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Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)

Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)

Titel: Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Autoren: Steeve M. Meyner
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den Zebrastreifen auf die andere Straßenseite und stieg in das Auto des Fremden.
    »Ich bin ... Nick«, sagte er beim Losfahren. Dass er kurz nachdenken musste, bevor er seinen Namen sagte, fiel Loreen sofort auf. Aber noch mehr verwunderte sie, dass er noch nicht einmal danach fragte, wo sie eigentlich hin wollte. Als dann auch noch die Zentralverriegelung klickte, überkam sie ein ganz ungutes Gefühl.
    »Ich hab's mir anders überlegt«, sagte sie mit einem Kloß im Hals, »Halte bitte an und lass mich wieder raus!«
    Nick antwortete nicht und schaute sie noch nicht einmal an. Wie ein Verrückter raste er durch die dunklen Straßen von Paris. Selbst an roten Ampeln blieb er nicht stehen. In das mulmige Gefühl mischten sich jetzt Angst und Panik.
    »Hey, lass mich jetzt sofort raus! Hast du mich verstanden? Ich will raus!«, forderte Loreen mit zittriger Stimme, doch der eigenartige Fremde, der jetzt überhaupt nicht mehr attraktiv auf sie wirkte, reagierte überhaupt nicht darauf.
    »Bist du taub? Ich will jetzt sofort aussteigen! Sofort! Hörst du nicht?«, schrie sie ihn hysterisch an, »Ich will ...«
    Mit einer schnellen Bewegung zog Nick eine kleine, schwarze Pistole aus seiner Jackentasche und richtete sie auf Loreens Kopf. Ohne dabei langsamer zu fahren, hauchte er, »Halt jetzt deine Klappe, sonst ...«
     

3
    Hamburg
Donnerstag, zeitig am Morgen
     
    Juri Krasnikov hatte fast die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Nachdem Loreen am Nachmittag nach der Auseinandersetzung mit ihrem gemeinsamen Chef kopfüber aus dem Büro gerannt war, blieb sie spurlos verschwunden. Er hatte zwar versucht, ihr noch ein Stückchen hinterher zu laufen, doch da sie mit dem Fahrrad wesentlich schneller unterwegs sein konnte, hatte sie ihn recht bald abgehängt, sodass er wieder zur Firma zurückgekehrt war.
    Schon während der Arbeit dachte er immer wieder daran, sie auf ihrem Handy anzurufen. Doch er hätte noch nicht einmal gewusst, was er ihr sagen sollte, falls sie rangehen würde. Außerdem hatte er ihre private Handynummer ja auch nicht von ihr persönlich bekommen. Ganz sicher würde sie dann denken, dass er ihr nachspionierte.
    Als er am Abend auf der Heimfahrt im Radio in den Nachrichten von dem Brand in der Mainstraße hörte, stockte ihm der Atem - genau in dieser Straße wohnte Loreen. Schon öfters war er dort mit dem Auto vorbeigefahren und einmal hatte Juri sogar für über eine Stunde am Straßenrand auf der gegenüberliegenden Straßenseite gestanden und zu ihrer Wohnung hinüber geblickt. Wie gerne wäre er einfach ausgestiegen und hätte sie zum Essen oder irgendetwas anderem eingeladen! Aber seine Beine versagten ihm einfach den Dienst. Außerdem hätte sie ihm, dem 'Russen', wie ihn alle außer Loreen auf Arbeit nannten, ganz sicher sowieso einen Korb gegeben. Also war er damals wieder nach Hause gefahren, ohne bei ihr geklingelt zu haben.
    Auch auf Arbeit hatte er sie niemals persönlich angesprochen. Die Anderen hätten ihm wahrscheinlich das Leben zur Hölle gemacht - noch mehr als jetzt schon. Nichtsdestotrotz hatte er sie beobachtet - dank der kleinen Webcam, die sich direkt über dem Display ihres Laptops befand! Für Juri war es keine allzu große Herausforderung gewesen, sich Zugang zu ihrem Computer zu verschaffen und die Daten der Kamera aus der Ferne auszulesen, obwohl es gar nicht ganz ohne war, die Verbindung so zu tarnen, dass Loreen und vor allem die Kollegen von der IT nichts davon mitbekamen. Aber er kannte da so einige Geheimnisse und Tricks ...
    Als er von dem Feuer hörte, fuhr Juri gar nicht erst nach Hause, sondern er war sofort umgekehrt und hatte sich zur Mainstraße aufgemacht. Aufgrund des dichten Verkehrs hatte es lange gedauert, bis er endlich dort ankam. Aber die Mainstraße selbst und auch einige der Nebenstraßen wurden von der Polizei komplett abgeriegelt, sodass er schließlich aufgegeben hatte und doch erst einmal nach Hause gefahren war.
    Als er dann aber in den Lokalnachrichten die ersten Bilder sah, setzte ihm das Herz fast aus. Es war tatsächlich Loreens Wohnung, die in Flammen stand und bei der die Wucht der Explosion die halbe Außenfassade herausgerissen hatte. Juri sprang auf und setzte sich wieder hin, nur um in der nächsten Sekunde erneut aufzuspringen. Unmöglich konnte er jetzt hier ruhig sitzen bleiben.
    Hunderte Gedanken schwirrten gleichzeitig durch seinen Kopf. War einfach ein Unglück geschehen? Oder hatte sie sich vielleicht vor Verzweiflung selbst
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