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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod
Autoren: Charles Gray
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funktionieren. Aber seht euch ja vor. Es ist möglich, daß die Kerle uns irgendwie eine Falle stellen.“
    „Kann ich denn nicht mit dir kommen?“
    „Nein, Tremaine!“ Altair schüttelte den Kopf. „Bleib du bei deinen Männern. Noch haben wir alle Gefahren längst nicht hinter uns. Deine Leute brauchen dich als Führer.“
    Ungeduldig versetzte Altair dem Offizier einen Stoß. „Nun beeil dich!“
    Schweigend führte ihn der eingeschüchterte Mann zu einem kleinen Fahrstuhl, öffnete die Tür, und beide traten ein. Dann machte er sich an den Hebeln zu schaffen. Fragend schaute er in die harten, entschlossenen grauen Augen des jungen Mannes.
    „Wie hoch?“
    „Bis in die Spitze!“
    Der Motor summte auf. Eilig surrte der Fahrkorb empor. Immer schwächer wurde unter ihnen der Kampflärm.
    Altair mußte leise lächeln, als er den Raum wiedersah. Es war der, den er damals zuerst betreten hatte. Monate waren seitdem vergangen. Der Offizier blickte ihn starr an. Dann zog er sich langsam zurück, und seine Hand griff leise und unbemerkt hinter den Rücken. Wenigstens glaubte er, es geschähe unbemerkt.
    Altair wartete, bis er die Pistole ergriffen, bis er sie aus dem Versteck gerissen hatte und ein schwaches, triumphierendes Grinsen seine Lippen verzerrte. Der Offizier war überzeugt, daß sein Vorhaben gelingen würde. Er richtete sich ein wenig auf. Seine Muskeln spannten sich.
    Aber Altair handelte schneller als er.
    Er fuhr herum und betäubte den Offizier, indem er ihm die Pistole an den Schädel warf.
    Lautlos brach der Mann zusammen. Altair bückte sich hastig, nahm seine Pistole wieder an sich und machte sich unverzüglich daran, den Raum zu untersuchen.
    Nichts.
    Er ging ins Nebenzimmer. Es war ein Büroraum. Unter seinem hastigen Suchen wirbelten die Akten, die auf dem Schreibtisch lagen, über den Boden. Er riß Geräte und Apparate aus ihren Lagern, schob hastig Möbel beiseite und zersplitterte im eiligen Suchen nach verborgenen Türen die Holztäfelung der Wände.
    Noch immer nichts.
    Wie ein Besessener tobte Altair durch das Zimmer. Es war ihm völlig egal, welchen Schaden er anrichtete. Mit blitzenden Augen schaute er sich nach dem Gegenstand um, den er einfach finden mußte, um jeden Preis! Er suchte das Funkgerät, das die Türme steuerte – jene geheimnisvollen, gefährlichen Türme, die schon von den Atommeilern unter Strom gesetzt wurden.
    Aber er konnte es nicht finden.
    Gespannt stand er im letzten Raum. Das Herz klopfte in harten Stößen gegen seine Rippen. Er zwang sich mit aller Gewalt zur Ruhe und versuchte sich vorzustellen, was der Diktator mit einem so wichtigen, entscheidenden Gerät wohl angestellt haben würde. Der geheime Raum fiel ihm ein, aber sofort schüttelte er ärgerlich den Kopf. Ein Funkgerät, das man brauchte, um die empfindliche Fernsteuerung der Türme zu betätigen, vergrub man ganz sicherlich nicht im Keller! Viel eher setzte man sie auf das Dach eines Hochhauses, damit ihre Antennen die größte Wirksamkeit entfalten konnten.
    Auf das Dach!
    Sein gespanntes Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. Er schaute nach oben. Über ihm lag die Beobachtungskuppel. Aber die Decke des Raumes wies nichts, auch bei schärfstem Hinsehen, auf, was auf eine Falltür schließen konnte.
    Ein fernes Donnern ließ die Fenster in leisem Mitschwingen erzittern. Er starrte aus dem Fenster auf die dahinbrausenden Pfeile der Raketenmaschinen. Wieder hallte der grollende Donner. Altair kniff die Augen zusammen und bemühte sich, den flitzenden Umrissen zu folgen.
    Welcher Partei gehörten die Maschinen?
    Er zuckte die Schultern. Später war noch Zeit genug, eine Antwort auf diese Frage zu suchen. Jetzt kam es nur auf eines an: er mußte den Eingang zur Beobachtungskuppel auf dem Dach finden. Wieder durchsuchte er die mit umgestürzten Möbeln und zerstreuten Akten bedeckten Räume, drückte hier und da gegen die Wände und betastete aufmerksam und sorgfältig die Holztäfelung.
    Plötzlich öffnete sich unter seiner Berührung eine kleine Tür. Er stieß einen Laut der Überraschung aus und jagte die kurze Treppe hinauf, die sich seinem Blick darbot. Ein alter Mann starrte ihm verdutzt entgegen. Er saß in der Mitte eines großen Tisches, der dicht mit Armaturen aller Art besetzt war. Schon stand Altair vor ihm und packte ihn an der Kehle.
    „Die Funksteuerung! Wo ist sie?“
    Aufgeregt starrte er aus glühenden Augen in das faltige Gesicht des Greises. Dann folgte er dem Blick des
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