Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte
Autoren: Helmut Werner
Vom Netzwerk:
eueren Frauen können wir nicht zusammenleben, denn wir haben nicht dieselben Sitten wie jene. Wir schießen mit Bogen und Wurfspieß und reiten zu Pferd. Weibliche Arbeiten haben wir nicht gelernt. Eure Frauen machen nichts von dem, was wir aufzählten, sondern verrichten nur weibliche Arbeiten und bleiben auf ihren Wagen, ohne auf die Jagd und anderswohin zu gehen. Wir können uns deshalb nicht mit ihnen vertragen. Wenn ihr uns aber wirklich zu Frauen haben und gerecht zu uns sein wollt, geht zu den Eltern und lasst euch durchs Los euren Anteil von den Besitztümern geben. Dann wollen wir zusammen losziehen und für uns alleine wohnen.“ Die Skythen erfüllten den Wunsch der Amazonen. Bei ihrer Rückkehr forderten sie die Amazonen auf, dieses Land zu verlassen, weil sie unmöglich mit ihren Vätern friedlich zusammenleben könnten, weil sie ihnen bei ihren Beutezügen Schaden zugefügt hätten. „Wir brechen zusammen von diesem Land auf und überschreiten den Don und wohnen dort!“ Sie überquerten den Don, legten einen Weg von drei Tagen in Richtung Osten zurück und vom Schwarzen Meer einen Weg von drei Tagen in Richtung Norden. Nachdem sie an dieser Stelle angekommen waren, wo sie jetzt sesshaft sind, besiedelten sie diese. Seitdem haben die Frauen der Sauromaten diese alte Lebensweise. Sie ziehen mit ihren oder ohne ihre Männer auf ihren Pferden zur Jagd aus. Sie ziehen in den Krieg und tragen dieselbe Kleidung wie die Männer. Die Sprache der Skythen beherrschen die Sauromaten nur unvollkommen. Mitihrer Hochzeit ist folgender Brauch verbunden: Eine Jungfrau heiratet nicht eher, als bis sie einen Mann der Feinde getötet hat. Manche von ihnen sterben sogar ihres Alters, ehe sie geheiratet haben, weil sie diese Bedingung nicht erfüllen können.“
    Dieser Bericht Herodots kann noch durch Sagen ergänzt werden, die von den Taten der Amazonen in Griechenland erzählen:
    Als Hypolyte Königin der Amazonen war, erhielt der griechische Held Herakles von dem König Eurysteus den Auftrag, für seine Tochter den goldenen Gürtel dieser Königin zu holen. Herakles schlug in der Nähe von Thermiskyra ein Lager auf, wo sich die Burg der Amazonenkönigin befand, und forderte sie auf, ihm ihren Gürtel freiwillig zu geben. Dieses Ansinnen lehnte Hypolyte ab. Es kam zum Kampf, in dem sich die besten Amazonen Herakles entgegenstellten. Die Amazonen Aella, Phillipis, die schon im ersten Angriff tödlich verwundet wurde, Proloe, die siebenmal im Zweikampf siegte, Euryboe, die nie im Kampf Unterstützung bedurfte, unterlagen dem griechischen Helden. Celäno, Euybia und Phöbe, die vortreffliche Speerwerferinnen waren, verfehlten dieses Mal ihr Ziel. Obwohl sie sich gegenseitig mit ihren Schilden zu decken versuchten, wurden sie von Herakles getötet. Schließlich erlitten alle anderen Amazonen dieses Schicksal, bis auf ihre Anführerin Melanippe, die von Herakles gefangen genommen wurde. Gegen den goldenen Gürtel der Königin wurde sie ausgetauscht. Seit diesem Sieg war die Macht der Amazonen gebrochen und sie wurden von ihren Nachbarn nicht mehr geachtet.
    Eine andere Amazone, Penthesilea, kämpfte auf Seiten der Trojaner gegen die Griechen. Penthesilea hatte ihr Vaterland verlassen müssen, weil sie einen Mord begangen hatte. BeimKampf der Trojaner gegen die Griechen stellte sie sich dem griechischen Helden Achilleus entgegen. In diesem Zweikampf setzte sie sich tapfer zu Wehr, aber sie wurde schließlich von Achilleus aufgespießt. Als Achilleus ihr den Helm abnahm und ihr wunderschönes Gesicht sah, verliebte er sich in die Tote.
    Über den Skythenstamm der Sauromaten fügt der berühmte Arzt Hippokrates (460–365 v. Chr.) noch einige Details hinzu:
    „In Europa gibt es um den Mäotischen See herum einen Stamm der Skythen, der sich von den übrigen unterscheidet. Sie heißen Sauromaten. Die Frauen aus diesem Stamm reiten, schießen mit dem Bogen, schleudern den Wurfspeer vom Pferd herab und kämpfen, solange sie Jungfrauen sind, gegen die Feinde. Bevor sie nicht drei Feinde erlegt haben, bleiben sie Jungfrauen und können keine Ehe eingehen. Hierfür müssen sie die gesetzlichen Opfer vollbringen. Wer einen Mann gefunden hat, gibt das Reiten auf, wenn nicht die Notwendigkeit besteht, in den Krieg zu ziehen. Ihnen fehlt die rechte Brust. Wenn sie noch kleine Mädchen sind, legen ihnen die Mütter ein glühendes Instrument aus Eisen an die Brust, damit diese versengt wird. Aber alle Kraft geht dann in den rechten Arm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher