ich … ich verhafte dich wegen des dringenden Verdachts, Andreas Gissler, Robert Selm und Philippe Stähli ermordet zu haben.»
    «Was?! Bist du verrückt? Ich habe niemanden ermordet. Es war sicher nicht korrekt, Hartmann hinters Licht zu führen, aber die Idee hat mir gefallen.»
    Ferrari sah irritiert zu Nadine.
    «Nun einmal von vorne, Bernhard. Ich glaube, dass wir von zwei verschiedenen Paar Stiefeln reden.»
    «Das kommt mir auch so vor, Nadine. Wie kommt ihr darauf, dass ich der Mörder bin?»
    «Wir haben alles auf Band aufgenommen, was du mit Hartmann besprochen hast.»
    «Moment mal! Ihr seid mit von der Partie gewesen?» Meister schaute ungläubig. «Ah, jetzt wird mir einiges klar. Ihr habt die Scharade sogar initiiert.»
    «Einer unserer Schachzüge, um dich zu überführen, Bernie», brummte Francesco.
    «Aha! Aber kein guter. Als Gregor mich zu einem Glas Wein einlud, wusste ich sofort, was er von mir wollte. Gregor, du willst mir eine Falle stellen, aber das gelingt dir nicht, habe ich ihm gesagt. Er lachte nur und erwiderte, vergiss es, ich will dich, meinen liebsten Feind, nur
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