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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod
Autoren: Charles Gray
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Sektor sieben.“
    Der Angeredete war ein kleiner, geradezu zusammengeschrumpfter Mann. Eilig kam er von seinem Sitz in der Mitte eines runden Stehpultes, das mit Hebeln und Zeigern verschiedener Art versehen war, hervor. Hastig rollte er ein gedrungenes, massiges Gerät mit einer unförmigen Mündung hart an den Rand der Kuppel und machte sich dann daran, das Fernsehgerät in die gewünschte Richtung zu lenken.
    Auf dem flimmernden Bildschirm des Elektroskops sah man eine ferne Straße. Im Mittelpunkt des Bildes stand eine Frau.
    Ihr Mund verzerrte sich, als schrie sie eben in fassungslosem Entsetzen auf. Zu ihren Füßen lag ein Mann, er war tot.
    Ganz in der Nähe stand ein Polizist. Er hielt das Gewehr schußbereit im Arm. Neugierige Zuschauer drängten heran und wirbelten über den Bildschirm. Ein Auto brauste heran, bremste scharf, glitt ein paar Meter über das glatte Pflaster und hielt dann. Ein paar Männer sprangen heraus und zerrten eine zusammengeklappte Bahre hinter sich her.
    Burtard lächelte.
    „Carlo, paß auf! Halte dieses Bild da fest. Nimm die ganze Umgebung sorgfältig auf.“
    Er wandte sich vom Elektroskop ab und schaute dem kleinen Mann zu, der sich geschäftig auf ein paar Kameras stürzte. Dann ging er auf eine Treppe in der Mitte der überdachten Kuppel zu.
    „Ich gehe jetzt hinunter. Was ich gesehen habe, genügt mir vollkommen. Aber vergiß nicht: ich wünsche, unter gar keinen Umständen gestört zu werden.“
    „Jawohl, Hoher Herr!“
    Burtard stieg in das nächste Stockwerk hinunter und steckte einen Spezialschlüssel in das Schloß einer geheimen Tür. Ein Fahrstuhl surrte heran. Der Diktator stieg ein und schloß das Stück der Wand, das kaum als Tür zu erkennen war, hinter sich. Er drückte auf einen fast unsichtbaren Knopf neben dem normalen Stellhebel, und beinah geräuschlos glitt die kleine Plattform in die Tiefe des Gebäudes hinunter.
    Erst als der surrende Fahrkorb etwa einhundertfünfzig Meter zurückgelegt hatte, blieb er stehen. Burtard trat hinaus und verhielt dann vor einer Tür aus stumpfglänzendem, hartem Metall.
    „Aufmachen!“ rief er befehlend. „Aufmachen! Hier ist Burtard!“
    Nach einer Weile reagierte das auf den Schall eingestellte Schloß. Elektronische Schaltungen klickten knarrend ein, und ganz langsam glitt die dicke, anscheinend undurchdringliche Wand beiseite. Knapp zwei Meter entfernt tauchte eine andere Tür auf. Burtard tat ein paar Schritte vorwärts. Dann blieb er einen kurzen Augenblick lang stehen und wartete, bis die erste Tür sich schloß und die nächste, innere Tür sich öffnete. Und dann stürmte er in den so sorgsam geschützten Raum.
    Apparate verschiedener Art blinkten ihn an, ausladende quaderförmige Geräte aus schimmerndem Metall und glitzernden Kristallen. Auf einem langen, breiten Regal standen Reihen hintereinandergeschalteter Instrumente.
    Burtard ging mit forschen Schritten durch den Raum auf eine Wendeltreppe zu und stieg noch ein Stockwerk tiefer hinunter. Noch mehr Maschinen standen hier. Es waren Riesenapparate, die auf unförmigen, mächtigen Lagern aus Metall ruhten. Tiefer und immer tiefer stieg der mächtige Mann hinunter. Endlich blieb er vor einer kleinen Tür stehen.
    „Aufmachen!“ rief er herrisch. „Aufmachen. Hier ist Burtard! Ich möchte hinein.“
    Geräuschlos schwang die Tür auf, und er trat ein.
    Die Wände rundum waren von unförmigen Tanks aus durchsichtigem Plastik eingenommen. Vor jedem befand sich ein kleines Schaltbrett. Jeder Tank hatte seine eigene Beleuchtung.
    Gespannt blickte der breitschultrige Mann auf einen der Tanks. Er musterte prüfend das kleine Instrumentenbrett, prüfte Temperatur, Salzgehalt, Ausstrahlungsgrad und Alkaligehalt. Er überlegte kurz, drehte dann an einem kleinen Knopf, und sofort bildete sich in dem Behälter ein Wirbel. Das wolkige Bad der Nährflüssigkeit sprudelte, schlug Wellen und dampfte, als kochte es plötzlich auf. Und auf einmal erschien hinter der glasklaren Wand des Tanks ein Gesicht. Ein Paar eng zusammenstehende Augen schauten durch die glasklare Wand, und der scharf beobachtende Mann erkannte verzerrte Gesichtszüge, einen schlaffen Mund, eine Fratze ohne Nase mit Lamellen, die sich vibrierend dort befanden, wo man die Ohren hätte erwarten sollen.
    Es war die grausige Karikatur eines Gesichtes, entsprossen einer Vereinigung aus Säugetier und Fisch. Lange starrte es den breitschultrigen Mann, der draußen vor dem Tank stand, an. Und dann auf
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