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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth
Autoren: Christopher Golden
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beiden anderen ebenfalls tot waren, so wie Welch.
    „Wie tief ist das Wasser?“, rief Henriksen. „Können wir den Fluss durchqueren?“
    Drake überlegte kurz. Würden Jadas Füße an der tiefsten Stelle noch den Boden berühren?
    „Ich weiß nicht. Die Strömung ist ziemlich stark!“
    Als Jada und Henriksen den Fuß der Treppe erreicht hatten und am gegenüberliegenden Ufer des unterirdischen Stromes standen, begannen sie, die untere Höhle mit ihren Taschenlampen abzusuchen, und auch Drake gewann dabei einen besseren Eindruck von seiner Umgebung. Die Blüten, die er für sich noch immer Höhlen-Nieswurz nannte, wuchsen überall an den Wänden aus Ranken und Moosbüscheln. An den Stellen, wo sie nicht wucherten, hatte man Achtecke in den Fels gehauen, in deren Mitte Blumen saßen. Außerdem waren da chinesische Symbole, die man im Laufe der Jahrhunderte wieder und wieder nachgezeichnet oder mit anderen überschrieben hatte.
    „Nate, schau!“ Jada richtete ihre Taschenlampe auf etwas am Ende der Höhle, wo der Fluss in der Felswand verschwand.
    Es dauerte eine Sekunde, bevor er erkannte, dass die scharfen Kanten, die im Licht glitzerten, Stufen waren. Er runzelte die Stirn, dann ging er am felsigen Rand des Stromes entlang, so wie Jada und Henriksen es auf der anderen Seite taten. Als sie die Wand genauer untersuchten, fielen Drake auch Stufen auf seiner Seite auf, und er rannte zu ihnen hinüber. Er kletterte nach oben über den Eingang des Tunnels hinweg, ohne in der Schwärze dahinter Genaueres erkennen zu können, und machte sich auf der anderen Seite an den Abstieg.
    „Da sind Stufen!“, rief er den anderen zu, während er sich gleichzeitig fragte, wie man den Fels wohl bearbeitet hatte, um diese Treppe über den Fluss zu erschaffen.
    Jada und Henriksen rannten auf ihn zu, aber Drake zögerte ihnen entgegenzulaufen. Er hatte Sully auf der anderen Seite zurückgelassen, und noch konnte er schwach die Silhouette des reglos daliegenden Mannes in der Düsternis sehen. Er kletterte noch ein halbes Dutzend Stufen nach unten, aber dann blieb er stehen. Als Jada und Henriksen sich dem Übergang näherten, musterte er die Tunnel, die auf dieser Seite aus der Höhle führten. Jada beachtete sie kaum, aber Henriksen verlangsamte seine Schritte und leuchtete in jeden Gang, an dem er vorbeiging, vermutlich in der Hoffnung, hinter einer der Öffnungen die Gebetskammer zu finden, die hier irgendwo sein musste.
    Als der Norweger sich schließlich abwandte und weiterging, schien es, als würde das Licht seiner Taschenlampe in einem der Eingänge nachwirken. Drake blinzelte. Er fragte sich, mit was für einem Phänomen er es wohl zu tun hatte, aber dann sah er, dass das Leuchten in der Tunnelöffnung sich bewegte, hin und her, hin und her, und dabei heller wurde.
    Wir haben Gesellschaft , schoss es ihm durch den Kopf. Er wollte den anderen gerade eine Warnung zurufen, als schon Gewehrfeuer im Tunnel losdonnerte und gespenstisch durch die riesige Höhle mit dem Wasserfall hallte. Drake zuckte zusammen, doch dann erkannte er, dass die Schüsse nicht ihm galten und auch nicht Jada oder Henriksen.
    Jada, die den Fuß der Treppe fast erreicht hatte, wirbelte herum.
    „Lauf!“, schrie Drake, dann begann er, zu ihr hinunterzuklettern.
    Zum Glück war Henriksen geistesgegenwärtiger als Jada. Er hakte sich kurzerhand bei ihr ein und zerrte sie mit sich, während er auf Drake zurannte. Die beiden hielten noch immer ihre Taschenlampen in der einen Hand und ihre Waffen in der anderen. Und wie sie so mit ineinander verschlungenen Armen dahineilten und aufpassen mussten, dass sie dem anderen nicht auf die Füße traten, sah beinahe komisch aus.
    Wieder erklangen Schüsse, und eine Sekunde später stürmten die ersten Söldner aus dem Tunneleingang. Sie wirbelten herum, um ihren Kameraden mit ihren Lampen und ihren Gewehren Deckung zu geben. Einer nach dem anderen hetzten sie aus dem Labyrinth in die Höhle. Drake zählte fünf, darunter Olivia, Massarsky und Garza, und als er sah, wie hinter ihnen die vermummten Wächter aus dem Gang quollen, dabei ihre Messer schwangen und etwas, das wie kleine, scharfe Metallringe aussah über ihre Köpfe hoben, wusste er, dass der Rest der Söldner tot sein musste.
    „Geh, geh!“, schrie Jada.
    Das musste sie Drake nicht zweimal sagen. Er hatte sich bereits wieder umgedreht und stieg die Treppe nach oben. Im tanzenden Licht der Taschenlampen war es schwierig, die Stufen zu erkennen, die über
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