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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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Da alles andere festgeschraubt war oder aus Plastik bestand, und zu viel Lärm verursachen würde, zwang er sich dazu, seine Hände an die Wand zu stützen und tief durchzuatmen. Sein gesamter Körper zitterte, sein Herz raste. Er hätte diesen elenden Mistkerl umbringen sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte! Aber damals hatte er wegen des Angriffs nicht genug Zeit gehabt, sich in Ruhe darum zu kümmern, dass der Verräter lernte, was es bedeutete, Khalawihiri zu hintergehen. Bei der nächsten Gelegenheit würde er sich diese Zeit nehmen.
    Berlin, Deutschland
    Völlig geschafft stieg Kyla aus dem Flugzeug und folgte der Menschenmasse die Passagierbrücke hinunter ins Flughafengebäude. Sie fühlte den langen Flug in jedem Muskel ihres Körpers. Ein dumpfer Kopfschmerz pochte hinter ihren Schläfen, und sie wollte nur noch schlafen. Stattdessen musste sie am Gepäckband auf ihren Koffer warten und danach noch durch die Passkontrolle hindurchgehen. Immerhin hatte sie nichts zu verzollen und konnte eine halbe Stunde später endlich aus dem Gebäude entkommen. Draußen wurde sie von Regen und deutlich zu kühlen Temperaturen empfangen. Wunderbar . Warum hatte sie noch mal gedacht, dass dieser Auftrag besser war, als in Kalifornien zu sitzen und Däumchen zu drehen?
    Genervt von ihrer schlechten Stimmung und dem Jetlag stieg sie vor dem Gebäude in ein Taxi und ließ sich zu ihrem Hotel fahren. Ursprünglich wollte sie diesen mysteriösen Agenten direkt aufsuchen, doch in Anbetracht ihres schlechten Zustands war das wohl keine gute Idee. Schließlich wollte sie ihn dazu bringen, dass er mit ihr kooperierte und ihn nicht durch ihre miese Stimmung verscheuchen. Vor Afghanistan war sie von Männern als charmant beschrieben worden, jetzt musste sie versuchen, etwas von diesem Charme in sich wiederzufinden, um damit diesen Nevia zu umgarnen, falls er sachlichen Argumenten gegenüber nicht aufgeschlossen war. Aber zuerst musste sie dringend schlafen, sonst würde sie ihm vermutlich irgendetwas über den Kopf ziehen, wenn er sich querstellte. Ihre Pistole hatte sie wohlweislich zu Hause gelassen.
    Kyla blies genervt den Atem aus und erntete damit einen neugierigen Blick des Fahrers. Als er nach scheinbar unendlich langer Zeit wieder auf die viel befahrene Straße blickte, atmete sie erleichtert auf. Sie hatte sich schon in einem Unfall sterben sehen. Rund um den Flughafen waren noch grüne Flecken zu sehen gewesen, doch inzwischen fuhren sie anscheinend mitten durch die Stadt, zu beiden Seiten standen hohe Gebäude, die im strömenden Regen grau und verschwommen wirkten. Vielleicht lag es auch daran, dass sie kaum noch geradeaus sehen konnte.
    Dummerweise hatte Hawk für sie ein Hotel in der Nähe des BND -Gebäudes gebucht, anstatt eines direkt am Flughafen zu wählen. So musste sie noch eine lange Strecke zurücklegen, und das Taxi quälte sich im Schritttempo durch den Feierabendverkehr, was ihre Laune nicht verbesserte. Sie war ganz in ihrem Elend gefangen und bemerkte es zuerst gar nicht, als sie endlich am Ziel angekommen war. Rasch reichte sie dem Fahrer einige Geldscheine, nahm das Wechselgeld entgegen und öffnete die Wagentür. Innerhalb weniger Sekunden waren ihre Beine durchnässt. Grandios . Natürlich hatte sie nicht daran gedacht, sich einen Schirm einzupacken, schließlich war es in San Diego sonnig gewesen – und gefühlte zwanzig Grad wärmer.
    Nachdem der Fahrer ihr den Koffer gereicht hatte, legte sie einen Sprint ein, doch es half nichts, sie war klitschnass, als sie die Lobby des Hotels betrat. Warum gab es auch gerade bei diesem Hotel keinen überdachten Eingang, unter dem die Wagen vorfahren konnten? Kyla widerstand dem Drang, sich zu schütteln wie ein nasser Hund und ging stattdessen zur Rezeption. Die Frau hinter dem Tresen blickte sie mitleidig an und sagte etwas auf Deutsch.
    Kyla lächelte sie müde an und nannte ihren Namen. Die Rezeptionistin wechselte sofort ins Englische und gab Kyla eine Schlüsselkarte, nachdem sie einen Zettel unterschrieben hatte. Wenigstens war das Zimmer bereits bezahlt und sie musste sich nicht noch damit herumschlagen. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie ins fünfte Stockwerk und blickte dort den langen Gang entlang. Schließlich entdeckte sie ein dezentes Schild an der Wand, das ihr den richtigen Weg wies. Inzwischen taumelte sie beinahe, so müde war sie. Nach der unruhigen Nacht, dem anstrengenden Training im Hindernisparcours und dem ewig langen Flug, auf dem sie kein
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