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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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erwähnt zu haben. »Das war so, Euer Ehren ...«
    »Sagen Sie ›Sir‹ zu mir!«
    »Jawohl, Euer Ehren.« Wieder beunruhigtes Staunen. »Ich bin heute früh mit der zweiten Gruppe losgegangen, bin aber vorhin schon zurückgekommen, weil mein Magen nicht in Ordnung war. Unterwegs sah ich dann Sergeant Gleed und habe mit ihm gesprochen.«
    »Wo war das?«
    »In der Stadt, Euer Ehren, Sir. Er saß in einem von diesen großen Überlandbussen. Ich fand das komisch.«
    »Reden Sie nicht um den Brei herum, Mann! Was hat er Ihnen gesagt?«
    »Nicht viel, Sir, Euer Ehren. Er war ziemlich vergnügt. Sagte was von einer jungen Witwe, die ihre achthundert Hektar nicht allein bewirtschaften könne. Jemand hätte ihm davon erzählt, und er wollte sich das mal ansehen.« Er zögerte, trat vorsichtig einen Schritt zurück und schloß: »Und dann hat er gesagt, ich würde ihn in Ketten wiedersehen, oder gar nicht.«
    »Einer von Ihren Leuten«, sagte der Botschafter zu Shelton. »Ein alter Raumfahrer, angeblich erfahren, treu und diszipliniert. Ein Altgedienter, mit drei Streifen und einer Pension, die er verlieren kann.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Informanten zu. »Hat er genau gesagt, wohin er wollte?«
    »Nein, Sir, Euer ... hm. Ich habe ihn gefragt, aber er hat nur gegrinst wie ein Affe und ›Mob‹ gesagt. Und dann bin ich zum Schiff zurückgekommen.«
    »Na schön. Sie können gehen.« Der Botschafter sah ihm nach und wandte sich dann wieder Harrison zu. »Sie waren bei der ersten Gruppe?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich will Ihnen etwas sagen, Mister. Über vierhundert Männer sind in die Stadt gegangen. Etwa zweihundert sind zurückgekommen, vierzig davon in den verschiedensten Stadien alkoholischen Rausches. Zehn hocken im Kahn und schreien im Chor ›Ich will nicht!‹, und werden vermutlich damit fortfahren, bis sie wieder nüchtern sind.«
    Er stierte Harrison an, als mache er den Armen für das Dilemma verantwortlich und fuhr fort: »An unserer Situation ist etwas eigenartig Paradoxes. Die Säufer kann ich verstehen. Es gibt immer ein paar Dummköpfe, die sich gleich am ersten Tag die Nase begießen, wenn sie an Land gehen. Aber von den zweihundert, die gnädigerweise zurückzukehren die Güte hatten, sind etwa die Hälfte vor der Zeit eingetroffen, wie Sie ja auch. Und zwar alle aus demselben Grund: Die Stadt war unfreundlich, jeder behandelte sie wie Luft, bis sie die Nase voll hatten.«
    Harrison schwieg.
    »Wir haben es also mit zwei entgegengesetzten Reaktionen zu tun«, stellte der Botschafter fest. »Eine Gruppe findet, daß dieser Planet ungastlich ist, und bleibt lieber an Bord. Die anderen wiederum finden die Stadt so einladend, daß sie sich entweder mit einem gräßlichen Zeug namens Doppel-Ditt vollaufen lassen, oder aber nüchtern bleiben und desertieren. Ich wünsche eine Erklärung. Es muß eine Erklärung geben. Sie sind zweimal in dieser Stadt gewesen. Was können Sie uns sagen?«
    Vorsichtig begann Harrison: »Es hängt alles davon ab, ob man sofort als Terraner erkannt wird oder nicht. Und davon, ob man mit Gands in Berührung kommt, die einen lieber bekehren wollen, als ablaufen lassen.« Er überlegte kurz und fügte dann hinzu: »Uniformen machen einen schlechten Eindruck. Die Gands hassen sie.«
    »Und haben Sie eine Ahnung, warum?«
    »Ganz sicher weiß ich es nicht, Sir. Dafür kenne ich sie zu wenig. Aber ich glaube, man hat sie gelehrt, Uniformen mit dem Regime zu assoziieren, dem ihre Vorfahren von Terra entkommen sind.«
    »Entkommen? Quatsch!« rief der Botschafter. »Sie haben sich Terras Erfindungen, Terras Technik und Terras Produkte zunutze gemacht und sind damit dorthin gezogen, wo sie mehr Ellbogenfreiheit zu haben glaubten.« Er warf Harrison einen bösen Blick zu. »Tragen die denn gar keine Uniformen?«
    »Ich habe keine gesehen. Sie scheinen ihrem Individualismus dadurch Ausdruck zu verleihen, daß sie alles mögliche tragen, vom Zopf bis zu rosa Stiefeln; Absonderlichkeit der Kleidung ist die Norm bei den Gands. Für sie sind Uniformen etwas Absonderliches; sie halten sie für ein Zeichen von Unterwürfigkeit und finden sie demütigend.«
    »Sie nennen die Leute immer Gands. Woher kommt dieser Name?«
    Harrison sagte es ihm; er dachte an Elissa und ihre Erklärungen. Er sah sie richtig vor sich, und auch Seths Restaurant.
    »Und dieser Mann«, schloß er, »erfand das, was sie ›die Waffe‹ nennen.«
    »Hm! Und sie behaupten, er war ein Terraner? Wie sah er aus?
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