Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod
Autoren: Charles Gray
Vom Netzwerk:
Mißtrauen.
    Dreißig Meter. Eine Stimme erscholl. Ein Offizier schrie heisere Befehle. Dann kam er über den Asphalt auf sie zugerannt.
    Vierzig Meter. Nur noch zehn hatten sie zurückzulegen. Ein paar Posten sammelten sich in der Nähe der breiten Flügeltüren und ließen sie langsam zuschwingen.
    „Vorwärts!“
    Er riß die Hand mit der Pistole hoch und bedrohte die Männer, die sich an der Tür gesammelt hatten und noch immer versuchten, sie zu schließen.
    Feuerstrahlen zuckten auf ihn zu. Irgend etwas zischte an seinem Ohr vorbei. Und dann hatte er die breiten Flügeltüren erreicht. Seine Pistole hüpfte leicht in seiner Hand, während er auf die Posten feuerte.
    „Ergebt euch!“ Verzweifelt ließ er seine Stimme aufschrillen und übertönte den immer stärker werdenden Kampfeslärm. „Werft eure Waffen weg und ergebt euch! Wir kämpfen, um die Erde zu retten!“
    Einer der Männer brüllte wütend auf, riß das Gewehr herum und zielte auf Altair. Dieser duckte sich und fühlte, wie die glühendheiße Flamme der Treibladung seinen Nacken berührte.
    Gewandt huschte er zwischen den kämpfenden Posten hindurch. Er setzte seine Füße ein, seine Fäuste und den schweren Lauf seiner Pistole, um sich den Weg zu den breiten Flügeltüren freizukämpfen. Neben ihm brüllte jemand auf. Gewehre krachten. Das dröhnende, unheilvolle Lärmen der Schüsse hallte von den umgebenden Häusern wider. Und dann auf einmal schien alles still. Es war, als sei die Schlacht ebenso schnell beendet worden, wie sie begonnen hatte.
    Keuchend lehnte Altair sich gegen das Tor und rang nach Atem.
    „Na, bisher ist es ja noch einigermaßen gut gegangen!“ rief Tremaine ihm zu. Mit flammenden Augen schaute er sich um, in jeder Hand eine Pistole. „Komm, wir wollen hinein, ehe die Kerle zurückkommen und Verstärkung mitbringen!“
    „Haben wir viele Verluste?“
    „Etwa die Hälfte unserer Leute sind gefallen.“ Er starrte Altair an. „Bist du verwundet?“
    „Nein, mir geht es prima.“ Er lachte, als wollte er seinen Worten, die nicht ganz echt klangen, einigen Nachdruck verleihen. „Ich bin nur völlig außer Atem.“ Grimmig fuhr er sich mit einem Tuch über Gesicht und Nacken und wischte sich den Schweiß ab. „Du hast ganz recht! Wir müssen hinein und das Tor von drinnen zumachen. Also los! Bewegt euch so schnell wie möglich. Rennt die Treppen hinauf und eröffnet das Feuer! Wartet nicht erst ab, bis man euch einen warmen Empfang bereitet!“
    In wilden Sprüngen raste Altair die Treppe hinauf. Seine weichen Sohlen glitten geräuschlos über die glatten Steinstufen. Diese schienen überhaupt kein Ende zu nehmen. Runde um Runde drehte sich die weite Wendeltreppe aufwärts. Mühelos und ohne Gegenwehr kamen die Männer hinauf. Von Stufe zu Stufe, von Stockwerk zu Stockwerk wurde Altair von größerer Sorge erfüllt.
    „Das gefällt mir gar nicht“, zischte er Tremaine halblaut an. „Warum greift er denn nicht an? Er muß doch jetzt wissen, was wir hier suchen, und weshalb wir kommen.“
    „Vielleicht weiß er es eben nicht“, meinte der Bettlerkönig. „Vielleicht bildet er sich ein, es handele sich hier um irgendeinen kleinen örtlichen Aufstand, mit der seine Garde fertig wird wie so oft schon bei ähnlichen Vorfällen.“
    „So möchte man fast denken. Aber irgendwie leuchtet mir das doch nicht ein.
    Burtard ist kein Narr. Er muß wissen, daß wir ihn suchen.“
    Nachdenklich starrte Altair die Wendeltreppe hinauf. Dann zuckte er die Schultern. Was blieb ihm schon übrig, als mit seinen Männern höher hinaufzusteigen?
    Und dann, im fünften Stockwerk, ging es los.
    Ein Revolverschuß zischte ihnen plötzlich entgegen, gefolgt von der Garbe eines leichten Maschinengewehrs. Tremaine fluchte, als die Geschosse in dichter Folge unter dem Knattern der Schnellfeuerwaffe das Treppenhaus hinunterzischten. Sie trafen auf die steinernen Stufen, explodierten zu weißglühendem Dampf und überschütteten die Männer mit Steinsplittern.
    Tremaine fluchte und blickte hilflos und gebannt auf den ruhig hin und her schwingenden glänzenden Lauf des Maschinengewehrs.
    „Altair!“ brüllte er. „Die Kerle schießen uns zusammen, wenn wir gegen das Ding da nichts unternehmen.“
    „Das weiß ich.“ Mit aufgeregten Händen suchte er in seinem Gürtel herum, während er angestrengt das Treppenhaus hinaufschaute. „Tremaine, kannst du das hier werfen?“
    „Was?“ Der breitschultrige Mann nahm den kleinen, runden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher