Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod
Autoren: Charles Gray
Vom Netzwerk:
Gegenstand in die Hand und starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Was ist denn das? Eine Bombe etwa?“
    „Nein“, erwiderte Altair kopfschüttelnd, „es ist nur ein Behälter mit einem Betäubungsmittel. Dasselbe Zeug, das ich aus meinem Koppelschloß auszusprühen pflege. Wirf es über den Mann mit dem Maschinengewehr hinweg, daß es hinter ihm platzt. Du sollst sehen, daß die Kerle innerhalb von zwei Sekunden mäuschenstill werden.“
    „Und wenn das wirklich funktioniert“, stirnrunzelnd schaute Tremaine den jungen Mann an, „dann werden wir doch nicht etwa selbst mäuschenstill werden, nicht wahr?“
    „Nein. Ich selbst bin gegen das Zeug völlig immun. Während die Burschen da oben ihren schönen Traum träumen, kann ich ihnen in aller Seelenruhe das Maschinengewehr abnehmen. Sage deinen Leuten, sie sollen die Luft anhalten, bis der feine Staub sich überall niedergeschlagen hat. Dann sollen sie so schnell sie können über die Barrikade da oben hinwegspringen. Und jetzt los. Beeile dich, ehe die Kerle das Feuer wieder eröffnen.“
    Behutsam packte der hochgewachsene Mann den kleinen Behälter, spannte die Armmuskeln und holte aus. Seine Augen wurden schmal. Er zielte genau, und dann warf er. Die kleine Kugel trudelte über den drohenden Lauf des Maschinengewehrs und platzte dann mit einem kaum vernehmbaren dumpfen Knall. Im gleichen Augenblick sprang Altair auf die Füße, jagte die Stufen empor und stürzte sich auf die Barrikade.
    Rund um den Lauf des Maschinengewehres lagen leblose Männer in den Uniformen von Burtards Garde. Sie waren bewußtlos. Mit einem Ruck riß der junge Mann das leichte Maschinengewehr an sich, und dann rannte er weiter die Treppen empor. Er winkte den anderen, die unten in Deckung lagen, damit sie ihm folgten. Sie gehorchten, hielten die Luft an, stürmten hinauf und sprangen über die Barriere. Mit zufriedenem Grinsen befreite Tremaine seinen Freund Altair von dem Maschinengewehr. Dann klemmte er es unter den Arm und hielt es mit seinen großen Händen wie eine winzige Flinte.
    „Kommt schon!“ zischte er seinen Leuten zu. „Weiter hinauf! Wir wollen machen, daß wir fertig werden!“
    Die beiden Anführer rannten die Stufen weiter hinauf, der Spitze des hohen Gebäudes zu. Ihre Männer folgten ihnen mit blitzenden Augen. Nur wenige Sekunden hielten sie sich bei der Barriere auf, um den besinnungslosen Posten ihre geladenen Waffen abzunehmen.
    Da quollen neue Kämpfer aus einer Tür über ihnen hervor, schwer bewaffnet. Tremaine blieb stehen, riß das Maschinengewehr hoch und jagte den neuen Feinden einen Hagel Geschosse entgegen. Die Männer stoben auseinander und suchten im eiligen Lauf Deckung. Einer der Offiziere stolperte, rollte die glatten Steinstufen herunter und blieb zu ihren Füßen liegen. Altair bückte sich. Er erkannte, daß der Mann nicht tot war. Er bewegte sich, stöhnte auf und schaute Altair aus weit aufgerissenen Augen angstvoll an.
    „Wo ist Burtard?“ stieß Altair hervor.
    „Das weiß ich nicht.“ Der Offizier fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen.
    „Wir suchen Burtard. Ich will nur wissen, wo er ist. Rede schon!“
    „Laß mich am Leben“, wimmerte der Offizier. „Ich kann dir wirklich nicht sagen, wo er ist. Vorhin ist er hinunter in seine geheime Kammer gefahren, und seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen.“
    „Wie lange ist das schon her?“
    „Eine Stunde ungefähr kann es sein, vielleicht ein bißchen weniger.“
    „Gut.“ Altair packte den Mann am Kragen der Uniformjacke, riß ihn hoch, daß er auf die Füße zu stehen kam, und bohrte ihm den Pistolenlauf in den Rücken.
    „Wir gehen jetzt hinauf. Wenn sich jemand uns in den Weg stellt, dann wirst du der erste sein, der stirbt.“
    „Das geht doch nicht. Zu Fuß kommen wir hier nicht weiter.“ Er zeigte noch ein Stockwerk höher, und tatsächlich führten dort keine Treppen hinauf. „Der Fahrstuhl kann euch doch nicht alle befördern.“
    „Aber zwei gehen doch wohl hinein, nicht wahr?“
    „Jawohl.“
    „Das genügt. Dann übernimm nur die Führung und vergiß ja nicht, daß, sobald irgend etwas Dummes geschieht, du dann der erste bist, der darunter zu leiden hat.“
    Er zischte seinem Gefährten blitzschnell ein paar Worte zu. Tremaine blickte ihn erstaunt an.
    „Ich fahre mit dem Mann hier hinauf“, sagte Altair. „Ihr kommt nach, so schnell und so gut ihr könnt. Ein paar von den Fahrstühlen werden ja vielleicht noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher