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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion
Autoren: Eric Frank Russell
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»Außerdem können Sie, wenn Sie lange genug suchen und Glück haben, als erster Anspruch auf einen Hof erheben, den der Besitzer wegen Tod, Krankheit oder Umzug verlassen hat, oder weil er etwas Besseres fand. In diesem Fall hätten Sie dann bereits bebauten Boden und ein Haus, Ställe, Scheunen und so weiter. Und alles gehörte Ihnen – Ihnen allein.«
    »Und was würde ich den vorigen Besitzern schulden?« erkundigte sich Gleed.
    »Nichts. Nicht ein Ob. Warum auch? Wenn er nicht unter der Erde liegt, hat er – ebenso frei und kostenlos – etwas Besseres gefunden. Er kann doch nicht von beiden Seiten ernten – wenn er kommt und wenn er geht.«
    »Ich verstehe das alles nicht. Irgendwo muß doch ein Haken dabei sein! Irgendwo muß ich doch bares Geld auf den Tisch legen, oder einen Haufen Ob's aufnehmen.«
    »Natürlich müssen Sie das. Sie fangen an, einen Hof zu bewirtschaften. Mehrere Leute helfen Ihnen, ein Haus zu bauen und hängen Ihnen dafür dicke Ob's an. Der Zimmermann will auf zwei Jahre landwirtschaftliche Produkte für seine Familie. Sie geben sie ihm und lösen so das Ob ein. Sie geben sie ihm aber noch länger und hängen damit ihm ein Ob an. Wenn Sie dann einen Zaun geflickt haben wollen, oder etwas Ähnliches, dann kommt er und löst sein Ob ein. Und so geht es mit allen, auch mit den Leuten, die Ihnen Material, Samen und Maschinen liefern, oder diese Dinge für Sie transportieren.«
    »Aber die wollen bestimmt nicht alle Milch und Kartoffeln!«
    »Was Kartoffeln sind, weiß ich nicht. Nie davon gehört.«
    »Wie kann ich denn meine Rechnung bei jemand begleichen, der seine landwirtschaftlichen Produkte von jemand anders bezieht?«
    »Leicht«, erwiderte Seth. »Ein Blechschmied macht Ihnen mehrere Zentrifugen. Er will keine Lebensmittel; die bezieht er von jemand anders. Außerdem sind seine Frau und seine drei Töchter zu dick und müssen Diät halten. Schon der Gedanke an eine ganze Ladung Lebensmittel läßt ihm die Haare zu Berge stehen.«
    »Ja, und?«
    »Dieser Blechschmied hat aber einen Schneider oder einen Schuster, die Ob's auf ihn haben, die er noch nicht hat einlösen können. Die überträgt er auf Sie. Sobald Sie dazu in der Lage sind, geben Sie dem Schneider oder Schuster, was die für die Ob's verlangen, und lösen damit gleichzeitig die Ob's vom Blechschmied ein.« Und mit seinem leichten Lächeln schloß er: »Und alle sind zufrieden.«
    Gleed wälzte diese neue Idee hin und her; mit gerunzelter Stirn dachte er nach. »Sie führen mich in Versuchung. Das sollten Sie nicht tun. Einen Raumfahrer von seinem Eid abzubringen, wird schwer bestraft. Das ist Hochverrat, und bei Hochverrat kennt Terra keinen Pardon.«
    »Ach was, Hochverrat!« Seth schnaufte verächtlich. »Hier gelten unsere Gesetze.«
    »Sie brauchen sich«, schlug Elissa mit süßem Lächeln vor, »doch nur zu sagen, daß Sie zum Schiff zurückkehren müssen, daß das Ihre heilige Pflicht ist, und daß weder das Schiff noch Terra ohne Sie weiterexistieren können.« Sie strich sich eine Locke hinters Ohr. »Und dann handeln Sie wie freie Menschen und sagen: ›Ich will nicht!‹«
    »Die würden mir bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren ziehen! Und Bidworthy würde dabei präsidieren.«
    »Das glaube ich gar nicht«, widersprach Seth. »Dieser Bidworthy, der, wie ich annehme, alles andere ist als ein freundlicher Mensch, steht zusammen mit Ihnen und den anderen von Ihrer Crew am selben Scheideweg. Er muß sich für eine von zwei Möglichkeiten entscheiden; eine dritte gibt es nicht. Er wird sich dann früher oder später entweder auf dem Heimweg nach Terra befinden, oder Ihnen mit seinem Lastwagen die Milch fahren – weil das nämlich seit langem sein geheimer Wunsch war.«
    »Da kennen Sie unseren Rufus aber schlecht«, murmelte Gleed. »Der hat einen Klumpen Stahl, wo andere ein Herz haben.«
    »Komisch«, bemerkte Harrison. »Bis jetzt habe ich dasselbe von dir gedacht.«
    »Jetzt bin ich ja nicht im Dienst«, erwiderte Gleed, als erkläre das alles. »Jetzt kann ich entspannen und mein Ego von der Leine lassen.« Er schob den Stuhl zurück und stand auf. Sein Blick war störrisch, das Kinn trotzig vorgereckt. »Aber ich kehre zum Schiff zurück – und zwar sofort.«
    »Aber du brauchst doch erst morgen abend zurück!« protestierte Harrison.
    »Das ist mir gleich. Ich gehe trotzdem jetzt!«
    Elissa wollte etwas sagen, schwieg aber auf ein Zeichen von Seth. Stumm blieben sie sitzen, während Gleed
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