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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
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Reparaturmechanismus, der ihm nicht hätte gefährlich werden können. Jetzt lag er mit zerschmolzenem, nachglühendem Metall auf dem Boden. Der Schuß aber mußte unweigerlich die Hafenpolizei alarmieren.
    Fitzgerald hatte keine Sekunde zu verlieren. Noch war der Energieschirm relativ schwach, nur dazu gedacht, die angeheizte Luftblase darunter festzuhalten …
    Fitzgerald tappte zur Öffnung des Achsliftes und warf sich hinein, sich gleichzeitig kräftig mit den Füßen abstoßend. Rasch wurde er im schwerelosen Feld emporgetragen. Die Zentrale stellte für ihn kein Problem dar. In seinem Werk wurden ebenfalls Schiffe dieses Typs gebaut.
    Ohne sich anzuschnallen, aktivierte Fitzgerald die Impulsmotoren. Er wartete nicht, bis sie sich warmgelaufen hatten und das anfängliche Stottern in einen ruhigen Lauf übergegangen war, sondern überzeugte sich lediglich von der Einsatzbereitschaft der Andruck-Absorber.
    Dann legte er den Starthebel um und hieb ihn auf Vollast.
    In dem Inferno entfesselter Energien begann der Platzbelag zu kochen. Das Frachtschiff wurde förmlich davongestoßen und verschwand im grell aufleuchtenden Energiefeld der Kuppel.
    Eine Sekunde später nur hatte das Schiff der Interstellar-Police ebenfalls die Kuppel hinter sich gelassen.
    Fitzgerald schaltete den Interspace-Funk ein und wartete auf die Alarmrufe. Sie kamen, aber sie waren in einem Kode gehalten, den Fitzgerald nicht verstand. Dafür beobachtete er mit grimmigem Lachen die sich jäh aufblähende Energiekuppel des Hafens.
    Zu spät!
    Er war hindurch.
    Er, Noel Fitzgerald, befand sich auf dem Weg in die Freiheit. Er triumphierte.
    Aber dieser Gefühlsausbruch ließ rasch nach, als er auf dem Laserschirm die Ortungsechos dreier kleiner Objekte wahrnahm, Schiffe der Polizei, die ihn einzukreisen versuchten. Mit einem Fluch änderte er seinen Kurs. Dann wurde er blaß.
    Noel Fitzgerald sah, daß der einzige Ausweg, den ihm seine Verfolger ließen, ein Ausweg ins Grauen war …

 
3.
     
    Der rote Fleck Jupiters glotzte wie das dräuende Auge eines Riesen vom Panoramaschirm.
    Immer noch beschleunigte die I. P. 88, und in der engen Steuerzentrale des kleinen Polizeischiffes beugte sich Noel Fitzgerald über ein hauchdünnes, grünliches Stück Folie. Immer wieder wanderte das schmale Band durch seine klobigen Hände, immer wieder starrte Fitzgerald mit brennenden Augen auf die eingestanzten Symbole, aber er kam zu keinem anderen Ergebnis.
    Er mußte aus der Ebene des Solar-Systems heraus, wenn er seinen Verfolgern, die inzwischen auf ein Rudel von acht Schiffen angewachsen waren, entkommen wollte.
    Er hatte zwar diese Absicht von vornherein gehabt, aber die einzuschlagende Richtung hatte er sich anders vorgestellt. Das Solar-System bot für ihn kein lohnendes Ziel. Weder die Monde des Jupiter und Saturn noch Uranus, Neptun und Pluto boten Unterschlupfmöglichkeiten. Dort gab es nur räumlich eng begrenzte Stationen, Raumhäfen und Verteidigungsforts. Selbst wenn man das Polizeischiff dort landen ließ, war nichts gewonnen. In wenigen Stunden oder auch Tagen hätte man ihn gefaßt.
    Wollte er Freiheit und Leben behalten, mußte er eine Welt suchen, auf der man im Freien leben konnte. Es gab eine solche Welt, das wußte er. Barnards Stern, rund sechs Lichtjahre von Sol entfernt, verfügte über einen Planeten mit einer Atmosphäre und einem Klima, das Menschen der Erde vertrugen. Vor langer Zeit war ein Expeditionsschiff des Solaren Weltenbundes dort gelandet und hatte die Nachricht von der Existenz dieser Welt zurückgebracht. Aber seitdem hatte man keine Gelegenheit mehr gefunden, diesen Planeten näher zu erkunden oder zu besiedeln. Der Krieg mit dem Sixmoon-Reich verschlang alle Mittel.
    Diese Tatsache wäre für Fitzgerald ideal gewesen, auch wenn die Reichweite des Polizeischiffes zu gering war, um von Barnards Stern jemals wieder ins heimatliche System zurückzukehren.
    Aber ausgerechnet den Weg zu jenem Ziel versperrte das weit auseinandergezogene Rudel der Verfolger.
    Noel Fitzgerald wußte nicht, ob dahinter die Absicht steckte, ihm den einzigen Fluchtweg zu verbauen. Das war auch nicht wichtig. Die Tatsache war vorhanden, das genügte. Zwar gab es noch andereZiele. Van Maanens Stern II zum Beispiel oder auch Lalande 21 185 sollten laut Angabe der Radioastronomen planetenähnliche Begleiter besitzen. Ganz abgesehen jedoch davon, daß die Beschaffenheit jener Begleiter unbekannt war, lagen sie außerhalb des Aktionsradius seines
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