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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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energischen Schrittes das Lokal verließ.
    »Ein gutes Zeichen«, meinte Seth, überraschend selbstsicher. »Den hat's genau an der richtigen Stelle getroffen.« Kehlig lachend wandte er sich an Harrison. »Und was ist Ihr Lebensziel?«
    Doch auch Harrison erhob sich, wenn auch leicht verlegen. »Vielen Dank für das gute Essen. Das hat richtig gutgetan.« Er machte eine resignierende Geste zur Tür. »Ich muß ihm nach. Wenn er zurückgeht, ist es bestimmt besser, ich gehe auch.«
    Wieder stieß Seth Elissa an. Wieder schwiegen sie, während Harrison hinausging und hinter sich sorgfältig die Tür schloß.
    »Wie die Schafe«, meinte Elissa, aus unerfindlichem Grunde enttäuscht. »Einer läuft dem anderen nach. Wie eine Herde Schafe.«
    »Durchaus nicht«, widersprach Seth. »Es sind Menschen, von den gleichen Gedanken und Gefühlen bewegt, wie unsere Vorväter; und die hatten überhaupt nichts Schafähnliches an sich.« Er wandte sich um und winkte Matt. »Bringen Sie uns zwei Schemacks.« Dann sagte er zu Elissa: »Trinken wir auf den Hochverrat. Ich habe das Gefühl, es ist nicht gut für das Schiff, noch allzulange hier herumzuliegen.«

 
12
     
    Über die Rufanlage kam eine befehlsgewohnte Stimme: »Fanshaw, Folsom, Fuller, Garson, Gleed, Gregory, Haines, Harrison, Hope ...« und so weiter bis zum Z.
    Die Aufgerufenen strömten durch die Gänge zum Kartenzimmer. Dort bildeten sie vor der Tür kleine Gruppen und unterhielten sich über die in der Stadt gemachten Erfahrungen. Die meisten waren unzufrieden und enttäuscht, weil niemand sie beachtet hatte.
    Hin und wieder steckte der Erste Maat Morgan den Kopf aus der Tür und schrie einen Namen, der bereits über die Rufanlage gekommen war. Häufig genug gab es keine Antwort.
    Jetzt rief er: »Harrison!«
    Verwirrt trat Harrison ein. Drinnen saß Captain Grayder hinter seinem Schreibtisch und starrte finster auf die vor ihm liegende Liste. Zur Seite stand ihm, steif und kerzengerade, Colonel Shelton, während sich Major Harne dicht dahinter aufgebaut hatte. Beide zeigten den gequälten Ausdruck von Menschen, die stumm einen üblen Geruch ertragen, während der schwachsinnige Klempner vergeblich nach der undichten Stelle sucht.
    Vor dem Schreibtisch stapfte der Botschafter auf und ab. Er murmelte unablässig vor sich hin: »Kaum fünf Tage, und schon hat die Zersetzung begonnen!« Als Harrison eintrat, blieb er stehen und fuhr auf ihn los: »Ach, Sie sind das also, Mister! Wann sind Sie vom Urlaub zurückgekommen?«
    »Vorgestern abend, Sir.«
    »Vor der Zeit, wie? Das ist doch seltsam. Hatten Sie eine Reifenpanne mit Ihrem Fahrrad?«
    »Nein, Sir. Ich habe mein Fahrrad nicht mitgenommen.«
    »Um so besser«, sagte der Botschafter. »Sonst wären Sie vermutlich jetzt schon tausend Meilen weit fort.«
    »Wieso, Sir?«
    »Wieso? Der fragt, wieso! Das ist genau, was ich von Ihnen wissen will. Wieso?« Er riß sich zusammen und fragte: »Sind Sie allein in die Stadt gegangen, oder in Begleitung?«
    »Mit Sergeant Gleed, Sir.«
    »Lassen Sie ihn holen!« befahl der Botschafter Morgan.
    Der riß die Tür auf und schrie: »Gleed! Gleed!«
    Keine Antwort.
    Noch einmal rief er; ohne Erfolg. Dann versuchten sie es abermals mit der Rufanlage. Der Ruf ging durch das ganze Schiff, vom Bug bis zum Heck. Sergeant Gleed war nicht anwesend.
    »Hat er sich zurückgemeldet?«
    Grayder blickte auf die Liste. »Ja. Sehr früh sogar. Vierundzwanzig Stunden vor der Zeit. Vielleicht hat er sich heute morgen mit der zweiten Quote wieder von Bord geschlichen und vergessen, sich einzutragen. Das ist ein doppeltes Vergehen.«
    »Wenn er nicht an Bord ist, ist er nicht an Bord, mit oder ohne Vergehen.«
    »Jawohl, Exzellenz.« Grayder bekundete leichte Resignation.
    »Gleed!« brüllte Morgan vor der Tür. Kurz danach steckte er den Kopf herein und sagte: »Exzellenz, einer der Männer sagt mir, daß Sergeant Gleed gar nicht an Bord sein kann, weil er ihm vor einer Stunde in der Stadt begegnet ist.«
    »Schicken Sie ihn her!« Der Botschafter machte eine ungeduldige Geste zu Harrison. »Bleiben Sie, wo Sie sind, Mister, und hören Sie auf, mit Ihren verdammten Ohren zu wackeln. Ich bin noch nicht fertig mit Ihnen!«
    Ein langer, schlaksiger Schmiermaxe kam herein und riß angesichts der hohen Versammlung überwältigt die Augen auf.
    »Was wissen Sie über Sergeant Gleed?« fragte der Botschafter.
    Der andere leckte sich nervös die Lippen. Es tat ihm schon leid, den Vermißten überhaupt
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