Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Goldene Dreieck

und das Goldene Dreieck

Titel: und das Goldene Dreieck
Autoren: Dorothy Gilman
Vom Netzwerk:
- der Offizier in Laos
ablehnt, Lueng bei diesem Staatsstreich zu helfen. Oh, sehr gut!
Er endet mit: ›Es wird von selbst zur Revolution kommen, wenn Arbeiter und Bauern Gehör fordern.‹« Er blickte von dem Brief auf und sagte: »Der Putschversuch begann gestern morgen in
Bangkok.«
»Schon?«
»Ja. Das war explosive Information, doch jetzt kommt sie zu
spät.« Er gab Bonchoo den Brief zurück. »Amüsant zu lesen,
aber von keinerlei Interesse für uns. Wir sind Schan und
kämpfen für unsere Befreiung von Birma.« Er zuckte die
Schultern. »Vielleicht ist es jedoch immer noch von Interesse
für die Amerikaner - nehmen Sie es wieder mit.«
»Was ich noch viel lieber wieder mitnehmen würde, ist mein
Ruf als ehrlicher Teakschmuggler.«
»Auch er soll Ihnen nicht vorenthalten werden.« Der Oberst
sprach mit Rothemd. Mit einem Kopfnicken wandte er sich
wieder an Bonchoo. »Ich habe Phibul hier gesagt, daß alle
Befehle, Sie zu töten, hiermit zurückgezogen sind, und daß
Jacoby einen sehr ernsten Fehler begangen hat.«
Bonchoo machte ein Wai. »Ich bin Ihnen zutiefst dankbar.« »Dürfen wir jetzt gehen, bitte?« fragte Mrs. Pollifax. Der Oberst blickte sie nachdenklich an. »Sie sind wahrhaftig
einen weiten Weg gekommen. Ich kann nicht umhin, mich zu
fragen, wie Sie uns gefunden haben.«
Mrs. Pollifax schwieg.
»Und wir sind keineswegs erfreut über Ihre Anwesenheit.« Cyrus sagte ruhig: »Nichts ist uns lieber, als Sie davon zu
befreien. Und da sich Mr. Bonchoos Unschuld bereits erwiesen
hat und Sie ihm versicherten...« Der Oberst unterbrach ihn. »Ich
fürchte, Sie verstehen nicht ganz. Ich persönlich würde Sie gern
gehen lassen, da wir heute nachmittag dieses Lager abbrechen
und nicht mehr in der Gegend sein werden, falls Sie zu
jemandem darüber sprechen sollten. Doch es ist unmöglich.« »Wieso?« fragte Mrs. Pollifax.
»Weil wir jeden Augenblick einen Hubschrauber mit einer
sehr hochgestellten Persönlichkeit erwarten, die solch einen Akt
der Menschenliebe möglicherweise nicht gutheißen würde. Ich
kenne diesen Mann, er ist kein Buddhist, und ich möchte
hinzufügen, daß er rein nach dem Gesetz der Zweckmäßigkeit
handelt. Die Entscheidung liegt bei ihm.«
»Welche Entscheidung?« erkundigte sich Cyrus.
Der Oberst zuckte die Schultern. »Ob Sie gehen dürfen. Mein
Interesse gilt dem Befreiungskrieg, doch seine Interessen sind
anderer Art, völlig anderer.«
Cyrus blickte ihn an. »Und was ist, wenn er nein sagt?« Erstaunt über diese Frage antwortete der Oberst: »Dann
würden Sie natürlich getötet und hier begraben werden.« »Getötet!« rief Mrs. Pollifax. »Was haben wir denn getan?« »Es geht nicht darum, was Sie getan, sondern was Sie gesehen
haben«, entgegnete er steif und ging.
»Aber was haben wir denn schon gesehen?« rief sie ihm bitter
nach.
Nicht weniger bitter sagte Bonchoo: »Er gibt mit einer Hand
und nimmt mit der anderen weg! Was nutzt mir ein
wiederhergestellter Ruf, wenn mich statt der Naklengs andere
töten?«
»Was haben wir denn schon gesehen?« wiederholte Mrs.
Pollifax. »Wie kann er einfach so vom Töten reden?« »Beruhige dich, mein Liebes.« Cyrus griff nach ihrer Hand
und nahm sie in seine. »Es geht wahrscheinlich um das, was ich
gesehen habe, das dir jedoch in der kurzen Zeit gar nicht
aufgefallen ist.«
Sie drehte den Kopf und sah, daß unter dem Strohdach des
Schuppens Reihe um Reihe von Säcken standen, hundert etwa,
alle prall wie Mehlsäcke. »Oh«, hauchte sie. »Opium?« »Schauen Sie nicht hin!« flehte Bonchoo, nachdem auch er
die Säcke gesehen hatte.
»Ist es Opium?« fragte sie ihn.
Er seufzte. »Morphin, Koon Emily. Sie dürften ihre Raffinerie
ganz in der Nähe haben, vielleicht hinter dem Berg dort. In der
Raffinerie wird aus dem Opium das Morphin gewonnen und in
der Sonne getrocknet. Das Volumen ist dann geringer und es
läßt sich leichter transportieren. Die Säcke sollen wahrscheinlich
mit Lasttieren aus den Bergen geschafft werden.«
Aufgebracht sagte sie: »Ihr Morphin wäre bestimmt längst
weg, bis wir Chiang Mai erreichen könnten!« Sie funkelte den
jungen Soldaten, der sie bewachte, wütend an. »Wenn wir
deshalb umgebracht werden sollen...«
»Könnte noch andere Gründe geben«, meinte Cyrus. »Ich
weiß, was du denkst, meine Liebe, aber ich habe nicht ein
einziges Streichholz bei mir, du?« Als sie lediglich den Kopf
schüttelte, sagte er ruhig: »Was wir jetzt dringend brauchen, ist
dein Optimismus.«
»Optimismus!« echote sie und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher