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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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Grayder hat zugegeben, daß man diesen Planeten nicht als feindlich einstufen kann, und daß wir berechtigt sind, Landurlaub zu nehmen.«
    »Aber warum hält er sich dann nicht daran? Das Raumfahrt-Komitee kann ihn doch hart bestrafen, wenn er sich nicht an die Vorschriften hält.«
    »Immer dieselbe Ausrede. Er sagt, er verweigert uns den Urlaub nicht, er verschiebt ihn nur. Er sagt, wir können sofort gehen, wenn die fehlenden Männer zurückkommen.«
    »Dann können wir ewig warten. Verdammt, auf die Art versucht er doch nur, uns um den Landgang zu betrügen!«
    Die Beschwerde war berechtigt. Wochen, Monate, Jahre des Gefangenseins in einem ständig vibrierenden Metallbehälter, gleichgültig, wie groß und bequem er war, verlangt als Ausgleich sehr viel Freiheit. Männer brauchen frische Luft, gute Erde, den weiten, klaren Horizont, kräftiges Essen, weibliche Gesellschaft, neue Gesichter.
    »Paßt auf, der läßt uns hier schmoren, gerade, wenn wir 'rausgefunden haben, wie man hier am besten weiterkommt!
    Zivilkleidung und sich verhalten wie ein Gand, das ist das ganze Geheimnis. Selbst die Boys von der ersten Gruppe wollen's noch mal versuchen.«
    »Das würde Grayder nicht riskieren. Er hat schon zu viele Leute verloren. Noch eine Quote, von der nur die Hälfte zurückkommt, und er hat nicht mehr genug Männer, um das Schiff nach Hause zu bringen. Dann sitzen wir hier fest.«
    »Na, mir würde das gar nicht schlecht gefallen.«
    »Er könnte den Federfuchsern ja beibringen, das Schiff zu bedienen. Wird langsam Zeit, daß die auch ein bißchen arbeiten!«
    »Dazu brauchte er drei Jahre, eher kapieren die's doch nicht.«
    Jetzt kam Harrison mit einem kleinen Umschlag in der Hand. Drei der Männer begannen sofort, Witze über ihn zu reißen.
    »Seht an, da kommt Seine Herrlichkeit! Und ist auch hier eingesperrt – genau wie wir!«
    »Tja«, entgegnete Harrison, »aber immer noch besser, für etwas, das man getan hat, hier zu sitzen, als für nichts und wieder nichts.«
    Damit ging er weiter, betrat seine winzige Kabine und befingerte den Umschlag in schöner Vorfreude. Vielleicht war die Schrift drinnen weiblich! Er riß ihn auf, sah aber sofort, daß seine Hoffnung ihn getrogen hatte.
    Von Gleed unterschrieben, lautete die Botschaft: »Wo ich bin, und was ich im Augenblick tue, will ich lieber nicht schreiben – der Brief könnte in falsche Hände geraten. Ich kann nur sagen, ich habe etwas Großartiges in Aussicht, vorausgesetzt, ich warte eine angemessene Frist, um die Bekanntschaft zu vertiefen. Und was jetzt kommt, betrifft Dich.«
    »Hm?« machte Harrison. Er lag auf dem Rücken auf seiner Koje und hielt den Brief näher ans Licht.
    »Ich habe einen kleinen, dicken Burschen kennengelernt, der einen leeren Laden besitzt. Er hat ihn einfach in Besitz genommen, und zwar im Auftrag einer Fabrik, die Zweiball-Roller herstellt – Du weißt doch, diese Motorräder mit Propeller. Sie brauchen jemand, der in dem Laden solche Roller verkauft und auch einen Kundendienst einrichtet. Der kleine Dicke hat bis jetzt vier Bewerber gehabt, aber keinen, der qualifizierter Ingenieur mit Deinen Erfahrungen ist. Derjenige, der den Posten bekommt, wird damit der Stadt ein funktionelles Ob anhängen – was immer das bedeutet. Wie dem auch sei, das Ganze ist wie für Dich geschaffen, und Du brauchst nur zu kommen und es zu nehmen. Sei nicht dumm. Wage den Sprung ins Wasser – es ist ein herrliches Gefühl!«
    »Heiliger Strohsack!« sagte Harrison. Seine Augen wanderten weiter, zum Nachsatz.
    »P.S. Seth wird Dir die Adresse geben. P.P.S. Ich bin übrigens in der Heimatstadt Deiner Brünetten; sie will auch hierher zurückkehren, um in der Nähe ihrer Schwester zu sein. Das möchte ich auch! Mann, die Schwester ist eine Wucht!«
    Erregt las er den Brief ein zweites, und dann ein drittes Mal, stand auf und lief in der Kabine hin und her. Es gab eintausendsechshundert bewohnte Welten im Bereich des Terra-Imperiums. Er hatte weniger als ein Zwanzigstel davon gesehen. Kein Raumfahrer konnte im Laufe seines Lebens alle besuchen. Der Raumdienst war in Gruppen eingeteilt, die jede für eine bestimmte Region der Galaxis zuständig waren.
    Der Möglichkeiten für ein Leben im Ruhestand waren viele, manche teurer als die anderen – besonders auf Terra selber –, manche mit anderen Nachteilen. Alle boten, was ein Mensch unbedingt zum Leben braucht: Gesellschaft.
    Und doch hatte diese hier, die Welt der Gands, einen Vorzug vor allen
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