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TS 98: Friedhof der Roboter

TS 98: Friedhof der Roboter

Titel: TS 98: Friedhof der Roboter
Autoren: H. G. Ewers
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zündete sich eine Zigarette an, „meine Instrumente arbeiten. Wenn so ein Teufelsding in unserem Kubus steckt, dann finden sie es, vorausgesetzt, irgend so ein Kleinplanet kommt uns nicht in die Quere.“
    „So schlimm wäre das auch wieder nicht“, meinte Robertson. „Schließlich wollen wir noch mehr als einmal hierher. Der Mars ist ein Objekt, das wir nicht oft genug beobachten können. Hoffentlich hast du die dafür eingebauten Instrumente auch eingeschaltet!“
    „Habe ich!“ Laskins Gesicht verschloß sich erneut. „Aber wenn die KK eines Tages dahinterkommt, was eigentlich gespielt wird, dann …“ Er sprach es nicht aus, was er dachte, aber Robertson wußte es auch so. Die Kontroll-Kommission würde die Raumfahrt ein für allemal verbieten. Aber er vertraute der Arbeit der Kybernetiker. Sie hatten sozusagen ein doppelzüngiges Quantengehirn gebaut, das seine gespeicherten Informationen nur seinem Herrn persönlich, nämlich Professor Selwyn, preisgab. Jeder andere – und damit waren vor allem die „Schnüffler“ der KK gemeint, würde nur Dinge erfahren, die mit dem offiziellen Auftrag des Schiffes zusammenhingen.
    „Petri Heil!“ ließ sich Laskin nach einer Stunde vernehmen. Seine Stimme war von Sarkasmus durchdrungen. „Die Hälfte haben wir hinter uns – ohne Erfolg. Ich glaube bald, wir werden auch diesmal unverrichteter Dinge …“
    Sein plötzliches Schweigen alarmierte Robertson. Er wandte sich um und sah seinen Navigator verkrümmt über der Scharfeinstellung des Massedetektors hängen.
    „Was ist los? Hast du was entdeckt?“ fragte er erregt.
    Laskins Gesicht kam hoch. Es glühte wie im Fieber.
    „Das ist eine Station!“ Er fuchtelte mit den Armen in der Luft.
    „John, das ist eine! Der Detektorausschlag weist genau die Stärke aus, wie sie für eine Station der ,Murderer-Serie’ typisch ist.“
    „Immer mit der Ruhe!“ knurrte Robertson. „Keine Patrouille hat bisher eine Murderer-Station aufgespürt. Die Massewerte sind nur theoretische Fakten, weiter nichts.“
    „Ich gebe dir die Koordinaten!“ sagte Laskin. „Du wirst sehen, ich habe recht.“
    „Wir wollen’s hoffen!“ Colonel Robertson war nun auch vom Jagdfieber angesteckt. Nervös griff er nach dem Datenstreifen, den Laskin aus dem Gehirn genommen hatte. Er mußte das Schiff um hundertvierzig Grad schwenken, wenn er es auf den errechneten Kurs bringen wollte. Das war keine Schwierigkeit für ihn, aber es kostete Zeit – und Nerven.
    Fünfundvierzig Minuten später waren sie dem georteten Objekt nahe genug, daß es nicht nur an dem Detektor-Ausschlag auszumachen war, sondern auch mit dem Elektronen-Teleskop.
    Die beiden Patrouillenmänner starrten unbewegt auf den Projektorschirm, bis die Konturen scharf genug waren, um die Umrisse des Objektes zu erkennen. Nun konnte kein Zweifel mehr bestehen: Das Ding in knapp hunderttausend Kilometer Entfernung war eine der sagenhaften Murderer-Stationen, wie sie von den damaligen USA in den Weltraum gebracht worden waren. Sie waren nie zum Einsatz gekommen, da sie sich – vermutlich durch Sabotage – aus dem Bereich der Erde entfernten und abtrieben.
    Nachdem die Dreamer neben dem birnenförmigen Gebilde angelegt hatte, zogen Robertson und Laskin ihre Strahlenschutzanzüge über, wie sie beim Betreten einer jeden Station getragen werden mußten. Dann nahmen sie jeder einen rechteckigen schwarzen Kasten und kletterten den Achslift hinab, zur Schleuse.
    Robertson schauderte, als er an der Wand der Station emporsah. Die Dreamer wirkte dagegen wie eine Fliege an einer Tasse, obwohl sie immerhin dreißig Meter lang und durchschnittlich sechs Meter dick war.
    Er stieß sich ab und segelte auf die ausgebauchte Schleusentür der Raumstation zu, die Sicherheitsleine hinter sich herziehend. Mit dem Magnetkopf befestigte er die Leine dicht neben der Schleusentür. Der Öffnungsmechanismus war unkompliziert und ohne Sicherung. Im Weltraum gab es keine Einbrecher. Robertson kroch in die plötzlich gähnende Öffnung, nachdem er sich von der Leine losgehakt hatte. Wachsam belauerte er sein Armband-Dosimeter. Aber die Lampe blieb dunkel. Demnach gab es hier keine schädliche Strahlung.
    Sie schlossen das Außenschott der Schleuse hinter sich, denn sie wußten nicht, ob sich im Innern der Station eine Atmosphäre gehalten hatte, die sie bei unvorsichtigem Vorgehen in den Raum treiben würde wie Pfropfen einer Sektflasche.
    Sie taten gut daran. Das merkten sie, als das Innenschott vor
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